Schützenfest trotz Chancenwucher: Eisbären lassen Speyer zuhause keine Chance

Die Eisbachtaler Sportfreunde haben es in der Abstiegsrunde der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar weiterhin in der eigenen Hand, den Klassenerhalt zu sichern. Zuhause gewannen die Westerwälder gegen das Tabellenschlusslicht FC Speyer 09 mit 5:1 (2:0).

„Es war eine verdiente Niederlage. Wenn die Eisbachtaler in der ersten Halbzeit ihre Chancen machen, dann gibt das ein Schützenfest“, gestand Gästetrainer Uwe Gaßner nach dem Schlusspfiff unumwunden ein. Seine Mannschaft hätte eine andauernde Verletztenmisere, die sich mit der früheren Auswechslung von Gäste-Verteidiger Arbnor Pacaj (14.) in Nentershausen fortsetze, nicht kompensieren können, so der Speyerer Übungsleiter. Sein Gegenüber, Eisbären-Trainer Marco Reifenscheidt, sah das ähnlich: „Es war von der Tabelle her ein Pflichtsieg. Wir haben aber trotzdem gegen eine Mannschaft gespielt, die auch Fußball spielen kann, wenn man sie lässt. Wir sind insgesamt mit dem Spiel zufrieden.“

Eisbachtals Marc Tautz (links) wirft sich mit vollem Körpereinsatz in den Ball, um ihn an Speyers Kapitän Selim Avci vorbei noch vors Gästetor zu bringen.

Die Eisbachtaler erarbeiteten sich von Beginn an Chance um Chance, was fehlte war lange Zeit die Belohnung in Form von Treffern. Entweder stand bei den elf Torchancen allein in Halbzeit eins der glänzend aufgelegte FC-Torwart Valentin Hess mit einem starken Reflex dem Torjubel im Weg, oder die Abschlüsse der Eisbären gingen wenige Zentimeter am Torgestänge vorbei ins Toraus.  Nach 29 Minuten gab es dann endlich die Erlösung: Moritz Hannappel nahm sich von der Strafraumkante ein Herz und donnerte den Ball humorlos in den Torwinkel. Der Girkenröther war es dann auch, der nach weiteren hochkarätigen Tormöglichkeiten für den 2:0-Pausenstand verantwortlich war: Einen Abpraller von FC-Keeper Valentin Hess, der eine Hereingabe von Jonah Arnolds abwehren konnte, drückte der 26-Jährige über die Linie (43.)

Nach dem Wiederanpfiff legte Jonah Arnolds per Lupfer aus spitzem Winkel zwar den dritten Eisbären-Treffer nach (54.), doch hiernach verloren die Hausherren rund zehn Minuten etwas den Faden. Mehr als der Speyerer-Ehrentreffer durch Julien Jubin, der nach einer schnellen Umschaltaktion der Gäste aus abseitsverdächtiger Position traf (59.), gelang den Donstädtern jedoch nicht, was Gästetrainer Uwe Gaßner nur kurz hadern ließ nach dem Schlusspfiff: „Wenn wir das zweite Tor machen, weiß ich nicht, was passiert wäre. Es wäre aber auch nicht verdient gewesen. Für mich war Eisbachtal klar die bessere Mannschaft.“ 

Dass die Eisbären letztlich wieder zu ihrem Spiel fanden, war der Einwechslung von Lukas Reitz zu verdanken, wonach sich die Sportfreunde wieder mehr Torchancen erarbeiteten. Eine Bilderbuchkombination ausgehend vom Wilsenröther über Jonah Arnolds, musste letztlich Marc Tautz am langen Pfosten nur noch über die verwaiste Torlinie drücken (72.), während Jonah Arnolds per wuchtigem Winkel-Knaller (69.) endgültig den Sack zumachte für die Eisbären gegen tapfer kämpfende Gäste aus Speyer. „Die erste Halbzeit fand ich richtig gut, in der zweiten Halbzeit haben wir dann ein bisschen den Faden verloren. Das sind wir etwas hinterhergelaufen und haben die Räume nicht geschlossen bekommen. Das lief dann, als wir tiefer standen, wieder besser. Insgesamt haben wir zu richtigen Zeit dann die Tore gemacht.

Die Eisbachtaler um Lukas Tuchscherer (links) gaben im Heimspiel gegen den FC Speyer um Phill Parker Pagna (rechts) den Domstädtern deutlich das Nachsehen.

Statistik

SF Eisbachtal: Kremer – Kleinmann, Heene, Brühl – Tautz, Olbrich, Wieland-Omotezako, Tuchscherer (83. Plum),  – Arnolds, Moritz Hannappel (69. Reitz), Kakui
FC Speyer 09: Heß – Pagna, Pacaj (13. Igbokwe), Lee, Wekesser – Blasczyk, Avci, Kopf, Gass (65. Schattner) – Zuch, Jubin ( 75. Uzunhasanoglu)
SR: Sahin Dündar (Oberbexbach)
Zuschauer: 200
Tore: 1:0, 2:0 Moritz Hannappel (29., 43.), 3:0 Jonah Arnolds (54.), 3:1 Julien Jubin (59.), 4:1 Marc Tautz (72.), 5:1 Jonah Arnolds (79.)