Nach der Dominanz beginnt das Zittern: Meuer erlöst die Eisbären gegen Andernach

Die Sportfreunde Eisbachtal haben ihre Siegesserie in der Fußball-Rheinlandliga weiter ausgebaut: Vor heimischer Kulisse gewannen die Westerwälder verdient mit 3:1 (2:0) gegen die SG 99 Andernach und sorgten so für den vierten Dreier in Folge. Dabei hätten die Sportfreunde vor rund 180 Zuschauern beinahe einen schon sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben.

 
Die SG 99 Andernach agierte von Beginn an wie so oft bei Gästeauftritten zuletzt in Nentershausen: Mit einer Fünf-Mann-Abwehr sowie einer Viererkette direkt davor. Einzig Jan Hawel sollte vorne für mögliche Nadelstiche gegen die „Eisbären“-Abwehr setzen, doch dazu kam es nicht. Der 1,91 Meter große Stürmer war in Halbzeit vollends abgemeldet. Die Eisbachtaler zogen ihr sicheres Kombinationsspiel auf, um den Defensivriegel der Gäste vom Rhein zu knacken. Das gelang auch ein ums andere Mal, nur der Torerfolg blieb bei gleich mehreren sehr guten Torchancen verwehrt.
 

Tautz artistisch – Müller mit Premiere

Der sollte dann schließlich auf eher kuriose Art und Weise zustande kommen: Einen Schuss von Lukas Reitz aus kurzer Distanz konnte Andernachs Torwart Niklas Nett nur an die Querlatte abklatschen lassen, den Abpraller drückte Marc Tautz, wie auch immer, ins Tornetz (25.). Zehn Minuten später kam es sogar noch besser: Der aus der A-Jugend im Sommer entsprungene Rechtsverteidiger Robin Müller setzte sich auf der Außenbahn bis in den SG-Strafraum durch und wollte eigentlich querlegen. Da sich niemand anbot machte es der Offheimer letztlich selbst und kam so zu seiner Torpremiere im Seniorenbereich der Sportfreunde.
 

Andernacher Taktikwechsel sorgt für Bedrängnis

Nach der Halbzeit gaben die Andernacher gezwungenermaßen ihre extreme Defensivhaltung auf und brachten damit die Eisbachtaler prompt in Bedrängnis. „In der zweiten Halbzeit war Andernach offensiver und wollte uns stören. Leider haben wir nicht die Mittel umgesetzt, um dieses Pressing zu überspielen. Sicherlich können und werden wir daran noch arbeiten müssen“, befand Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt.
 

Meuer abgezockt

Nachdem in Abschnitt eins lediglich ein harmloser Schuss vom aufgerückten Maximilian Hilt aufs Tornetz (33.) so etwas wie Gefahr für das von Daniel Erbse gehütete SFE-Tor ausstrahlte, wurde es in Halbzeit zwei schon gelegentlich brenzliger. So musste der Eisbachtaler Schlussmann mit einer Flugparade gegen Andernachs Kapitän Daniel Neunheuser klären (59.), ehe Daniel Kossmann mit einem Abstaubertor nach einem Abpraller noch einmal die Hoffnungen der Gäste nährte auf etwas Zählbares (72.). Die zerstörte letztlich allerdings der 18-jährige Steffen Meuer, der nach einem maßgeschneiderten Pass von Yuuki Hasegawa SG-Keeper Niklas Nett ausspielte und im Stile eines „abgezockten Dreißigjährigen“ (O-Ton Marco Reifenscheidt) seinen vierten Saisontreffer erzielte (88.).
 

„Ansonsten bin ich natürlich zufrieden“

„Wir hätten noch mehr Tore machen können, wenn nicht sogar müssen. Aber ansonsten bin ich natürlich zufrieden“, analysierte Reifenscheidt nach dem Schlusspfiff die Partie, die für ihn vor allen Dingen einen Schönheitsfehler hatte: „Die zweite Halbzeit.“
 


Statistik

SF Eisbachtal: Erbse – Omotezako, Kleinmann, Hundhammer, Müller – Olbrich – Ernet, Tautz (77. Parisi) – Reitz (87. Hasegawa), Meuer – M. Hannappel
SG 99 Andernach: Nett –Hilt, Hoffmann, K. Begen, Schmitz, Heider (63. Urbatzka) – Külahcioglu (68. Tiede), Unruh (73. Conrad), Neunheuser, D. Kossmann – Hawel
SR: Henning Reif (Sankt Sebastian)
Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Marc Tautz (25.), 2:0 Robin Müller (35.), 2:1 Daniel Kossmann (72.), 3:1 Steffen Meuer (88.)