Nach zuletzt drei Siegen in Serie müssen die Eisbachtaler Sportfreunde in der Fußball-Rheinlandliga einen Dämpfer hinnehmen – wieder einmal. Beim akut abstiegsgefährdeten TuS Immendorf kamen die Eisbären am Ende nicht über ein 2:2 (1:1)-Unentschieden hinaus.
„Das sind zwei verlorene Punkte. Wir führen zwei Mal auswärts und spielen teilweise fast chaotisch, weil uns die Zuordnung fehlt“, haderte Sportfreunde-Trainer Thorsten Wörsdörfer nach der Begegnung im Koblenzer Höhenstadtteil mit dem vergebenen Sieg. Doch auch sein Gegenüber, TuS-Trainer Torben Kühl-Decker war trotz des Punktgewinns gegen den Tabellenzweiten nicht glücklich: „Wir mussten gewinnen, um im Abstiegskampf wichtige Punkte zu holen. Von daher bin ich hin- und hergerissen mit dem Ergebnis. Insgesamt bin aber sehr zufrieden mit dem Auftritt von allen.“
Die Immendorfer pressten auf ihrem kompakten Kunstrasenplatz vom Anpfiff weg und attackierten die Eisbachtaler bereits früh, womit diese ihre liebe Mühe und Not hatten. So prüfte nach zwei Minuten bereits Julian Schmitz Eisbären-Keeper Niklas Kremer, doch dem Abschluss fehlte es an dem nötigen Druck (2.). Noch nicht einmal 60 Sekunden später gab es ein großes Durcheinander im Eisbachtaler Strafraum und der Ball trudelte auch am genuaseilenden Kremer vorbei, doch mit vereinten Kräften konnten die Gäste die unübersichtliche Situation klären (3.).
Die Westerwälder schafften es hiernach sich mit zunehmender Spielzeit aus der eigenen Hälfte zu befreien und eigene Akzente zu setzen. Mit der ersten wirklichen Torchance gelang dann auch prompt das Eisbachtaler Führungstor: Einen wuchtig aus 25 Metern in zentraler Position geschossenen Freistoß von Jonah Arnolds konnte TuS-Zerberus Marcel Behr nur zur Seite wegfausten, wo Lukas Reitz goldrichtig stand und einköpfte (24.). Die Gastgeber konnten aber wenige später direkt ausgleichen: Eine Ecke Marvin Webers verlängerte Yannis Jochem am Fünfmeterraum mit dem Kopf über Niklas Kremer hinweg passgenau ins lange Eck (29.). Einen Lukas Reitz Schuss konnten die Koblenzer Höhenstädter dann gerade noch im letzten Moment zur Ecke klären, die dann Jonah Arnolds knapp rechts am Tor vorbeikönnte (33.). Zudem bekam TuS-Keeper Nikolas Behr noch gerade so die Finger bei einem Abschluss Nils Wettendes dazwischen, so dass der Ball statt im Tor zur Ecke ging (39.).
Nach der Halbzeit erlebten die Eisbachtaler dann allerdings den nahezu perfekten Start: Nach einem massgenau getimten Pass von Tommy Brühl stand Finn Müller plötzlich mutterseelenallein vor dem Immendorfer Tor und traf eiskalt zur erneuten Gästeführung (49.). Jonah Arnolds verpasste es hiernach nach einer Hereingabe von Lukas Tuchscherer das 3:1 nachzulegen, denn seinen Abschluss nach perfekter Ballabnahme zimmerte er in den Immendorfer Nachthimmel (59.). Die Eisbachtaler mussten sich hiernach stärker werdenden Immendorfern mehr und mehr erwehren und hatten Glück, dass die Gastgeber nach 63 Minuten an Niklas Kremer schieterten. De Westerwälder selbst setzten aufs Kontern
Zwei Mal konnten die Gastgeber gegen den eingewechselten Michel Davud in höchster Not noch klären (71., 77.). Während die Eisbachtaler den Sack nicht zu machten, bestrafte Immendorf die fehlende Konsequenz der Gäste vor dem Gehäuse eiskalt: Auf der linken Abwehrseite bekamen die Sportfreunde den Ball nicht geklärt, so dass im Strafraum Julian Ferdinand den Ball unter die Querlatte ins Netz knallen konnte (81.). Hiernach hätte hüben wie drüben noch der jeweils dritte Treffer fallen können, doch einen Freistoß Gabriel Josts klärte Marcel Behr mit einer starken Flugparade (86.), während ein Heber Tommy Brühl aus dem Mittelfeld nur knapp das Immendorfer Tor verfehlte (89.). Auf der Gegenseite hatten die Eisbären schließlich Glück, dass Immendorf im Strafraum nach einer Hereingabe in der Nachspielzeit von rechts freistehend am Tor vorbeiköpfte und so die Punkte am Ende geteilt wurden.
„Wir haben es einfach versäumt das Dritte zu machen. Da waren wir zu hektisch. Am Ende hat uns ein bisschen etwas gefehlt, um hier zu gewinnen“, bilanzierte Eisbären-Trainer Thorsten Wörsdörfer nach der Partie, während sein Gegenüber Torben Kühl-Decker fand: „Wenn du gegen Eisbachtal zwei Mal hintenliegst und trotzdem einen Punkt holst, dann ist das erst einmal ok. Wenn man die 90 Minuten betrachtet, waren wir fußballerisch, wie ich finde, einen Tick die bessere Mannschaft.“
Statistik
TuS Immendorf: Behr – Schmitz, Cron (53. Ferdinand), Kilian (60. Reichert), Weber – Fischer, Chirico (84. Gimm), Jochem, Streich (53. Wild) – Knopp, Bruker
SF Eisbachtal: Kremer – Jost, Jagos, Plum, Erol – Reitz, Brühl, Müller, Tuchscherer (66. Davud) – Wettengl, Arnolds
Schiedsrichter: Adrian Ax (Niederzissen)
Zuschauer: 320
Tore: 0:1 Lukas Reitz (24.), 1:1 Yannis Jochem (29.), 1:2 Finn Müller (49.), 2:2 Julian Ferdinand (81.)