Eisbären düpieren den Tabellenführer: Wörsdörfer-Elf landet verdienten Dreier bei der SG Schneifel

Die Eisbachtaler Sportfreunde haben in der Fußball-Rheinlandliga nach der Winterpause ein echtes Ausrufezeichen gesetzt: Im Nachholspiel des 17. Spieltages beim bis dato souveränen Tabellenführer SG Schneifel konnten die Eisbären auswärts mit 0:3 (0:1) gewinnen.

In einem Punkt waren sich die beiden Trainer nach der Partie definitiv einig. „Es ist ein verdienter Sieg von den Eisbachtaler Jungs und eine verdiente Niederlage auf unserer Seite“, räumte Schneifels-Coach Stephan Simon ein. Und auch Eisbären-Übungsleiter Thorsten Wörsdörfer fand: „Am Ende sind wir als der verdiente Sieger aus der Partie herausgegangen.“

Die Eisbachtaler um Devran Erol (links) und Gabriel Jost (rechts) ließen Schneifels-Offensivmann Simon Reetz (Mitte) kaum zur Entfaltung kommen über die gesamte Spielzeit hinweg.

Auf dem Kunstrasenplatz in Jünkerath gab es von Beginn an kein langes Abtasten auf beiden Seiten, auch wenn Torchancen zunächst Mangelware waren. Die Eisbachtaler schafften es die Schneifeler Offensive um Jan Pidde und Simon Reetz weitestgehend abzumelden – bis zur 18. Minute. Da prüfte zunächst Reetz SFE-Torwart Niklas Kremer mit einem Warnschuss (18.), ehe er kurze Zeit später freistehend an dem Eisbachtaler Schlussmann scheiterte (19.).

Die Westerwälder ihrerseits hatten nach 23 Minuten erstmals den Torschrei auf den Lippen als sich Lukas Tuchscherer sehenswert gegen mehrere SG-Defensivspieler durchgesetzt hatte und frei vor Schneifels Torwart Dennis Koziol auftauchte. Der flinke Hundsänger wurde allerdings von Alexander Zapp von den Beinen geholt, was Schiedsrichter Veron Besiri jedoch nicht wahrgenommen hatte. So blieb der Elfmeterpfiff aus, doch die Eisbären hatten fünf Minuten später allen Grund zu jubeln: Nach einem langen Ball aus der Eisbachtaler Hälfte heraus verschätzte sich die Schneifeler Defensive, so dass Jonah Arnolds plötzlich frei auf das Heimtor zulaufen konnte und eiskalt einschoss zur Führung (28).

Eisbachtals Lukas Reitz (links) brachte auf der rechten Angriffsseite Schneifels Philipp Bauer (rechts) immer wieder in Verlegenheit.

Die Westerwälder hatten hiernach optisch mehr vom Spiel und unterbanden Angriffsbemühungen des Gastgebers immer wieder durch intensive Zweikämpfe und kleinere Foulspiele. Steffen Decker hätte dann beinahe vor der Halbzeit noch das 0:2 nachlegen können, nachdem die Sportfreunde schnell über die linke Seite kombiniert hatten. Der Abschluss des 30-Jährigen aus elf Metern war allerdings zu schwach und landete in den Armen von SG-Keeper Dennis Koziol (44.). „Es war ein sehr hektisches Spiel mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten in der ersten Halbzeit mit der etwas reiferen Spielanlage auf Eisbachtaler Seite. Wir haben in der Halbzeit versucht mehr Lösungen zu finden und wollten unser Spiel anpassen. Uns wurde dann aber zügig der Zahn gezogen“, bilanzierte Schneifel-Trainer Stephan Simon nach der Partie. 

Den Zahn gezogen bekam seine Elf unmittelbar nach Wiederanpfiff, als Lukas Reitz, dieses Mal mit der Kapitnsbinde wie beflügelt aufspielend, auf der rechten Seite zu viel Raum geboten bekam von der Defensive des Tabellenführers. Der Wilsenrother tankte sich in den Strafraum durch und legte auf den am Fünfmeterraum lauernden Steffen Decker ab, der das Spielgerät in den Torwinkel zum 2:0 knallte (49.). Als dann zunächst Lukas Reitz mit einem Aufsetzer Schneifels Schlussmann Dennis Koziol zu einer Parade zwang, die im Toraus landete, machten die Eisbachtaler im Anschluss endgültig den Deckel drauf: Bei der Ecke von Lukas Tuchscherer von rechts stand Jonah Arnolds im Strafraum goldrichtig und traf per Kopf zum zwölften Mal in dieser Rheinlandliga-Saison (56.).

Da ist die umjubelte Vorentscheidung geglückt: Eisbachtals Steffen Decker hat Augenblicke zuvor das 2:0 für die Eisbären gegen Tabellenführer Schneifel geschossen, nachdem Lukas Reitz (rechts) ihn mustergültig bedient hatte.

Hiernach drängte die Wörsdörfer-Elf auch weiter auf den vierten Treffer, während sie im Gegenzug clever mit vielen Foulspiels den Schneifeler Spielfluss unterbinden konnte. Der Tabellenführer kam nur noch einmal brandgefährlich vor das Tor, doch einen Kopfball von Niclas Biesen nach einem gefährlichen getretenen Freistoß von der linken Seite konnte Lennard Plum noch vor der Torlinie klären (85.). Gut zehn Minuten später war es dann geschafft und die Eisbären hatten dem Tabellenführer die viert Saisonniederlage beigefügt.

Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer war angesichts dieser Tatsache nach dem Schlusspfiff auch voll des Lobes für sein Team, das von fünf U19-Spielern auf der Bank verstärkt wurde: „Es war ein echtes Spitzenspiel mit viel Tempo, vielen Fouls und viel Aggressivität. Dazu gab es auch immer wieder das eine oder andere fußballerische Element. Das war eine überragende, geschlossene Mannschaftsleistung. Keine rhatte irgendwo Defizite und alle haben super gearbeitet für das Team.“ Dem stimmte auch Stephan Simon anerkennend zu: „„Hintenraus lassen es sich die Eisbachtaler Jungs aufgrund ihrer Abgezockheit dann auch nicht mehr nehmen. Von daher geht der Sieg in Ordnung.“


Statistik

SG Schneifel: Koziol – Biesen, Zapp, Babendererde, Görres – Bauer – Fuchs, Johanns, Zeimmes – Pidde, Reetz (86. Diehl) 
SF Eisbachtal: Kremer – Hannappel (90.+2 Thewalt), Trabusch, Plum, Erol (90.+3 Celik) – Jost, Müller – Reitz (88. Muth), Tuchscherer – Decker (72. Kahles), Arnolds (84. Jagos)
Schiedsrichter: Veron Besiri (Trier)
Zuschauer: 320
Tore: 0:1 Jonah Arnolds (28.), 0:2 Steffen Decker (49.), 0:3 Jonah Arnolds (56.)