Knapper Auswärtssieg in Neitersen: Eisbären müssen lange um drei Punkte zittern

Die Eisbachtaler Sportfreunde bleiben in der Fußball-Rheinlandliga weiterhin an der Tabellenspitze. Beim 2:1 (2:0)-Auswärtssieg im Westerwaldderby bei der SG Neitersen/Altenkirchen mussten die Eisbären aber lange Zeit kräftig um die drei Punkte zittern, obwohl zur Halbzeit alles auf einen klaren Sieg der Sportfreunde rauszulaufen schien.

„Die ersten zehn Minuten gehen ganz klar an uns. Da waren wir die bessere, aktivere Mannschaft. Wir hatten die besseren Torabschlüsse“, befand Neitersens-Spielertrainer Lukas Haubrich nach dem Schlusspfiff und dem konnte auch sein Eisbachtaler Gegenüber, Marco Reifenscheidt unumwunden zustimmen: „In dieser Phase hatte Neitersen drei Eckbälle, in der wir einfach zu schläfrig waren, weil wir nicht gut in die Partie gekommen sind. Wir wollten einfach anders agieren.“

Die Anfangsphase mit der größten Möglichkeit durch einen Haubrich-Drehschuss (9.) konnten die Eisbären letztlich aber dann doch schadlos überstehen, um im Anschluss ihrerseits die Partie mehr und mehr an sich zu reißen. Die Initialzündung hierzu war das Führungstor von Robin Stahlhofen (10.): Die Neiterser Hintermannschaft wähnte Eisbachtals Lukas Reitz im Abseits, doch der Wilsenrother griff nicht aktiv ein. Stattdessen schnappte sich Stahlhofen das Leder und schob trocken zur 1:0-Führung ein.

Da war die Welt noch in Ordnung: Lukas Reitz (rechts) trifft wenige Sekunden vorher zur 2:-Führung für seine Eisbären.

„Das Schiedsrichtergespann bringt uns damit auf die Verliererstraße“, sparte Lukas Haubrich, der in der Nachspielzeit die Ampelkarte sah, nach der umstrittenen Führung nicht mit Kritik am nicht immer sicher wirkenden Schiedsrichtertrio um Jan Lehmann. Denn auch beim 2:0 reklamierten die Gastgeber eine Abseitsstellung von Robin Stahlhofen, doch dieses Mal startete von hinten Lukas Reitz durch und ließ SG-Schlussmann Constantin Redel keine Abwehrchance (25.). Dem Neiterser Keeper konnte die Heimelf in der ersten Halbzeit ohnehin danken, denn Redel parierte gleich mehrere Sportfreunde-Abschlüsse mit Bravour (18., 35.). Glück hatte er unterdessen nach 12 Minuten als ein Schuss von Lukas Reitz gegen die Latte krachte.

Zur Halbzeit sah alles nach einem deutlichen Eisbachtaler Sieg aus, doch was dann nach der Pause passierte ließ die zahlreich mitgereisten Sportfreunde-Fans verwundert die Augen reiben: Die Sportfreunde bekamen keinen wirklichen Zugriff mehr auf das Spiel und standen allzu häufig zu weit vom Gegner entfernt. Neitersen schöpfte unterdessen durch den frühen Anschlusstreffer von Simon Langemann per Kopf nach einem Eckball (51.) neue Hoffnung.

Steffen Meuer (links) verpasste in Abschnitt zwei die Vorentscheidung.

Als Meister seines Werkes bewies sich in dieser Phase Eisbären-Zerberus Daniel Erbse, der gegen Marco Scholz (53.), Andre Fischer (60.) und Simon Langemann (62.) sehr gute Chancen zum Ausgleich vereitelte. Die Eisbachtaler kamen ihrerseits nur noch zu wenigen Entlastungsangriffen, bei denen Steffen Meuer im direkten Duell gegen SG-Keeper Redel (59.) und der zu eigensinnige Robin Stahlhofen (68.) beste Gelegenheiten zur Vorentscheidung liegen ließen.

Kapitän Andreas Hundhammer wollte nach seinem Platzverweis am liebsten nicht mehr hinsehen.

Als dann SFE-Kapitän Andreas Hundhammer in der Schlussphase schließlich noch mit der Gelb-Roten-Karte vom Platz musste, hieß es bis zum Ende zittern bei den Sportfreunden und ihrem mitgereisten Anhang. Die Neiterser-Schlussoffensive überstanden sie letztlich aber schadlos. Timo Dietz ließ sogar vielmehr einen letzten vielversprechenden Eisbären-Konter ungenutzt (90.+3).

Trainer Marco Reifenscheidt.

„Wichtig war, dass wir heute uns die drei Punkte erkämpft haben“, sagte Eisbachtals-Trainer Marco Reifenscheidt nach dem Schlusspfiff, um gleich hinterherzuschieben: „Wir haben ein dreckiges Spiel gewonnen und das ist ganz wichtig auf dem Weg, den wir noch vor uns haben.“

Statistik

SG Neitersen: Redel – Wiemer, Hauptmeier (88. Weber), Holzinger, Berger – Scholz (80. Moll), Gahlmann (77. Dietz), Peters, Fischer – Haubrich, Langemann
SF Eisbachtal: Erbse – Omotezako, Hundhammer, Kleinmann, J. Hannappel – Ernet, Nakai, M. Hannappel – Meuer (78. Leber), Stahlhofen (89. Parisi), Reitz (90.+1 Dietz)
SR: Jan Lehmann (Hahnstätten)
Zuschauer: 180
Tore: 0:1 Robin Stahlhofen (10.), 0:2 Lukas Reitz (25.), 1:2 Simon Langemann (51.)
Besonderheiten: Gelb-Rote Karten gegen den Andreas Hundhammer (Eisbachtal, 82., wiederholtes Foulspiel) und Lukas Haubrich (Neitersen, 90., wiederholtes Meckern)