In der noch jungen Saison 2021/2022 hat der Nachwuchs der Eisbachtaler Sporfreunde bereits zwei dicke Ausrufezeichen gesetzt: Sowohl die U19 als auch die U17 der Eisbären sicherten sich in spannenden Finalbegegnungen die Rheinlandpokal-Titel der A- und B-Junioren, die noch aus der Vorsaison zu Ende gespielt wurden.
Den Anfang machte die U17 in Andernach, wo es auf dem dortigen Kunstrasenplatz am Stadion gegen die ebenfalls in der Regionalliga beheimatete SG 99 Andernach ging. Die jungen Eisbären traten dabei, bis auf eine Ausnahme, komplett mit Spielern des jüngeren Jahrgangs an und gestalteten das Spiel in Halbzeit eins auf Augenhöhe. Chancen gab es auf beiden Seiten. Die Führung für die Eisbären erzielte letztlich Jeremie Niklaus (27.): Nach einem Ballgewinn schaltete die Elf von SFE-Trainer Christian Scheuren schnell um und im 1-gegen-1 mit dem Torwart blieb Niklaus eiskalt.
„Die zweite Halbzeit ging klar an Andernach, die über ihre physische Überlegenheit enormen Druck aufbauten“, erklärte Scheuren nach dem Schlusspfiff. Der Ausgleich fiel dann fast folgerichtig kurz vor Schluss durch einen verwandelten Foulelfmeter von Andernachs Ben Schmidt (71.).
Die Partie im B-Junioren-Rheinlandpokal-Finale ging schließlich in die Verlängerung, in der die Eisbären nach einer taktischen Umstellung wieder deutlich besser im Spiel waren und einen überragenden Kampf boten. Für die Entscheidung zugunsten der Sportfreunde sollte letztlich einer der Jüngsten auf dem Platz sorgen: Nach toller Vorarbeit von Jeremy Schmidt knallte Tizian Sauer den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte zum 2:1 für die Eisbären. Danach wogte das Spiel hin und her. Die Eisbären brachten letztlich den knappen Vorsprung mit Glück und Geschick über die Zeit und kürten sich zum Rheinlandpokal-Sieger 2021.
Das gleiche Kunststück gelang dann wenig später rheinabwärts auch dem ältesten Nachwuchs der Eisbachtaler, der auf dem Kunstrasen Oberwerth gegen den gastgebenden TuS Rot-Weiß Koblenz antreten musste.
Die Elf von Trainer Dominik Pistor agierte in Koblenz ausschließlich mit Spielern der Jahrgänge 2003 und 2004, die sich auch schon im Viertel- und Halbfinale gegen Spieler aus dem älteren Jahrgang mit Kampf und Köpereinsatz beweisen konnten. Gegen den ebenfalls in der Regionalligs Südwest beheimateten Nachwuchs von Rot-Weiß Koblenz zeigten die Eisbachtaler zwar ihre fußballerische Klasse, letztlich mussten sie aber auch in dieser Partie über die Moral zurück ins Spiel finden. Zweimal gingen die Gastgeber durch Lars Kilian (1:0, 21.) und Leon Wiki (2:1, 70.) in Führung, zweimal konnten die Eisbären durch Silas Wilhelmi (55., 71.) jeweils ausgleichen.
Zum Ende hin hatten die Westerwälder dann sogar noch die notwendigen Körner, um die Partie durch Tristan Hohnel (76.) zum 2:3 noch für sich zu entscheiden und somit wie bereits im Viertelfinale in Andernach und im Halbfinale in Schweich die Begegnung zu drehen. „Für die frühe Phase in der Saison und nach der kurzen Zeit, die ich mit der Mannschaft habe, ist die Moral auf jeden Fall herausragend, was die Jungs auf den Platz bekommen haben“, lobte Eisbachtals U19-Trainer Dominik Pistor nach der Partie den unbedingten Siegeswillen seiner Mannschaft, den Rheinlandpokal zu holen.
Ein Wermutstropfen gibt es beim Pokalgewinn der U19 allerdings: Sie qualifizieren sich, nicht wie sonst üblich, als Rheinlandpokalsieger der A-Junioren für den DFB-Pokal der Junioren 2021/2022. „Das wäre natürlich das Sahnehäubchen gewesen, zumal sich die Jungs das verdient hätten“, sagt U19-Trainer Dominik Pistor und ergänzt: „Eine Teilnahme am DFB-Pokal ist sicher für jeden meiner Spieler und für mich selbst auch ein Traum, aber wir haben in der kommenden Saison die Möglichkeit, wieder anzugreifen.“
Der Grund dafür, dass die Eisbachtaler U19 nicht im DFB-Pokal der Junioren starten darf, liegt im Abbruch des bundesweiten Pokalwettbewerbs der Vorsaison 2020/2021. In diesem Jahr soll der DFB-Pokal der Junioren wieder von vorne starten – mit dem Teilnehmerfeld 2020/2021, so dass, nach jetzigem Stand, die A-Jugendlichen der TuS Koblenz als Vorjahrespokalsieger den Fußballverband Rheinland auf der nationalen Juniorenpokalbühne vertreten dürften.