Trotz großem Kampf nichts Zählbares: Eisbären unterliegen in Trier

Die Eisbachtaler Sportfreunde warten in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar weiterhin auf den ersten Sieg: Im Spiel bei Meisterschaftsmitfavorit Eintracht Trier unterlagen die Westerwälder mit 0:1 (0:1). Wie auch gegen Worms in der Vorwoche wäre für die Eisbären am Ende sogar mehr drin gewesen.

Die Trierer Eintracht erwischte einen Start nach Maß: Mit einer Maßflanke in den Rücken der Eisbachtaler Abwehr spielte Jonas Amberg den mitgelaufenen Edis Sinanovic frei, dessen Querpass Tim Garnier nur noch in das verwaiste Eisbären Tor einschieben musste (6.).

Tim Garnier feiert das Tor des Tages.

Die Eisbachtaler ließen sich hiervon allerdings nicht beunruhigen und fanden mit zunehmender Spieldauer in Halbzeit eins immer besser in die Partie. Wie bereits zum Auftakt gegen Worms schafften es die Westerwälder allerdings nicht sich Torraumszenen herauszuspielen. Die beste Tormöglichkeit der Eisbären entsprang daher auch einer Standardsituation: Lukas Reitz setzte aus 25 Metern in zentraler Position einen Freistoß ans Lattenkreuz (20.).

Lukas Reitz (rechts, im Duell mit Triers Jason Kaluanga) hatte in Halbzeit eins mit einem Lattenknaller die beste Chance für seine Eisbachtaler

Trier kam unterdessen immer wieder gefährlich in Richtung des Eisbären-Gehäuses, doch ein ums andere Mal entschied das Schiedsrichtergespann um Matthias Edrich korrekterweise auf Abseits. Noch vor der Pause mussten die Gäste im Moselstadion einen Rückschlag verkraften: Nach einem harten Einsteigen von Triers Maurice Roth musste Eisbachtals Mittelfeldmann Marc Tautz mit einer Knieverletzungen den Platz verlassen (44.). Für ihn kam Oberligadebütant David Quandel in die Partie.

Marc Tautz musste in der 44. Spielminute mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden.

Nach dem Spiel zeigte sich Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt sehr angetan von der Leistung seiner Elf in Abschnitt eins: „Ich bin stolz auf den Auftritt meiner Mannschaft in der ersten Halbzeit, obwohl wir früh in Rückstand geraten sind. Wir sind nicht eingebrochen, sondern haben im Gegenteil versucht weiter Fußball zu spielen.“

Nach dem Wiederanpfiff erarbeiten sich die Trier, angefeuert vom Großteil der 1077 Zuschauer mehr zwingende Torchancen: Zunächst musste SFE-Schlussmann Niklas Kremer einen scharf geschossenen Freistoß von Eintracht-Mittelfeldmotor Milad Salem mit einer Flugparade klären (54.), ehe Masaya Omotezako nach einem sehenswerten Sololauf von Triers-Kapitän Simon Maurer noch im letzten Moment mit seiner Fußspitze das 2:0 des früheren Zweitligisten verhinderte (62.). Im Anschluss verpasste Tim Garnier seinen zweiten Treffer: Freistehend vor Niklas Kremer lupfte der Eintracht-Stürmer zu halbherzig, so dass sein Ball eine leichte Beute für den Sportfreunde-Keeper wurde (64.), wie auch wenige später ein platzierter Fernschuss des nimmermüden Milad Salem (66.).

Die Szene des Spiels: In der letzten Sekunde des Spiels klärt Triers Kapitän Simon Maurer einen Schuss aus fünf Metern von Steffen Meuer (rechts) und verhindert so den Eisbachtaler Ausgleich.

Die Eisbären gaben sich in dieser Phase des Spiels allerdings niemals auf und witterten nach 73 Spielminuten noch einmal Morgenluft: Triers Sanoussy Balde sah nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte. Hiernach warfen die Sportfreunde alles nach vorne, um zumindest einen Punkt beim Meisterschaftsfavoriten zu entführen, was beinahe gelang. Schließlich hatten es die beiden letzten Spielminuten noch einmal in sich: Ein 18 Meter Schlenzer von Lukas Reitz konnte SVE-Zerberus Denis Wieszolek gerade noch entschärfen (90.), ehe wenig später wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff Steffen Meuer eine tausendprozentige Torchance liegen ließ. Der SFE-Stürmer ging aus fünf Metern im Strafraumgewühl volles Risiko, doch Triers Kapitän Simon Maurer bekam im letzten Moment noch eine Zehenspitze dazwischen, so dass Meuers Ball nicht im leeren Tor einschlug und seine Mannschaft am Ende ohne einen Punkt im Moselstadion dastand (90.+1).

Eisbären-Trainer Marco Reifenschiedt sieht Vrebesserungsbedarf vor dem gegnerischen Tor.

„In der Überzahl nach dem Platzverweis haben wir zu hektisch gespielt und das Spiel zu wenig in die Breite gezogen“, fand Marco Reifenscheidt, dem auch ein weiteres Problem nicht unerkannt bleib: „Wir hatten nicht die ganz großen Chancen und Torgelegenheiten. Da werden wir in den nächsten Spielen dran arbeiten müssen.“

Triers Trainer Josef Cinar sprach unterdessen nach den 90 Minuten von einem „hochverdienten Sieg“ seiner Mannschaft. „Wir hätten das Spiel deutlich früher für uns entscheiden müssen“, so der Eintracht-Coach, der seiner Mannschaft ein Sonderlob für die Zeit in Unterzahl zollte: „Wir haben mit zehn Mann super verteidigt.“ Lob hatte Cinar unterdessen auch für die Eisbachtaler parat: „Sie haben eine sehr gute Spielanlage, ein eingespieltes Team und kämpfen um jeden Zentimeter, das hat man vor allem in der ersten Halbzeit gesehen.“

Statistik

Trier: Wieszolek, Maurer, Balde, Roth, Sinannovic, Amberg (32. Kahyaoglu), Brodersen Salvador (70. Heinz), Salem, Garnier (75. Thayaparan), Kling, Kaluanga Bwanga
Eisbachtal: Kremer, Omotezako, Hundhammer, Kleinmann, Ushiyama (75. Müller), Nakai, Tautz (44. Quandel), Brühl (65. Manchev), Jost, Meuer, Reitz
SR: Matthias Edrich (Bliesen)
Zuschauer: 1077
Tor: 1:0 Tim Garnier (6.)
Besondere Vorkomnisse: Gelb-Rote Karte gegen Sanoussy Balde (Trier, 73. wdh. Foulspiel)

Die Trainerstimmen