Als Michael Stahlhofen das Gelände des Eisbachtalstadions am Samstagnachmittag betrat, da war es schon zu spät: Der Hundsänger schaffte es erst zur zweiten Halbzeit nach Nentershausen, um der Mannschaft um seinen Sohn Robin Stahlhofen die Treue als Zuschauer zu erweisen. Verdutzt musste Michael Stahlhofen beim Fragen nach dem Spielstand in der Oberliga-Partie zwischen den Sportfreunden Eisbachtal und der SV Elversberg 2 dann allerdings feststellen, dass er dieses Mal alle vier Tore des Tages beim 4:0 (4:0) schon verpasst hatte – drei davon schoss ausgerechnet sein Filius Robin.
Der Stürmer der Eisbären, der in den vergangenen Monaten häufig Pech vor dem gegnerischen Tor hatte, häufig nur von der Bank aus randurfte und letztmals im September 2020 in der Oberliga getroffen hatte, erwischte dieses Mal einen Sahnetag. Das zauberte auch Sportfreunde-Trainer Marco Reifenscheidt ein sichtbares Strahlen auf das Gesicht: „Ich freu mich riesig für Robin, dass er die drei Buden gemacht hat, aber auch für Takuya, dass er das erste Tor für uns erzielt hat.“
Die Eisbären präsentierten sich von Beginn an bissig und pressten die Elversberger Spieler früh in der eigenen Hälfte. Ein Spiel, das den Saarländern ganz und gar nicht gefiel, und auch früh bestraft wurde: Nach einer tollen Passkombination stand plötzlich Robin Stahlhofen frei vor SVE-Schlussmann Jonas Lucchi und spitzelte den Ball ins Netz (11.). Fast im direkten Gegenzug erzielte Elversberg dann beinahe den Ausgleich: Eine zu kurz von Tommy Brühl weggeköpfte Flanke setzte Janine Gabler per Direktabnahme von der Strafraumgrenze knapp rechts unten vorbei (12.). Dass diese Gelegenheit die einzig nennenswerte Torchance über 90 Minuten für die Regionalligareserve bleiben würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen.
Die Eisbachtaler blieben in Abschnitt eins die tonangebende Mannschaft und ließen durch Marvin Kleinmann (14.), Takuya Kakui (14.) und Luis Hesse (18.), dessen Fernschuss den Pfosten noch streifte, sehr gute Gelegenheiten ungenutzt. Wie es besser ging, bewies dann Robin Stahlhofen in einer Hundsänger Co-Produktion: Butterweiche Flanke von Lukas Tuchscherer von links, Kopfball Stahlhofen im Fünfer, Tor (25.). Als dann der nach einer Ecke von Pascal Heene in Szene gesetzte, stark aufspielende Takuya Kakui sich im Strafraum durchwurschtelte und zum 3:0 einschob (27.), gingen die Köpfe bei den Elversbergern endgültig runter. Das wurde auch nicht besser, als Lukas Tuchscherer per scharfer Hereingaben erneut Robin Stahlhofen fand, der wuchtig den Ball in die Maschen knallte (35.). „Wir waren heute durch die Bank ganz schlecht und haben viel zu viele Fehler im Spielaufbau gemacht und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen“, fand SVE-Trainer Marco Emich nach der Partie erste Ansatzpunkte für die schlechte Leistung seiner Mannschaft.
Nach der sehr guten Leistung in Halbzeit eins, die mit Szenenapplaus der 200 Zuschauer beim Halbzeitpfiff quittiert wurde, nahmen die Eisbären in Abschnitt zwei etwas das Tempo aus dem Spiel heraus, was aufgrund der schwachen Elversberger Darbietung problemlos möglich war. Die Eisbachtaler hatten sogar noch die Chance nachzulegen, doch was Robin Stahlhofen dieses Mal nach Belieben gelang, blieb seinem Sturmpartner Lukas Reitz an Samstagnachmittag verwehrt: Ein Treffer. Gleich drei Mal hatte der Wilsenröther Pech, dass entweder wenige Zentimeter zum Torerfolg fehlten (55.) oder die Elversberger sich mit Mann und Maus in die gefährlichen Schüsse nach Standards hineinwarfen (60., 61.).
„Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis und dem Auftritt gerade in der ersten Halbzeit. Ich denke, wir haben das Spiel dominiert und umgesetzt, was wir uns vorher vorgenommen haben. Generell war das ein runder Tag und wir haben auch zu Null gespielt“, freute sich Marco Reifenscheidt über den zweiten Sieg seiner Mannschaft im zweiten Spiel der Oberliga-Abstiegsrunde.