Eine Woche zum Vergessen: Gastgeschenke sichern Salmrohr den Sieg

Eine Woche zum Vergessen liegt hinter den Fußballern von Sportfreunde Eisbachtal: Auch das dritte Spiel nach Gang haben die Eisbären knapp verloren und sind damit nach dem furiosen Start nach der Winterpause mit drei Siegen endgültig wieder auf dem harten Boden der Realität angekommen. Die personellen Sorgen bei den ohnehin schon arg gebeutelten Westerwäldern hat das 1:2 (1:2) zuhause gegen den FSV Salmrohr allerdings noch ein Stück größer werden lassen.

Als die Partie schon bereits längere Zeit abgepfiffen war, da musste Lukas Reitz auf Krücken gestützt das Feld verlassen. Der 29-Jährige Wilsenrother war zuvor nach 83 Minuten so hart vom drei Minuten zuvor eingewechselteneingewechselten Anthony Delgado gefoult worden, dass er nicht mehr weiterspielen konnte. „Die Gesundheit der Spieler sollte vorgehen, für mich eine klare Rote Karte“, ärgerte sich Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer maßlos darüber, dass der Salmrohrer nur Gelb sah. Neben Reitz wird allerdings nunmehr auch Torjäger Jonah Arnolds ausfallen, der nach wiederholten Meckerns in Halbzeit eins und einem Foulspiel im zweiten Abschnitt die Gelb-Rote Karte sah (71.). Es waren am Ende die zwei Personalien, die einem gebrauchten Tag der Sportfreunde am Ende die Krone aufsetzten.  

Jonah Arnolds (links) konnte die Welt nicht mehr verstehen, nachdem ihm Schiedsrichter Ralf Volk die Gelb-Rote Karte gezeigt hatte. Es ist bereits der dritte Platzverweis für den Eisbären-Torjäger in dieser Pflichtspiel-Saison.

„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, wo wir die Chancen hatten“, erklärte Thorsten Wörsdörfer nach der Partie die erneute Niederlage. Dabei hatten seine Mannen zunächst einen sehr guten Start erwischt: Nach zwei Minuten hatte Finn Müller aus dem Mittelfeld heraus Lukas Reitz auf rechts mustergültig bedient, der in Richtung Strafraum zog, abschloss, wo der Ball vom Salmrohrer Luca Yannik Meyer derartig abgefälscht wurde, dass das Spielgerät per Bogenlampe hinter FSV-Keeper Tim Kieren im Netz zur frühen Führung der Eisbachtaler einschlug. Nachdem Jonah Arnolds nach acht Minuten eine Ablage von Nils Wettengl knapp per Volley rechts am Tor vorbeigesetzt hatte fiel, wie aus dem Nichts heraus, der Ausgleich – unter gütiger Mithilfe der Eisbären: Ein Freistoß von der linken Seite, fast auf Höhe der Mittellinie, segelte in Richtung Strafraum, wo Eisbachtals Keeper Niklas Kremer lautstark den Ball für sich reklamierte. Seine Vorderleute duckten sich weg und während dem Eisbären-Zerberus der Ball allerdings durch die Beine flog. Jannik Grün bedankte sich für diese Slapstick-Einlage und schob für die Salmrohrer ein (18.). 

Beim Verlassen des Platzes nach einem schweren Foul an ihm musste Lukas Reitz (2. von links) von Co-Trainer David Meuer (links) und Physiotherapeut Jörg Peter-Lippert gestützt werden, während sich Trainer Thorsten Wörsdörfer (rechts) nach dem Wohl des Wilsenrothers erkundigt.

Die Eisbachtaler hatten hiernach Torgelegenheiten in Hülle und Fülle: Lukas Tuchscherers Abschluss, der am langen Pfosten von links von Nils Wettengl bedient worden war, konnte Kieren auf der Torlinie noch parieren (20.) und Jonah Arnolds setzte aus 16 Metern freistehend den Ball links unten vorbei (28.). Matti Jung, der wie auch Jannis Muth von der Eisbachtaler U19 von Beginn an randurfte und seine Sache sehr gut machte, prüfte dann noch einmal FSV-Keeper Kieren (30.), ehe Lukas Tuchscherer aus fünf Metern nach Arnolds Pass den Ball über das Tor statt in die Maschen setzte (32.). Salmrohr hatte hiernach seine torgefährlichste Phase in der Partie, doch Hendrik Thul verzog einmal haarscharf nach schnellem Umschaltspiel am langen Pfosten vorbei (33.), ehe Niklas Kremer einen Volleyschuss des FSV-Offensivmanns per Flugeinlage zur Ecke klären musste, aus der dann zwar ein Tor fiel, dass allerdings wegen einer Abseitsstellung aberkannt wurde (35.).

Sechs Minuten später konnten die Gäste dann allerdings jubeln: Gabriel Jost hatte Luca Yannik Meyer im SFE-Strafraum unnötig aber unstrittig zu Fall gebracht und Hendrik Thul per Elfmeter sicher zur Salmrohrer Führung getroffen (41., Foulelfmeter). Die Eisbären selbst hatten durch Jonah Arnolds aus spitzem Winkel (37.) und einem perfekt geschossenen Freistoß Lukas Tuchscherers aus 20 Metern, den FSV-Keeper Tim Kieren aus dem Winkel fischte (45.+5) die Möglichkeit auf den zweiten Treffer, doch der sollte nicht mehr fallen. 

U19-Spieler Matti Jung (links) durfte gegen Salmrohr von Beginn an ran und machte seine Sache sehr gut.

Auch in Abschnitt zwei, wo sich die Partie weitestgehend zwischen den Strafräumen mit Feldvorteilen für die Gastgeber abspielte, sollte bis auf drei Torchancen nicht mehr viel passieren: Matti Jung prüfte aus spitzem Winkel den Salmrohrer Keeper (51.), der danach mit einer Fußabwehr den sicheren Einschlag eines Reitz-Schusses im langen Eck verhinderte (78.). Als dann nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Gabriel Jost Lukas Tuchscherer frei im Gästestrafraum zum Abschluss kam, den Ball allerdings im Fünfmeterraum über die Querlatte knallte (81.), war die Partie für die Eisbären gelaufen.

„Die zweite Halbzeit haben wir etwas mit der Pressstange gespielt, aber es hat nichts gebracht. Momentan kommt es eben etwas knüppeldick“, sagte Thorsten Wörsdörfer, während sein Salmrohrer Trainerkollege und Freund Frank Meeth fand: „Wir kassieren schon nach zwei Minuten mit dem 0:1 einen Nackenschlag, haben uns gefangen und sind zurückgekommen, um den Sieg, der am Ende nicht unverdient ist, durchs Ziel zu bringen.“

Salmrohrs Trainer Frank Meeth konnte sehr gut mit den drei Punkten in Nentershausen leben.

Statistik

SF Eisbachtal: Kremer – Muth, Trabusch, Jost, Jung (69. Decker) – Reitz (86. Thewalt), Plum, Tuchscherer, Müller – Arnolds, Wettengl
FSV Salmrohr: Kieren – Abend, Grün, Hansen, Meyer – Mennicke (86. Stoffel), L. Thul, Eichhorn (80. Delgado), Krämer (56. Lautwein, 69. Munzel) – Wrusch, H. Thul (90.+3 Bernard)
Schiedsrichter: Ralf Volk (Koblenz)
Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Luca Yannik Meyer (2., Eigentor), 1:1 Jannik Grün (18.), 1:2 Hendrik Thul (41., Foulelfmeter)
Gelb-Rot: Jonah Arnolds (Eisbachtal, Meckern und Foulspiel, 71.)