Ein 1:1 (0:0)-Unentschieden im Derby gegen den FV Engers bringt die Sportfreunde Eisbachtal im Abstiegskampf der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar nicht entscheidend weiter. Dabei spielten die Eisbachtaler sogar lange Zeit in Überzahl, woraus die Wörsdörfer-Elf allerdings kein wirklich Kapital schlagen konnte. Nach dem gleichzeitigen 2:0-Sieg des FV Eppelborn über die TuS Koblenz sind die Eisbären sogar um einen Tabellenplatz auf Rang 14 abgefallen.
Dass das 1:1-Unentschieden am Ende nicht unverdient war, da waren sich beide Trainer einig. Nachdem Sportfreunde-Trainer Thorsten Wörsdörfer in den letzten Spielen seine Mannschaft mit viel Ob bedachte, war dieses Mal das Gegenteil der Fall: „Wir müssen uns bewusst sein, dass wir nicht gut waren. Wir haben nicht gut Fußball gespielt. Wir hatten zu viele Fehler im Passspiel, zu viele Spieler die heute weit von ihren Möglichkeiten entfernt waren. Das können wir dann auch nicht kompensieren.“ Auf der Gegenseite konnte Engers-Coach Sascha Watzlawik mit dem Zähler, der seine Elf von Tabellenplatz acht auf sieben hochschob, gut leben: „Ich finde, den Punkt haben wir uns einfach verdient. Von der Spielanlage waren wir gut drin und haben aus unseren vielen Spielanteilen zu wenig gemacht.“

Engers war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft, die es allerdings nur selten schaffte, gegen die gut gestaffelte Eisbachtaler-Hintermannschaft Lösungen zu finden, um Torchancen zu kreieren. Max Schnitten mit einem Fernschuss, bei dem SFE-Keeper Niklas Kremer schnell unten war, war zunächst eine erste Torannäherung der Gäste. Deutlich gefährlicher wurde es nach zwölf Minuten auf der Gegenseite, als Jonathan Kap Lukas Reitz im Strafraum bediente und der Wilsenrother schnell abschloss und FVE-Schlussmann Franjo Serdarusic zu einer reaktionsschnellen Parade zwang (12.). Nahezu im Gegenzug konnte Max Olbrich nach einer Flanke von links gerade noch vor Vadym Semchuk per Kopf klären, der ansonsten im Fünfmeterraum frei Bahn gehabt hätte (13.).
Während Hasan Kesikci für die Gäste aus spitzem Winkel an Niklas Kremer scheitert (17.), folgte im Anschluss die beste Phase der Sportfreunde in Abschnitt eins: Luis Hesse zog zunächst aus 25 Metern einfach mal ab und zwang den Engerer Keeper zu einer Flugparade (19.), ehe Lukas Reitz mit einem Freistoß aufs kurze Eck Franjo Serdarusic erneut zu einer Flugeinlage animieren musste (21.). Ansonsten blieb Engers in einem von vielen Zweikämpfen und Foulspielen geprägten Spiel zwar spielbestimmend, doch hüben wie drüben kamen bis zum Pausenpfiff kaum noch Torchancen zustande.

