Bissige Eisbären ziehen schläfrigen Jägersburgern den Zahn: Kilic-Elf siegt erneut

Die Eisbachtaler Sportfreunde haben in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar wieder Gefallen am Siegen gefunden: Trotz des bereits feststehenden Abstiegs der Westerwälder gelang beim Heimspiel gegen den FSV Jägersburg mit dem 2:1 (0:0) der zweite Sieg in Folge für die Elf von Metin Kilic.

Wer während des Spiels nicht wusste, für wen es noch um den Klassenerhalt geht und wer schon abgestiegen ist, der hätte wohl getippt, dass die Eisbachtaler noch mit aller Macht um den Klassenerhalt fighten, während Jägersburg sich seinem Abstiegsschicksal bereits ergeben hat. Doch die Tabelle bietet ein anderes Bild: Eisbachtal muss bereits für die Rheinlandliga planen, während Jägersburg noch Chancen auf den Klassenerhalt in der Oberliga hat. Doch davon war beim Aufeinandertreffen der beiden Teams am Samstag nur wenig zu spüren.

Vor allen Dingen in der ersten Halbzeit bekam der FSV Jägersburg um Nico Flögel (rechts) Eisbachtals Lukas Tuchscherer (links) häufig nicht zu bändigen.

„Wie wir uns wir präsentiert haben, ist völlig inakzeptabel in der Situation, in der wir uns aktuell befinden“, ärgerte sich FSV-Trainer Christian Frank über das Auftreten seiner Elf, während sein Gegenüber Metin Kilic voll des Lobes Aangesichts des zweiten Sieges in Serie war „Wichtig war, dass wir in unserem Wohnzimmer wieder ein Erfolgserlebnis holen, die Mannschaft zusammenfindet, Spaß hat und Leidenschaft zeigt. All das ist im Moment der Fall und das haben wir auf den Platz gebracht.“

Die Eisbachtaler Elf lieferte von Beginn an ein Offensivfeuerwerk ab und stellte die Jägersburger Defensive vor ernstzunehmende Probleme: Vor allen Dingen Lukas Tuchscherer bekamen die Saarländer auf der rechten Seite zunächst nicht in den Griff, was in zwei Gelben Karten und etlichen brandgefährlichen Torchancen für die Eisbären mündete. Was fehlte, waren allerdings Tore, denn im FSV-Tor sorgte Mirko Vogel gleich mehrfach mit starken Paraden dafür, dass seine Mannschaft nicht schon in Abschnitt eins in Rückstand geriet. Eine der größten Gelegenheiten vereitelte der Jägersburger Zerberus mit einer Flugeinlage gegen einen gefährlichen Abschluss Takuya Kakuis im Strafraum (26.).

Während im Hintergrund FSV-Keeper Mirko Vogel entnervt den Ball nach dem 1:0 aus dem Netz holen muss, drehen (von links) Torschütze Jonah Arnolds, Vorbereiter Takuya Kakui und Lukas Reitz zum Jubeln ab.

Die Saarländer selbst strahlten unterdessen nur wenig Offensivgefahr aus. Bei der besten Torchance musste Eisbären-Keeper Niklas Kremer gegen Jan Reiplinger ebenfalls mit einer Flugparade klären (14.). „„Wenn man ehrlich ist, muss man mit drei bis vier Toren Unterschied für Eisbachtal in die Halbzeit gehen“, räumte Jägersburgs Trainer Christian Frank nach der Partie ein. Letztlich blieb es zur Halbzeit beim aus Gästesicht schmeichelhaften 0:0. Doch in Abschnitt zwei sollten die Treffer dann doch fallen. Zwei Mal legte Takuya Kakui nach blitzsauber vorgetragenen Kontern über links quer, zwei Mal erwiesen sich Jonah Arnolds (55.) und Justin Nagel (74.) als eiskalte Vollstrecker.

Während zum lautstarken Ärger von FSV-Keeper Mirko Vogel in der Folge kein wirkliches Aufbäumen seiner Mitspieler zu erkennen war, kämpften die Eisbachtaler bis zum Schlusspfiff um jeden Ball und standen in der Defensive nahezu fehlerfrei. Nur einmal konnte Jägersburg mit einem blitzschnellen Spielzug die SFE-Defensive überrumpeln, was der eingewechselte Sven Sellentin prompt mit einem Heber ins lange Eck zum 2:1-Anschlusstreffer bestrafte (88.). Im unmittelbaren Gegenzug verpasste zwar Lennard Plum freistehend vor dem Gästetor das 3:1, doch die Eisbachtaler schafften es auch so, den knappen, aber verdienten Sieg über die Zeit zu bringen.

„Wir haben heute 29 Fehlpässe im Aufbauspiel geliefert. Das war viel zu viel. Eisbachtal hat uns komplett den Schneid abgekauft“, haderte Gästetrainer Frank nach der Partie. Metin Kilic hatte unterdessen, trotz des späten Anschlusstreffers keinen Zweifel am Sieg: „Wir haben es am Ende zwar etwas spannend gemacht, aber es war ein hochverdienter Sieg.“

Voll des Lobes war Eisbachtals Trainer Metin Kilic nach dem Sieg gegen Jägersburg.

Statistik

SF Eisbachtal: Kremer – Hannappel, Ota, Brühl, Jost, Olbrich, Wettengl, Tuchscherer (83. Plum), Kakui, Arnolds (71. Nagel), Reitz (83. Decker)
FSV Jägersburg: Vogel – Flügel, Schneider, Klotsch (63. Steinhauer), Schäfer (46. Fomitschow), Fricker, Doll, Dahl, Koblenz, Risse, Reiplinger (63. Sellentin)
Schiedsrichter: Nico Dönges (Mainz)
Zuschauer: 130
Tore: 1:0 Jonah Arnolds (55.), 2:0 Justin Nagel (74.), 2:1 Sven Selletin (88.)