1:2-Heimniederlage: Eisbären haben auch gegen leidenschaftliche Zerfer das Nachsehen

Noch zwei Stunden nach dem Schlusspfiff war die Miene von Marco Reifenscheidt wie versteinert. Eisbachtals Trainer konnte sichtbar nicht wirklich fassen, was seine Mannschaft da in der Rheinlandliga auf den Platz gebracht hatte. Mit der zweiten Niederlage im zweiten Pflichtspiel des Jahres 2019 haben die ambitionierten Sportfreunde nach dem 1:2 (1:0) zuhause gegen die SG Hochwald-Zerf merklich Federn im Aufstiegskampf gelassen.

Viel vorgenommen hatten sich die Eisbären nach der 1:2-Niederlage bei der SG 99 Andernach in der Vorwoche. „Ich will sehen, dass wir dafür kämpfen, dass wir aufsteigen wollen. Da muss es uns egal sein, gegen wen wir spielen“, hatte Marco Reifenscheidt noch unter der Woche gesagt. Doch letztlich mussten die Eisbachtaler vor 150 Zuschauern in Nentershausen zunächst vor allen Dingen eins: Mittel gegen die offensive Spielweise der Gäste der SG Hochwald-Zerf finden. Das gelang jedoch nur teilweise, Torchancen blieben lange Zeit Mangelware.

Einen ersten gefährlichen Fernschuss in Richtung Zerfer Kasten gab Lukas Reitz nach etwas mehr als einer Viertelstunde ab (16.), doch SG-Schlussmann Niklas Burg zeigte sich sicher. Auf der Gegenseite segelte dann ein Abschluss Patrick Dres‘ wenige Zentimeter am Torwinkel vorbei (27.). Die Partie war im ersten Abschnitt immer wieder von vielen Unterbrechungen, Foulspiels und Meckereien geprägt. So war es fast folgerichtig, dass eine Standardsituation zum ersten Treffer führte.

Lukas Reitz brachte einen Freistoß von Höhe der Hochwalder Auswechselbank mustergültig in den Strafraum hinein, wo Marvin Kleinmann am Fünfmeterraum unter gütiger Mithilfe des Pfostens zur Eisbachtaler Halbzeitführung einköpfen konnte (45.+1).

Die Gäste ließen sich hiervon allerdings nach der Pause nicht entmutigen, sondern besorgten prompt den Ausgleich. Steffen Meuer vertändelte im Strafraum den Ball gegen Hochwalds Florian Lorenz, der den mitgelaufenen Patrick Dres bediente und der sich umgehend für das Gastgeschenk bedankte (47.). Für die abstiegsgefährdeten Zerfer sollte es in der Folge sogar noch besser kommen: Nachdem Patrick Dres seinen zweiten treffer per Kopf (56.), nur knapp verpasst hatte, landete in der 64. Spielminute der Ball an der Hand eines Eisbachtaler Spielers im Sechszehner. Der ansonsten nicht immer mit einer klaren Linie agierende Schiedsrichter Maximilian Rüger entschied in dieser Szene dann aber richtigerweise auf Strafstoß. Matthias Burg ließ SFE-Keeper Daniel Erbse keine Chance (64.).

Die Eisbachtaler versuchten hiernach zwar noch zum Ausgleich zu kommen, doch die SG Hochwald-Zerf stemmte sich mit Mann und Maus gegen den zweiten Treffer der Sportfreunde. Steffen Meuer verpasste knallte eine Flanke von Robin Müller zunächst über die Querlatte (71.), ehe Marc Tautz eine Hereingabe des eingewechselten Kevin Hanke in die Arme von SG-Torwart Niklas Burg schoss (83.). Die größte Eisbachtaler Chance zum Ausgleich verpasste dann Steffen Meuer: Sein Freistoß aus 18 Metern zentral vor dem gegnerischen Tor wurde um Zentimeter am Pfosten vorbei abgefälscht.

So blieb es letztlich beim 1:2 für Zerf, die damit neue Hoffnung im Abstiegskampf erhalten. Die Eisbachtaler müssen dagegen sehen, dass sie wieder in die Spur finden, denn mit dem Auswärtsspiel bei dem mittlerweile nur noch drei Punkte schlechter platzierten Dritten TuS Mayen (Samstag, 16. März, 17.30 Uhr) und dem Halbfinale zuhause im Rheinlandpokal gegen TuS Koblenz (Mittwoch, 20. März, 19.30 Uhr) warten zwei ganz harte Brocken.


Statistik:

SF Eisbachtal: Erbse – Omotezako (72. Hanke), Hundhammer, Kleinmann, Müller (82. J. Hannappel) – Tautz, M. Hannappel, Ernet, Meuer – Reitz, Parisi (56. Schuth)
SG Hochwald-Zerf: N. Burg – Dengler, T. Mertinitz, Haas, Carl – R. Mohsmann, F. Mohsmann, R. Mertinitz, Lorenz (75. Müller), M. Burg (80. Keck), Dres (90. Baumeister)
SR: Maximilian Rüger (Koblenz)
Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Marvin Kleinmann (45.+1), 1:1 Patrick Dres (47.), 1:2 Matthias Burg (64., Handelfmeter)