Hesse Treffer werden spät gekontert: Eisbären kassieren gegen Koblenz bitteren Ausgleich kurz vor Ende

Einen bitteren, aber nicht unverdienten 2:2 (2:1)-Ausgleich mussten die Eisbachtaler Sportfreunde in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gegen die TuS Koblenz zuhause kurz vor Abpfiff hinnehmen. Zusätzlich vergrößerten sich die Verletzungssorgen der Westerwälder während Partie merklich.

Die Eisbachtaler erwischten zunächst einen absoluten Bilderbuchstart Luis Hesse traf nach Hand gestoppten 28 Sekunden per wuchtigem Knaller. Der 19-Jährige verwertete einen Abpraller, nachdem Moritz Hannappel aus spitzem Winkel den Ball an den Pfosten geknallt hatte. „Wir kommen wieder ganz schlecht in die ersten Minute und bekommen direkt wieder ein Gegentor. Das hatten wir vorher extra angesprochen“, ärgerte sich TuS-Trainer Anel Dzaka über den Blitzstart der Eisbären.

Nach 28 Sekunden war der Jubel bereits groß: Luis Hesse (rechts) traf zur umjubelten Eisbären-Führung.

Doch die TuS ließ sich hiervon nicht aus dem Konzept bringen und brachte die Gastgeber vor allen Dingen über die Außenbahnen immer wieder in arge Bedrängnis. So fiel letztlich auch der Ausgleich: Eine mustergültige Flanke von Umut Sentürk köpfte Armend Qenaj schulbuchmäßig am Fünfmeterraum ein (7.). Hiernach entwickelte sich eine muntere Partie, bei der beide Seiten vor 480 Zuschauern gute Gelegenheiten hatten, um die Führung auszubauen. Letztlich sollte eine Standardsituation, die in dieser Saison immer mehr zum Eisbachtaler Mittel für Tore werden, die Pausenführung besorgen: Eine kurz ausgeführte Ecke auf Pascal Heene zirkelte der Routinier per Bogenlampe in Richtung des langen Torwinkels der Koblenzer. TuS-Keeper Jonas Bast konnte den Ball konnte bei seiner Flugparade den Ball nur abklatschen lassen, was Luis Hesse mit seinem zweiten Treffer bestrafte (34.).

In Halbzeit zwei machte sich dann bei den Eisbären allerdings mit zunehmender Spieldauer bemerkbar, dass die Westerwälder derzeit von vielen Verletzungssorgen geplagt sind und einige Spieler nach Verletzungspausen noch nicht komplett wieder auf ihrem Leistungsniveau angekommen sind. Mit Moritz Hannappel (Oberschenkelverletzung) und dem fünf Minuten zuvor erst eingewechselten Johannes Moog, der mit einem Verdacht auf einen Muskelriss sogar mit einem Krankenwagen abgeholt werden musste, wurde die Eisbachtaler Verletztenliste sogar noch länger.

Johannes Moog verletzte sich wenige Minuten nach seiner Auswechslung ohne gegnerische Einwirkung schwer und musste ins Krankenhaus. Wir wünschen gute Besserung!

„Man hat in der zweiten Halbzeit fast in jeder Situation gesehen, dass wir platt waren“, räumte dann auch Sportfreunde-Trainer Marco Reifenscheidt nach Spielschluss ein. Trotzdem hielt seine Elf auf dem zahnfleischgehend lange Zeit den Sieg im Rahmen des Möglichen, ehe der früherer Eisbachtaler Jacob Pistor kurz vor Schluss noch den Ausgleich erzielte (89.) „Drei Punkte wären nach der Halbzeit allerdings auch glücklich gewesen“, gestand Marco Reifenscheidt nach dem Schlusspfiff. Die Koblenzer hatten mehr Gelegenheiten. So scheiterte bei der größten Chance beispielsweise der eingewechselte Adrian Knop freistehend am glänzend reagierenden SFE-Keeper Luka Tom Schuhmacher (69.). Die Eisbären selbst hätten durch Robin Stahlhofen (77.) und Pascal Heene (81.) durchaus selbst noch einmal nachlegen können.

Max Olbrich feierte gegen Koblenz gleichzeitig seine Oberliga-Premiere und sein Pflichtspiel-Comeback nach über 2 Jahren und 4 Monaten.

Doch Trainer Marco Reifenscheidt zeigte sich trotz der Umstände zufrieden mit dem Start in die Englische Woche: „Wir haben einen Punkt geholt und haben nicht verloren. Das ist ganz wichtig.“

Statistik

SF Eisbachtal: Schuhmacher – Heene, Trabusch, Hundhammer – Wieland-Omotezako -Jost, Hesse, Kleinmann (55. Moog, 60. Olbrich) – Arnolds (74. Plum), Moritz Hannappel (38. Stahlhofen), Max Hannappel
TuS Koblenz: Bast – Szymczak, Stahl, von der Bracke (72. Sawaneh) – Wingender, Richter – Sentürk, Mandt, Gürel – Pistor, Qenaj (63. Knop)
Schiedsrichter: Daniel Greef (Kaiserslautern) 
Zuschauer: 480
Tore: 1:0 Luis Hesse (1.), 1:1 Armend Qenaj (14.), 2:1 Luis Hesse (34.), 2:2 Jacob Pistor (89.)