4:1 (3:1) zuhause gewonnen und der Tabellenführer Emmelshausen hat gleichzeitig verloren: Eigentlich hätte bei den Sportfreunden Eisbachtal nach der Rheinlandliga-Partie gegen den SV Windhagen alles in bester Ordnung sein müssen, doch dem war nicht so. Vielmehr täuschte das am Ende klare Ergebnis über die vor allem in Abschnitt zwei schwache Leistung der Westerwälder bei eisigen Temperaturen hinweg, die auch Trainer Marco Reifenscheidt nicht gut heißen wollte.
„Wir haben uns zu spät vom Ball getrennt, der Gegner wurde aggressiver, hat uns angelaufen. Wir haben uns auch nicht mehr so angeboten wie noch in der ersten Halbzeit. Wir haben weniger gemacht, Windhagen einfach mehr investiert“, analysierte der SFE-Trainer nach dem Schlusspfiff. Damit lag der Nentershäuser keineswegs falsch, denn zur Halbzeit schien die Partie bereits gelaufen.
Kröner erzwingt Führung
Windhagen konzentrierte sich vom Anpfiff weg auf die Defensive und versuchte die „Eisbären“ weitestgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. Das gelang allerdings nur in Teilen, denn die Gastgeber kamen immer wieder gefährlich vor das Tor der Gäste. Was zunächst fehlte waren die zwingenden Torchancen für die Eisbachtaler. Erst nach rund einer halben Stunde platzte der Knoten – und wie: Nach einem Ballgewinn von Aushilfskapitän Masaya Omotezako auf der rechtren Außenbahn kam der Ball über mehrere Stationen zu Florian Kröner. Der Ex-Dorndorfer fasste sich ein Herz und setzte denn Ball aus 18 Metern in zentraler Position wuchtig in die Maschen des Windhagener Tors (28.).
Hannappel mit Traumtor
Hiernach verpassten es die „Eisbären“ zunächst durch einen Kopfball von Marc Tautz nachzulegen (29.), das übernahm dafür Moritz Hannappel. Der Girkenröther hatte ein wachsames Auge und bemerkte, dass SV-Torwart Thomas Kosiolek einen Tick zu weit vor seinem Tor stand. Hannappel nutzte die Gunst der Stunde und zirkelte aus 25 Metern per Kunstschuss den Ball in den Winkel (36.). Wenig später legte dann auch noch Robin Stahlhofen nach einer maßgenauen Flanke von Julian Hannappel per Kopf nach (38.). Windhagen steckte hiernach allerdings nicht auf und nutzte prompt ein Missverständnis in der Eisbachtaler Hintermannschaft zum Anschlusstreffer durch Pawel Klos noch vor der Halbzeit (43.). Die Gäste hatten schon zuvor einen Torerfolg um Zentimeter durch den heranfliegenden Volker Berghoff vergeben (15.).
Abschnitt zwei zum Vergessen
„Dadurch haben sie gemerkt, dass doch etwas drin ist, wenn sie uns aggressiver angehen. Unsere blöden Fehler im Spielaufbau haben sich dann komplett durch die zweite Halbzeit gezogen. Wir wurden immer unsicherer“, sah Marco Reifenscheidt den Anschlusstreffer von Windhagen als Dosenöffner für die Gäste für den zweiten Abschnitt. Hier ließ seine Mannschaft alles vermissen, was sie zuletzt beim Testspiel in Dietkirchen noch auszeichnete. Viel zu viele (Fehl-)Pässe auf engem Raum statt dem gewohnt flotten Kombinationsspiel prägten das Eisbachtaler Spiel, was beinahe zu weiteren Toren der Gäste geführt hätte. Diese vermochten es allerdings nicht den Ball im Tor unterzubringen. Zweimal Mohr, einmal Metzen und zweimal Christopher Alt scheiterten jeweils nur knapp.
Windhagen ohne Glück – Eisbären schmeichelhaft
„Wir sind aus meiner Sicht in der zweiten Halbzeit das bessere Team. Wir verpassen es einfach das 3:2 zu machen“, haderte Windhagens Trainer Martin Lorenzini nach dem Schlusspfiff. „Wir haben alles versucht, aber es gehört auch das nötige Glück dazu. Das hatten wir aber nicht.“ Vielmehr sorgten die Eisbachtaler durch Lukas Reitz kurz vor dem Schlusspfiff sogar noch für das schmeichelhafte vierte Tor der Sportfreunde (90.).
Statistik
SF Eisbachtal: Erbse – Jonas Hannappel (56. Hanke), Hundhammer, Kleinmann, Julian Hannappel – Omotezako, Kröner (76. Ernet), Tautz, Moritz Hannappel – Reitz, Stahlhofen (61. Schuth)
SV Windhagen: Kosiolek – Mohr, Siljkovic, A. Alt, Heßler – Akcakoca (75. Glos), Walbröhl, Klos, Pehlivan (85. Ch. Alt) – Berghoff (61. Grau), Metzen
SR: Roman Herberich (Kaub)
Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Florian Kröner (28.), 2:0 Moritz Hannappel (36.), 3:0 Robin Stahlhofen (38.), 3:1 Pawel Klos (43.), 4:1 Lukas Reitz (90.)
Video
Die Highlights des Spiels gibt es hier als Zusammenfassung zum Nachschauen: Eisbachtal-Windhagen