Die Festung Kunstrasen beginnt zu bröckeln – 0:1-Heimniederlage gegen Mayen

Nach zuletzt zwei Siegen in Folge, verliert die erste Mannschaft am Freitagabend gegen den TuS Mayen nicht unverdient mit 0:1 (0:0). Dabei sah nach den ersten 45 Minuten alles nach einem typischen 0:0-Spiel aus.

 

SF Eisbachtal – TuS Mayen 0:1 (0:0). Beide Teams begannen zunächst mit viel Tempo und boten den rund 220 Zuschauern ein ansehnliches Rheinlandligaduell, wenn auch mit wenigen Torraumszenen im ersten Abschnitt. Tobias Schuth prüfte gleich prompt TuS-Keeper Kevin Michel mit einem strammen Schuss, denn der Zerberus aber entschärfen konnte (3.). Sein Gegenüber Daniel Erbse musste sich nach 13 Minuten das erste Mal auszeichnen: Ein langer Ball der Gäste fand Matthias Tutas, der den herausgeeilten Erbse überlupfen wollte. Der erfahrene SFE-Keeper war allerdings auf der Hut und klärte per Kopf außerhalb des Strafraums.

 

Erbse artistisch

Bis zur Halbzeit sollten beide Teams weitere gefährliche Torgelegenheiten verzeichnen: Moritz Hannappel verwertete eine Hereingabe David Röhrigs direkt, doch das Tor sollte knapp nicht fallen (26). Zwei Minuten später war Mayen schließlich am Zug: Der drittligaerfahrene Kapitän Eike Mund zog aus zentraler Position vor dem Eisbären Sechzehner ab, wobei der Ball gefährlich abgefälscht wurde. Daniel Erbse konnt im Rückwärtsfallen den Ball gerade noch so über die Querlatte lenken und somit den Jubel der zahlreich mitgereisten Mayener Fans verhindern. Bei einem satten Schuss aus 25 Metern von Masaya Omotezako musste Mayens Kevin Michel sein ganzes Können unter Beweis stellen, da der Ball zuvor leicht abgefälscht war (43.).

 

Tempo raus – Torchancen rein

Nach der Halbzeit nahmen beide Teams zunächst etwas das Tempo heraus aus der Partie. Dafür steigerte sich allerdings die Zahl der Torchancen – wenn allerdings auch vor dem Tor der Eisbachtaler. Bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff klärte Jonas Hannappel gegen den einschussbereiten Lukas Mey in höchster Not, bevor später noch der eingewechselte Tobias Uhrmacher besser statt mit dem Innen-, sondern mit dem Außenrist den Ball gespielt hätte. Der Ball des Mayeners landet so knapp neben dem Gehäuse von Daniel Erbse (67.). Das Aluminium des SFE-Tores zum Klingen brachte als bald Matthias Tutas, der per Fallrückzieher nur die Querstange draf.

 

Platzverweis bringt Spannung

Dann sollte schließlich das Tor des Tages fallen: Nach einer Mayener Ecke stand Niklas Weis plötzlich sträflich frei im Eisbären-Fünfer und bedankte sich dafür mit dem Führungstreffer für die Gäste gegen die Laufrichtung Erbses (76.). Doch eine einzige Entscheidung hätte den Mayener Sieg beinahe noch zum Wanken gebracht: Nach einem umstrittenen Foulspiel von Uwe Unterbörsch auf Höhe der Mittellinie an dem eingewechselten Max Olbrich zog Schiedsrichter Amir Amirian zur Verwunderung vieler Anwesender die rote Karte (78.). „Das ist für mich unerklärlich, wie man da eine Rote Karte ziehen kann“, war TuS-Trainer Thomas Reuter auch weit nach dem Schlusspfiff noch erregt über die Entscheidung des Mannes aus Mainz-Kastel. Für die Eisbachtaler schien das hingegen der benötigte „Hallo-Wach“-Ruf gewesen zu sein, der einen Sturmlauf gegen von nun an dezimierte Mayener auslöste.

 

Sturmlauf erfolgslos

Vor dem einschussbereiten Lukas Reitz wurde zunächst der Ball im letzten Moment von Christophe Bokumabi zur Ecke geklärt (88.). In der ersten Minuten der Nachspielzeit wäre dann beinahe SFE-Kapitän Manuel Haberzettl das Tor des Tages gelungen, doch seine mehrmals abgefälschte Hereingabe konnte Kevin Michel letztlich noch klären. Der anschließende Schuss von Marius Zabel sollte letztlich auch nichts mehr einbringen, so dass nach der Heimniederlage gegen Betzdorf vor gut zwei Wochen nun die nächste Niederlage auf heimischen Geläuf zu Buche stand.

 

Trainer einig

„Uns fehlt im Moment, das hatte ich auch schon vorher moniert, der letzte Pass, der Zug zum Tor sowie die Entschlossenheit vorm Tor. Nach der zweiten Halbzeit, kann man sagen, sind sie nicht unverdient zum 1:0 gekommen. Sie hatten Chancen gehabt“, gestand Marco Reifenscheidt den nicht unverdienten Gästesieg nach dem Schlusspfiff ein. „Nach der zweiten Halbzeit zu urteilen, wo wir einen Tick mehr klarer Chancen hatten, geht der Sieg in Ordnung. Man hat hinten raus gemerkt, dass Eisbachtal unter der Woche schon zwei Spiele gehabt hat“, sah Mayens Trainer Thomas Reuter in der spielfreien Woche seines Teams einen Schlüssel für den Sieg in Nentershausen.

 


Statistik

SF Eisbachtal: Erbse – Dietz, Haberzettl, Kleinmann, Jonas Hannappel – Julian Hannappel (34. Olbrich), Zabel, Omotezako – Moritz Hannappel (72. Fuchs), Schuth (63. Reitz), Röhrig

TuS Mayen: Michel – Unterbörsch, Bokumabi, Daub, Schneider – Mey (53. Schmitt), Marx (60. Hallfell), Mund, Steinmetz (65. Uhrmacher) – Weis, Tutas

 

SR: Amir Amirian (Mainz-Kastel)

Zuschauer: 220

Tore: 0:1 Weis (76.)

Rote Karte: Unterbörsch (78., grobes Foulspiel)

 


Die O-Töne der Trainer

Marco Reifenscheidt (Trainer Sportfreunde Eisbachtal)

 

Thomas Reuter (Trainer TuS Mayen)

 


Bilder zum Spiel