1:1 in hitzigem Spiel: Eisbären sichern sich verdienten Punkt gegen Regionalliga-Absteiger Worms

Die Eisbachtaler Sportfreunde sind nach acht Jahren Abstinenz mit einem 1:1 (0:1)-Unentschieden gegen Regionalligaabsteiger VfR Wormatia Worms am Samstag in die neue Saison der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gestartet. Am Ende schnupperten die Eisbären in einer teilweise hitzig geführten Partie sogar noch an drei Punkten.

„Ich bin sehr, sehr zufrieden mit der Leistung. Gerne hätten wir mehr mitgenommen, aber so vermessen wollen wir nicht sein“, sagte nach dem Schlusspfiff Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt. Der SFE-Coach gab mit Gabriel Jost, Tommy Brühl und Niklas Kremer gleich drei Neuzugängen in der Startelf die Chance sich zu beweisen. Vor allen Dingen Kremer zahlte das Vertrauen prompt zurück: Der an diesem Tag nicht ganz sicherwirkende Marvin Kleinmann hatte nach sieben Minuten im Eisbachtaler Strafraum einen Wormatia-Offensivmann leicht am Trikot gezupft, woraufhin Schiedsrichter Tobias Hauer prompt auf Elfmeter entschied. Doch den anschließend von Jan Dahlke schwachgeschossenen Strafstoß parierte Niklas Kremer glänzend (8.), womit er seine Mannschaft vor einem frühen Rückstand bewahrte.

Niklas Kremer pariert den Elfmeter von Jan Dahlke (25).

Die Eisbären versuchten in der Folge zwar ihrerseits gefährlich vor der Wormser-Gehäuse zu kommen, doch die dichtgestaffelte Wormatia-Defensive ließ nur wenig zu. „„Gerade in der ersten Halbzeit war es von uns richtig gut“, fand Wormatia-Trainer Kristjan Glibo. Ein Schuss von Steffen Meuer aus zehn Metern über die Querlatte (22.), ein unplatzierter Kopfball Robin Stahlhofens (28.) und ein aus 20 Metern getretener Freistoß von Lukas Reitz (42.) waren noch die besten Gelegenheiten für die Gastgeber.

Robin Stahlhofen (links) und Marc Tautz (rechts) trauern hier einer Eisbachtaler Chance nach.

Die Gäste aus der Nibelungenstadt, allen voran Sturmtank Jan Dahlke, ließen dagegen vor dem Eisbachtaler Tor die nötige Zielstrebigkeit und Kaltschnäuzigkeit vermissen, so dass hier meist ein Eisbären-Bein im letzten Moment dazwischenkam. Nichtsdestotrotz ging der Meisterschaftsfavorit vor rund 520 Zuschauern in Führung: Marvin Kleinmann vertändelte einen Ball an der Strafraumkante gegen Jan Dahlke, der wenige Sekunden später zum 1:0 einnetzte (32.).

Steffen Meuer dreht nach seinem Ausgleichstreffer für die Eisbären zum Jubeln ab.

Während die Wormatia, angetrieben von ihren Fans, in Halbzeit eins optisch mehr vom Spiel hatte, wandelte sich das Bild in Halbzeit zwei komplett, wie auch Marco Reifenscheidt nach dem Schlusspfiff bemerkte: „In der zweiten Halbzeit hat nur noch eine Mannschaft gespielt.“  Während die Gäste nur noch auf Konter lauerten, übernahmen die Eisbachtaler spielerisch das Übergewicht. Zwingende Strafraumszenen blieben jedoch Mangelware, die Sportfreunde kamen, wenn über Freistöße von Lukas Reitz zu gefährlichen Aktionen (56., 82.). Glück hatten die Westerwälder unterdessen in der 59. Minute, als Clerim Recica ein Bein zwischen den herausgeeilten Niklas Kremer und Gabriel Leber dazwischen bekam und der Ball anschließend seelenruhig knapp am Tor vorbeikullerte.

Lukas Reitz sorgte mit seinen Freistößen immer wieder für Gefahr.

Wie es besser geht, bewies letztlich Steffen Meuer wenig später: Gabriel Josts Flanke von der linken Seite zimmerte der Eisbachtaler Torjäger aus elf Metern mit einem Gewaltschuss in die Maschen und ließ dabei VfR-Keeper Kevin Urban keine Abwehrchance (62.). Die Eisbachtaler wollten hiernach zwar unbedingt ihren zweiten Treffer nachlegen, was nicht mehr gelang. Vielmehr mussten sie sich bei Schlussmann Niklas Kremer bedanken, dass er in der fünften Minute der Nachspielzeit per Fußabwehr gegen den eingewechselten Wormser Filimon Gerezgiher parierte und so die unverdiente Eisbachtaler Niederlage verhinderte.

„Ich bin sehr, sehr zufrieden mit der Leistung. Gerne hätten wir mehr mitgenommen, aber so vermessen wollen wir nicht sein“, lobte Marco Reifenscheidt sein Team, dass allerdings auch zwei bittere Pillen schlucken musste: die beiden Rechtsverteidiger Julian Hannappel (Augenverletzung) und Gabriel Leber (Rippenverletzung) wurden bei unschönen Zweikämpfen derartig heftig gefoult, dass sie ausgewechselt werden mussten.

Unrühmlicher Schlusspunkt der Partie: Der Wormser Jan-Philipp Schünke (rechts) sieht nach einer Tätlichkeit an Eisbachtals Daniel Martin die Rote Karte.

Statistik

Eisbachtal: Kremer – Ju. Hannappel (30. Leber/87. Jo. Hannappel), Hundhammer, Kleinmann (44. Martin), Jost – Nakai, Brühl – Tautz – Meuer, Stahlhofen, Reitz
Worms: Urban – Grimmer, Ogorodnik, Lickert, Veleanu – Köksal, Graciotti – Recica, Matsumoto (78. Schünke), Oliveira Damaceno (30. Kouadio/67. Gerezgiher) – Dahlke
SR: Tobias Hauer (Bübingen)
Zuschauer: 520
Tore: 0:1 Jan Dahlke (32.), 1:1 Steffen Meuer (62.)
Besondere Vorkommnisse: Niklas Kremer (Eisbachtal) hält Foulelfmeter von Jan Dahlke (Worms, 8.); Rote Karte gegen Jan-Philipp Schünke (Worms, 88., Tätlichkeit)

Die Trainerstimmen zum Spiel