Sechs Spiele blieben die Eisbachtaler Sportfreunde in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zuletzt unbesiegt, doch seit Mittwochabend ist diese Serie gerissen: Im Nachholspiel zuhause gegen den FC Karbach mussten sich die Eisbären am Ende mit 1:2 (1:1) geschlagen geben. Dabei machte vor allen Dingen die Effektivität der Gäste aus dem Hunsrück den entscheidenden Unterschied.
„Fußball kann grausam sein. Ich denke, dass wir kein schlechtes Spiel abgeliefert hatten“, fand Sportfreunde-Trainer Thorsten Wörsdörfer nach der Partie, während sein gegenüber Patrick Kühnreich fand: „Das Spiel kann sicherlich auch Unentschieden ausgehen, denn wir mussten schon ein paar brenzlige Situationen überstehen, gerade zum Schluss.“ Den besseren Start in die Partie hatten zunächst die Eisbachtaler erwischt: Jonas Kahles bediente Gabriel Jost am Strafraum. Er fackelte nicht lange uns setzte den Ball sehenswert ins lange Eck (6.). Hiernach spielte sich die Partie lange Zeit hauptsächlich im Mittelfeld ab, denn Torraumszenen waren lange Mangelware.

Schüsse von Eisbachtals Kapitän Max Olbrich (18.) und Karbachs Torjäger Max Wilschrey waren da zunächst noch die „gefährlichsten“ Abschlüsse, ehe Jannik Otto für die Gäste aus 25 Metern einen Ball knapp über das SFE-Gehäuse setzte (32.). In den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit schaffte es Karbach dann die Eisbachtaler immer mehr in der eigenen Hälfte einzuschnüren, so dass die Wörsdörfer-Elf immer wieder im Kollektiv die Bälle klären musste, was gut gelang – bis auf eine einzige Ausnahme: Ein Schuss Max Wilschreys aus 18 Metern wurde leicht abgefälscht, so dass Sportfreunde-Keeper Niklas Kremer bereits auf dem Weg in die falsche Ecke war, den Ball nur noch abklatschen lassen konnte und Kevin Leidig gedankenschneller als die Sportfreunde-Defensive agierte und nur noch zum Ausgleich einzuschieben brauchte (40.). Wenig später hätte dann Jonathan Kap den alten Abstand wieder herstellen können, doch nach einem langen Freistoß der Eisbären aus der eigenen Hälfte jagte er im Strafraum den Ball knapp am langen Eck vorbei (43.).
Unmittelbar nach der Pause drehte dann allerdings Karbach die Partie: Bei einer Flanke von Tim Putkammer von rechts stand Max Wilschrey im Strafraum der Eisbachtaler goldrichtig aus acht Metern per Direktabnahme mit dem Schienbein den Ball artistisch in den Winkel zur 2:1-Führung für die Hunsrücker setzte (51.). Die Eisbären ließen sich hiervon allerdings nicht entmutigen und hatten ihrerseits auch noch einige vielversprechende Möglichkeiten, wie beispielsweise durch Gabriel Jost per Direktabnahme (53.), oder dem völlig im Fünfmeterraum freistehenden, aber zu überraschten Raoul Petak (68.). Doch letztlich brachte auch eine Schlussoffensive den Westerwäldern kein Glück mehr ein, denn es fehlte häufig der letzte präzise Ball oder Abschluss, um noch einmal entscheidend gegen die Karbacher ein Tor nachzulegen, was die Gäste allerdings ebenfalls, unter anderem durch Wilschrey (66.) und den eingewechselten Jan Engels (79.) verpassten.

„Wenn wir unsere Umschaltmomente besser ausspielen, machen wir das dritte oder vierte Tor und machen so früher den Deckel drauf“, haderte Karbachs Trainer Patrick Kühnreich mit den vergebenen Chancen seines Teams. So blieb es bis zum Schlusspfiff ein heißer Kampf, dem zwar keine weiteren Treffer mehr folgen sollten, allerdings ließ sich der FCK-Coach zu einem als von mach einem als provokanten Jubel in Richtung Eisbachtaler Bank und Fans hinreißen. Der 37-Jährige erklärte seine Emotion nach der Partie dann auch prompt: „Eisbachtal hat es gar nicht nötig, den Kommentar immer wieder in Richtung anderer Etats zu legen, wie es bei Idar-Oberstein, Engers und jetzt auch wieder bei uns der Fall ist. Die Mannschaft hat eine hohe Qualität. Ich glaube auch nicht, dass Thorsten Wörsdörfer immer wieder tief blicken kann, welche Etats diese Mannschaften wirklich zur Verfügung haben. Eisbachtals sollte sich auf seine fußballerische Qualität beschränken, denn davon haben sie genug, um auch die Klasse zu halten.“
Thorsten Wörsdörfer konnte unterdessen mit dem Auftritt seiner Mannschaft leben, auch wenn sein Team am Ende als Verlierer vom Feld ging: „Wir haben viel Aufwand betrieben, hatten gute Kombinationen, aber der letzte Pass hat bei uns gefehlt. Am Ende hat Karbach dann das eine entscheidende Tor mehr geschossen, was wir nicht geschafft haben.“
Statistik
SF Eisbachtal: Kremer – Erol, Plum, Müller, J. Muth (84. Kilic) – Olbrich, Jost, Heuser (72. Reitz), Kahles – Petak (72. Zey), Kap
FC Karbach: Bast – Leidig (75. Niemczyk), Puttkammer, Denguezli, Abdiovski – Zahnen, Ahlert (89. Hoffmann), Saftig, Ike (65. Engels) – Wilschrey, Otto (65. Mahrla)
Schiedsrichter: Steffen Rößler (Lonsheim)
Zuschauer: 259
Tore: 1:0 Gabriel Jost (6.), 1:1 Kevin Leidig (40.), 1:2 Max Wilschrey (51.)