„Das gibt es nicht. Da ist unglaublich“, ärgerte sich Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt im Heimspiel gegen den FC Karbach lauthals, während er in der 80. Minute seine Snapback-Mütze samt Vereinslogo auf den Boden warf. Ein Sinnbild für die Partie seiner Mannschaft, deren Spiel von luftiger Höhe schnell auf dem Boden der Tatsachen landete. 3:3 (3:1)-Unentschieden hieß es am Ende in einer für die Zuschauer munteren Partie, in der es ganze fünf Platzverweise gab.
Ein Grund für den Reifenscheidt-Frust: Dominik Kunz. Der Karbacher Mittelfeldmann war gleich für alle drei Tore der Gäste aus dem Hunsrück verantwortlich (24., 47., 80.), wobei zumindest Treffer Nummer zwei unter gütiger Mithilfe der Sportfreunde den Weg ins Eisbachtaler Tor fand. Ein Freistoß rund drei Meter von der Karbacher Auswechselbank entfernt, segelte dabei lange durch die Luft über Freund und Feind hinweg unter die Querlatte – Eisbären-Keeper Johann Heinz sah hierbei wahrlich nicht gut aus.
Dabei hatte für die Eisbachtaler alles sehr gut begonnen, denn die Westerwälder waren sichtbar gewillt, die 0:10-Blamage in Elversberg aus der Vorwoche wett zumachen. Marco Reifenscheidt setzte hierbei auf volle Offensivpower und bot mit Lukas Reitz, Robin Stahlhofen, David Quandel und Steffen Meuer erstmals seine komplette Offensive gemeinsam von Beginn an auf. Das sollte sich prompt bezahlt machen: David Quandel nahm sich ein Herz und setzte den Ball aus 22 Metern humorlos ins lange Eck zur Führung (21.). Der frühere Bezirksliga-Torjäger hatte schon wenige Minuten nach Beginn einen Ball an den Pfosten gesetzt (4.) und auch Eito Nakai hatte aus 20 Metern die Führung nur knapp für die Eisbachtaler verpasst (2.).
Einen zwischenzeitlichen Dämpfer verpasste dann allerdings Karbachs Kunz mit seinem ersten Treffer dem Eisbachtaler Sturmlauf (24.), doch David Quandel stellte den Abstand nach klasse Vorlage von Steffen Meuer vom Fünfmeterraum aus prompt wieder her (26.). Dass es auch umgekehrt geht, bewies das Duo drei Minuten später: Quandels klugen Querpass verwertete der junge Großholbacher zum 3:1 (29.).
Auch in der Folge hätten die Eisbären ihre Führung weiter ausbauen können, doch Jonas Hannappel (31.) und Lukas Reitz (38.) ließen beste Möglichkeiten ungenutzt. Karbach hätte seinerseits durch Enrico Köppen (41.) vor der Halbzeit den Anschlusstreffer erzielen müssen, doch nach einem Patzer von SFE-Keeper Heinz nach einer Ecke traf der FCK-Stürmer aus drei Meter nicht das leere Tor (41.).
Nach der Pause war von der bis dato überragenden Eisbären-Offensive nur noch wenig Zielstrebiges zu sehen, zu häufig wurden sich bietende Freiräume zu leichtfertig nicht genutzt. Und davon gab es so einige: Die Karbacher David Eberhardt nach einer Notbremse gegen David Quandel (49.) und Enrico Köppen nach wiederholten Meckerns (67.) mussten vorzeitig vom Platz.
Doch auch die sich durch die Platzverweise bietenden Chancen versiebten die Eisbachtaler reihenweise, so dass letztlich Dominik Kunz nach einer feinen Einzelleistung den 3:3-Ausgleich erzielte. Hieran sollte sich auch trotz drei weiterer Platzverweise (2x Eisbachtal, 1x Karbach) nichts mehr ändern.
Statistik
Eisbachtal: Heinz – Vrella, Jost, Hundhammer, Brühl (57. Kleinmann), Reitz (83. Tautz), Quandel, Eito, Meuer, Stahlhofen (64. Tuchscherer), Jo. Hannappel
Karbach: Husic- Fischer (76. Schneider), Hohns, Jakobs (46. Jusufi), Kunz, Köppen, Eberhardt, Puttkammer, Oster (46. Kaya), Peuter, Denguezli
SR: Markus Dunsbach (Landstuhl)
Zuschauer: 200
Tore: 1:0 David Quandel (21.), 1:1 Dominik Kunz (24.), 2:1 David Quandel (26.), 3:1 Steffen Meuer (29.), 3:2, 3:3 beide Dominik Kunz (47., 80.)
Rote Karte: David Eberhardt (Karbach, Notbremse, 49.), Selim Denguezli (Karbach, grobes Foulspiel, 87.), Marco Reifenscheidt (Eisbachtal (Trainer), Rudelbildung, 87.), Altin Vrella (Eisbachtal, Notbremse, 90.+2)
Gelb-Rote Karte: Enrico Köppen (Karbach, wdh. Meckern, 67.)