Nach der Pause merkte man den Eisbachtalern zwar an, dass sie unbedingt in Führung gehen wollten, doch wirklich zwanghaft war das Spiel der Westerwälder nach vorne nicht. Nach 51 Minuten hatte Jerome Zey Pech, dass er freistehend vor dem FVE-Keeper einen Schritt zu spät kam, um auf das leere Tor zu schießen, ehe Max Olbrich aus 22 Metern in zentraler Position etwas zu hoch zielte und knapp am Engerer Gehäuse vorbeischoß (52.). Auf der Gegenseite konnten sich die Eisbären dann bei Niklas Kremer bedanken, denn Jonas von Haacke hatte Jeremy Mekoma Klasse in Szene gesetzt, doch der FVE-Offensivmann scheiterte an der reaktionsschnellen Fußabwehr des Eisbachtaler Torwarts (58.).
Was an diesem Tag möglich gewesen wäre, wenn die Eisbachtaler ein sauberes Passspiel aufgezogen hätten, wurde dann in der 60. Minute beim hol besten Spielzug des Tages sichtbar: Jerome Zey zig gleich mehrere FVE-Spieler auf sich, legte den Ball trotzdem passgenau für Luis Hesse vor, der frei vor Franjo Serdarusic uneigennützig auf den mitgelaufenen Lukas Reitz querlegte und nur noch den Ball ins leere Tor einzuschieben brauchte zur Eisbachtaler Führung. Als dann noch der Engerser Jonas von Haacke drei Minuten später nach einem Foul an Eisbären-Kapitän Max Olbrich und einer folgenden kleinen Rangelei, die von Lukas Reitz provoziert wurde, die Gelb-Rote Karte sah, witterten im Eisbachtaler Lager dann viele ihre Chance auf einen Sieg gegen Engers – doch weitgefehlt.

„Gegen zehn Mann haben wir dann auch wieder zu viele Fehler und einfache Fehlpässe gemacht. Das war heute einfach zu wenig“, fasste Thorsten Wörsdörfer die folgende halbe Stunde seiner Elf zusammen. Engers Coach Sascha Watzlawik lobte unterdessen seine Elf für die Leistung in Rückstand: „Das muss Jonas klüger regeln. Da bliebt man einfach weg und lässt sich nicht provozieren. Wir haben es danach mit zehn Mann aber sehr, sehr gut gemacht und uns den Punkt verdient.“
Dass die Gäste zum Ausgleich kamen, war einer Unaufmerksamkeit der Eisbachtaler Defensive an diesem Nachmittag zu verdanken. Nach einem langen Freistoß von rechts segelte der Ball durch den Strafraum zum langen Pfosten, wo Max Schmitten freistand. Den ersten Versuch konnten die Eisbären noch klären, doch per Hacke setzte er Engerser nach und bugsierte den Ball so über die Torlinie (70.). In Der Folge hatte Eisbachtal nur noch wenige Gelegenheiten, um für Entlastung vom Dauerdruck der Gäste zu schaffen, doch die Grün-Weißen verpassten es ihrerseits, trotz einem Mann weniger auf dem Platz, den Siegtreffer zu erzielen.

Der gelang dann beinahe überraschend noch den Eisbachtalern, denn in der ersten Minute der Nachspielzeit köpfte Luis Hesse kur vor der Seitenauslinie den Ball zurück in den Fünfmeterraum auf Jonah Arnolds. Dessen Kopfball knallte gegen die Latte und sprang letztlich wieder zurück ins Feld. „Am 34. Spieltag weiß ich, ob der eine Punkt heute zu wenig war oder nicht“, sagte Thorsten Wörsdörfer nach dem Schlusspfiff, angesichts der Tatsache, dass auch die abstiegsbedrohte Viktoria Herxheim, nächster Gegner der Sportfreunde, überraschend mit 4:5 beim FC-Rot-Weiß Koblenz gewann und noch ein Nachholspiel gegen Tabellenschlusslicht Morlautern in der Hinterhand hat.

Statistik
SF Eisbachtal: Kremer – Jost, Plum, Jung, Müller – Reitz (80. Kilic), Olbrich, Kap, Zey (70. Kahles) – Hesse, Arnolds
FV Engers: Serdarusic – Schmitten, Eberhardt, Meinert, Semchuk – Stoffels, L. Müller (69. Hoti), Thewalt (69. Arbursu), Von Haacke – Kesikci (86. G. Müller), Mekoma (75. Willma)
Schiedsrichter: Sahin Dündar (Bexbach)
Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Lukas Reitz (60.), 1:1 Max Schmitten (70.)
Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Jonas von Haacke (Engers) wegen Foulspiel und Unsportlichkeit (63.)