Beim Kartenfestival ziehen die Eisbären den Kürzeren: 0:1-Niederlage gegen Andernach

Der Motor der Eisbachtaler Sportfreunde gerät in der Fußball-Rheinlandliga dieser Tage merklich ins Stocken: Die Eisbären verloren binnen fünf Tagen die zweite Partie und mussten sich im Nachholspiel zuhause gegen die SG 99 Andernach mit 0:1 (0:1) geschlagen geben.

Es war eine von vielen Fouls und verbalen Nicklichkeiten geprägte Partie, so dass Schiedsrichter Jonas Klar insgesamt zwar 13 Gelbe Karten, darunter auch gegen die beiden Trainer Kim Kossmann (Andernach) und Thorsten Wörsdörfer (Eisbachtal) zeigte, doch nach dem Geschmack des Eisbären-Trainers war die Anzahl der gezeigten Karten noch zu niedrig und auch stellenweise die Farbe nicht die Richtige. „Die unfaire Spielweise vom Gegner wird nicht bestraft über das ganze Spiel hinweg. Vom Zweikampfverhalten her hätten drei Mann vom Platz gemusst“, ärgerte sich Thorsten Wörsdörfer. Besonders über ein hartes Einsteigen des Andernachers Filip Reintges von hinten in Halbzeit eins gegen Eisbachtals Tom Trabusch in die Beine echauffierte sich der Ex-Profi, dass für ihn und auch aus Sicht einiger Zuschauer eine rote Karte hätte nach sich ziehen müssen. Doch Schiedsrichter Klar beließ es bei Gelb, den insgesamt sieben Andernacher gezeigt bekamen. 

Wörsdörfer wollte allerdings die Schuld für die Niederlage seiner Eisbären nicht beim Unparteiischen suchen, sondern er haderte eher mit der Chancenverwertung seines Teams in der ersten Halbzeit. Nachdem es zunächst vor allen Dingen in den ersten 20 Minuten nicht wirklich Sehenswertes für die 250 Zuschauer zu sehen gab, übernahmen die Eisbachtaler hiernach optisch das Übergewicht auf dem Platz und kreierten sehenswerte Chancen: Steffen Decker scheiterte gleich zwei Mal am Aluminium. Zunächst setzte er einen Abpraller nach einer Ecke aus 18 Metern an die Querlatte (34.), ehe er vier Minuten später von der linken Seite von der Strafraumlinie das Spielgerät an den Pfosten donnerte (38.). Zudem fand Jonah Arnolds mit einem sehenswerten 30-Meter-Freistoß aus zentraler Position vor dem Andernacher Gehäuse seinen Meister in SG-Keeper Steffen Weber (39.).

Eisbachtals Jonah Arnolds (von links) hatte in Halbzeit eins per Freistoß eine der größten Möglichkeiten für einen Treffer der Westerwälder, doch der Goalgetter der Sportfreunde hatte am Ende das Nachsehen gegen Andernach um Daniel Herbst und Darian Dshabrailow.

„Irgendwie wollte das Ding heute nicht rein“, fand Thorsten Wörsdörfer nach der Partie. Auch bei einem Freistoß von Lukas Tuchscherer auf das Tornetz der Gäste aus 18 Metern blieb den Eisbären ein Treffer verwehrt (41.), der dann aber wie aus dem Nichts noch vor dem Pausenpfiff auf der Gegenseite fiel: Einen langen Ball von SG-Keeper Steffen Weber verlängerte Nils Wambach per Kopf in den Lauf von Gian Luca Dolon (45.+2), der im perfekten Moment gestartet war, SFE-Defensivmann Laurenz Jagos stehen lies und überlegt ins lange Eck einschob zur 1:0-Führung. „Wir haben in der ersten Halbzeit eigentlich sehr gut verteidigt. Dann gewinnen sie ein Kopfballduell, der Ball rutscht durch und prompt führt Andernach mit 1:0“, ärgerte sich Eisbachtals Trainer.

Eine von insgesamt 13 Gelben Karten kassierte in dieser Szene Andernachs Kapitän Philipp Schmitz (3. von links) wegen Ballwegschlagens von Schiedsrichter Jonas Klar (links).


Im zweiten Abschnitt hatten die Westerwälder zwar weiter mehr Spielanteile, doch wirklich zwingende Torchancen sprangen nicht dabei heraus. Andernach selbst kam nur noch vereinzelt zu Entlastungsangriffen und hätte beinahe durch Nils Wambachs haarscharf am langen Pfosten vorbeigeköpften Ball 2:0 in Führung gehen können (56.). Letztlich blieb es allerdings beim 1:0-Sieg der Bäckerjungen, was SG-Trainer Kim Kossmann sichtlich freute: „Das war heute eine effektive Leistung meiner Mannschaft. In der ersten Halbzeit hatten wir Glück beim Latten- und Pfostentreffer der Eisbachtaler, aber wir haben unsere Chance einfach genutzt. Wir haben alles rausgehauen und hatten einfach das nötige Quäntchen Glück heute auf unserer Seite“.

Hatte an der Seitenlinie viel Redebedarf: Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer.

Statistik

SF Eisbachtal: Kremer – Jost, Trabusch, Jagos (80. Heuser), Plum – Müller – Reitz, Wettengl, Tuchscherer – Arnolds, Decker (84. Thewalt)
SG 99 Andernach: S. Weber – Schiffers, Schmitz, Hild, Dshabrailow (90.+4 Reif) – Demiraj – Lutz (90.+3 Helmert), Dolon (86. Oligschläger), Reintges (46. F. Weber), Wingenbach (89. Herbst) – Wambach
Schiedsrichter: Jonas Klar (Schweich)
Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Gian Luca Dolon (45.+2)