Zent bestraft die Eisbären spät: Punkteteilung für Erste in Windhagen

Es war ein ähnliches Bild wie nach dem Malberg-Spiel: Die Eisbären-Kicker hatten gerade den Schlusspfiff vernommen und einige standen etwas konstaniert im Flutlicht der in Nebel gehüllten Windhagener Sportanlage. Doch einen wichtigen Unterschied gab es da: Im Gegensatz zur Heimniederlage gegen Malberg hatten die Eisbachtaler einen Punkt geholt. Ein Punkt, der nicht ganz zu unrecht sich für die Eisbachtaler Farben wie eine Niederlage anfühlte. Doch der Reihe nach.

 Im Gegensatz zur letzten Begegnung gab es einen personellen Wechsel bei den Sportfreunden: Kapitän Manuel Haberzettl musste zunächst auf der Bank Platznehmen. Für ihn rückte Timo Dietz in die Startaufstellung, der als Rechtsverteidiger begann. Marvin Kleinmann bildete dafür die Innenverteidigung mit Andreas Hundhammer, der gleichzeitig die Mannschaft als Aushilfskapitän aufs Feld führte.
 

Gastgeber bissig – Eisbären besser

Gleich in der Anfangsviertelstunde konnte sich die Gästeabwehr auch nicht über mangelnde Beschäftigung beklagen. Windhagen setzte mit frühem Vorchecking und enormer Laufbereitschaft die Eisbären unter Druck, was denen sichtlich kaum behagte. Was fehlte waren allerdings klarste Tormöglichkeiten. Hierfür fehlte es den Gastgebern zumeist am finalen Pass. Nach der ersten Druckphase der Gastgeber kam die Reifenscheidt-Elf besser in die Begegnung. Sie schaffte es sich in einer von Zweikämpfen geprägten Partie ein optisches Übergewicht zu erzielen, das zwangsläufig auch zu einigen, wenn auch wenigen Torraumszenen führte.

Reitz trocken zur Führung

Nach 23 Minuten wurde Moritz Hannappel per Kopf von David Röhrig in Szene gesetzt. Sein Schuss setzte der Girkenröther allerdings aufs Tornetz. Dem Torerfolg näher kam da schon Röhrig, der vom Sechzehner einen Schuss an die Querlatte setzte (32.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff sollte es allerdings soweit sein: Über die Stationen Julian Hannappel und David Röhrig landete der Ball im richtigenen Moment beim freistehenden Lukas Reitz auf der rechten Seite, der zur Halbzeitführung einnetzte (44.).
 

Windhagen ohne Fortune

Windhagen kam bis dato zweimal gefährlich vors Eisbachtaler Tor: Nach Moritz Hannappels Torchance in der 23. Minute bekamen die Eisbachtaler im direkten Gegenzug geradeso noch ein Bein in den Schuss von Fatos Prenku, sonst wäre womöglich der erste Treffer des Tages gefallen. Der wiederum stand nach 38 Minuten zu Buche: Matthias Metzen hatte den Ball in den Eisbachtaler Maschen versenkt, doch Schiedsrichterassistent Jannik Schütz, Filius von Ex-Bundesligareferee Detlef Schütz, hatte eine im Nachgang vielfach diskutierte Abseitsstellung von Metzen gesehen. So waren es die Eisbären, die kurze Zeit später sich über die Halbzeitführung freuen durften.
 

Chancen ohne Happy End

Diese hätte nach dem Wiederanpfiff des großzügig leitenden Schiedsrichters Jean Luc Behrens jedoch ausgebaut werden müssen. Die Gäste hatten in Windhagen im zweiten Abschnitt die größere Zahl an Tormöglichkeiten, es fehlte jedoch an der nötigen Präzision und Durchschlagskraft. So nahm beispielsweise Moritz Hannappel in der eigenen Hälfte an Fahrt auf, lief über außen bis an den gegnerischen Sechzehner, wo er David Röhrig bediente. Der Torjäger ließ mit einer Körpertäuschung seinen Gegenspieler stehen und zwang mit einem strammen Schuss Windhagens Julian Schmitz im Tor zu einer Glanzparade (67.). Röhrig sollte später aussichtsreich erneut vor dem Tor, dieses Mal am Außennetz, scheitern (81.). Zudem setzte der eingewechselte Sandro Fuchs den Ball knapp neben den langen Pfosten (77.).
 

Zent eiskalt

Besser machten es die sich nimmer aufgebenden Gastgeber, deren vielfache Vorstöße in Richtung Eisbachtaler Tor einmal belohnt wurden: Nach 85 Minuten setzte sich Gökhan Akcakoca auf links schön durch und bedeinte Stefan Zent in zentraler Position im Strafraum der Eisbären. Zent zeigte sicht reaktionsschnell und traf auf gut zehn Metern zum 1:1-Ausgleich. Beinahe wäre es sogar noch besser für die Gastgeber gekommen, doch Daniel Erbse entschärfte mit einer Fußabwehr, die das Prädikat „Weltklasse“ durchaus verdient hatte, einen platzierten, strammen Schuss von Matthias Metzen (87.).

 

„Die zweite Halbzeit hatten wir genau das, was uns auch schon zweimal selbst passiert ist: Man macht das 2:0 nicht. Dann riskiert man mehr und kassiert das 1:1. Ich glaube wenn man die neunzig Minuten insgesamt spielerisch sieht, war es verdient. Von den Chancen her war es vielleicht ein wenig glücklich“, konnte Windhagens Trainer Martin Lorenzini mit dem Punkt sich durchaus anfreunden. Sein Eisbachtaler Trainerkollege Marco Reifenscheidt ärgerte sich zwar über den späten Ausgleich, doch er konnte eine Steigerung zum Malberg-Spiel erkennen: „Ich denke, dass war trotzdem eine Reaktion zum Spiel letzte Woche, wo wir alle sehr enttäuscht waren und das trotz des späten Ausgleichs fünf Minuten vor Schluss. Wir haben jetzt eine Pause und dann werden wir nächste Woche neu angreifen.“

 


Statistik:

SV Windhagen: Schmitz – Heßler (82. Höhler), Siljkovic, Brandt, Akcakoca – Zent, Labinot Prenku – Berghoff (56. Klos), Borschel, Metzen – Fatos Prenku (56. Glos)
SF Eisbachtal: Erbse – Dietz, Kleinmann, Hundhammer, Jonas Hannappel – Olbrich, Julian Hannappel (72. Fuchs), Moritz Hannappel (87. Stahlhofen), Omotezako, Reitz (62. Schuth) – Röhrig
SR: Jean Luc Behrens (Neunkhausen)
Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Lukas Reitz (44.), 1:1 Stefan Zent (85.)


Die O-Töne der Trainer

Marco Reifenscheidt (Sportfreunde Eisbachtal)


 Martin Lorenzini (SV Windhagen)

 


Bilder zum Spiel