3:2-Sieg nach verrücktem Spitzenspiel: Eisbären fügen Mayen erste Saisonniederlage zu

Keiner der rund 250 Besucher sollte es bereuen, zum Spitzenspiel zwischen Eisbachtal und Mayen nach Nentershausen gekommen zu sein. Beide Teams zeigten, warum sie ganz oben im Tableau der Fußball-Rheinlandliga rangieren – und dass der erste Eindruck manchmal trügen kann.
 
Ehe sich die Sportfreunde versahen lagen sie nach sieben Spielminuten bereits mit 0:2 zurück. TuS-Torjäger Pascal Steinmetz (5.) und ein unglücklich von Marvin Kleinmann abgefälschter Abschluss von Lukas Mey (7.) sorgten für die nicht unverdiente Gästeführung. Die Eisbachtaler waren zunächst gedanklich noch im Tiefschlaf und kamen mit dem sehr offensiven Pressing der Mayener nicht klar. „Sind wir jetzt wach?“, schrie SFE-Trainer Marco Reifenscheidt nach dem zweiten Gegentreffer seiner Elf lautstark und schickte umgehend die komplette Heimbank zum Aufwärmen – mit Erfolg. Nach und nach stabilisierten sich die Gastgeber und kamen überraschend zum Anschlusstreffer: Maximilian Hannappel verlängerte eine Ecke per Kopf am kurzen Pfosten stehend ins lange Eck (22.). Die „Eisbären“ witterten hier nach mehr und mehr Morgenluft, trauten sich offensiv nun mehr zu, was belohnt wurde: Steffen Meuer tauchte plötzlich frei vor TuS-Keeper Michael Berg auf, umkurvte ihn und schob zum Ausgleich ein (38.). Dass es überhaupt zum 2:2 kam, hatten die Eisbachtaler ihrem Keeper Daniel Erbse zu verdanken, der nach Mayener Blitzangriffen gleich dreimal im Eins-gegen-Eins klärte.
 
Waren in Abschnitt eins die Eisbachtaler noch im Tiefschlaf nach dem Anpfiff, so waren es dieses Mal die Mayener: Max Hannappel traf aus 12 Metern wenige Sekunden nach Wiederanpfiff zu umjubelten Führung der Hausherren. Hiernach hatten die Sportfreunde mehr von der Begegnung, doch es fehlte an Torabschlüssen. Mayen brauchte rund eine Viertelstunde, um wieder in die Begegnung zu kommen, verpasste durch Niklas Weis (57.) und Pascal Steinmetz (60.) allerdings Möglichkeiten zum Ausgleich.
 
Die Eisbären hätten hiernach selbst durch Tautz per Lupfer (73.) und dem einschussbereiten Reitz, der im letzten Moment den Ball vom Fuß gegrätscht bekam (76.), ihren vierten Treffer erzielen können. So hieß es bis zum Schlusspfiff zittern, ehe die erste Saisonniederlage für den TuS Mayen amtlich war. „Wir müssen das 3:0 machen“, haderte Mayens Trainer Sebastian Thielen nach dem Schlusspfiff. „Danach haben wir uns ein bisschen in die Buchs geschissen.“ „Ich habe am Anfang gedacht, wir wären im falschen Film“, meinte dagegen Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt. „In der zweiten Halbzeit hatten wir dann durch den schnellen Treffer von Max das Glück auf unserer Seite.“

 

 


Statistik

SF Eisbachtal: Erbse – Müller, Hundhammer, Kleinmann, Ju. Hannappel – Olbrich – Meuer (86. Heibel), Ernet, Tautz (75. Hasegawa), Reitz (78. Omotezako) – M. Hannappel
TuS Mayen: Berg – Fischer, Jenke, Krechel, Ries (46. Schneider) – Daub – Mund, Hallfell (71. Löhr) – Mey, Steinmetz, Weis
SR: Pascal Lichtenthäler (Gebhardshain)
Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Pascal Steinmetz (5.), 0:2 Lukas Mey (7.), 1:2 Maximilian Hannappel (22.), 2:2 Steffen Meuer (38.), 3:2 Maximilian Hannappel (46.)

 


 
Die O-Töne der Trainer

Marco Reifenscheidt (Sportfreunde Eisbachtal)

 
Sebastian Thielen (TuS Mayen)