Effektive Jägersburger ziehen Eisbären den Zahn: Erneute Niederlage für Oberliga-Team

Die Eisbachtaler Sportfreunde steuern in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar immer mehr dem Absturz in die Rheinlandliga entgegen: Auch im fünften Pflichtspiel des Jahres gingen die Westerwälder als Verlierer vom Platz und mussten sich dieses Mal in einer mittelmäßigen Oberligapartie dem FSV Jägersburg in der Abstiegsrunde mit 2:0 (2:0) geschlagen geben. 

Die Gastgeber aus dem Homburger Stadtteil zeigten sich äußerst effektiv gegen die Eisbachtaler: Aus zwei Torschüssen im ersten Abschnitt resultierten zwei Tore. Tom Koblenz durfte zunächst sich unbedrängt vor dem Eisbachtaler Strafraum durchdribbeln und den Ball platziert ins lange Eck setzen (10.), ehe ein Eisbachtaler Ballverlust in der Vorwärtsbewegung durch einen blitzschnellen Konter von Sven Sellentin ebenfalls mit einem eiskalten Abschluss bestraft wurde (27.). Dabei hätten die Eisbären ihrerseits die Partie schon frühzeitig in ihre Richtung lenken können: Nach neun Minuten segelte ein Ball von links an den Jägersburger Strafraum, wo Jonah Arnolds an den Ball kam, diesen aber zu unplatziert und mit zu wenig Druck FSV-Keeper Mirko Vogel in die Arme schoss (9.). Nachdem Lukas Reitz einen Freistoß aus 18 Metern knapp am Lattenkreuz vorbeisetzte (21.), vergab der Wilsenröther auch die dritte eindeutige Torchance der Eisbachtaler: Der Eisbären-Offensivmann tauchte plötzlich freistehend vor dem Jägersburg Gehäuse auf, umkurvte FSV-Schlussmann Mirko Vogel, doch Reitz ließ sich dabei zu weit nach außen abdrängen, wodurch kein gefährlicher Torabschluss mehr zustande kam (41.). 

Einig waren sich beide Trainer im Anschluss in der Bewertung einer Situation kurz vor dem Halbzeitpfiff: Eisbär Luca Kirschbaum setzte nach 44 Minuten an der Außenlinie nach einem nicht am ihm geahndeten Foulspiel zum Revanchefoul an. Das Problem: Der 21-Jährige, der zu den auffälligsten Eisbachtaler Spielern in der ersten Halbzeit gehörte, hatte schon sieben Minuten zuvor wegen Meckerns den gelben Karton gesehen. Die Konsequenz: Gelb-Rot und eine Halbzeit zu zehnt für die Westerwälder. „Das war sicher der Knackpunkt“, fand FSV-Coach Christian Frank. Ähnlich sah es sein Gegenüber Marco Reifenscheidt: „Die gelb-rote Karte hat das Spiel nicht leichter gemacht und tut auch weh. Ich glaube, heute wäre mit elf Spielern gegen Jägersburg mehr drin gewesen.“ 

Es war eine der größten Chancen der Eisbachtaler in Jägerburg, doch Lukas Reitz (links) wird hier von FSV-Keeper Mirko Vogel entscheidend abgedrängt, so dass der Wilsenröther wenige Sekunden später nicht mehr zum entscheidenden Torschuss kommt.

Mit einem Mann weniger schafften es die Eisbachtaler in Halbzeit zwei nicht mehr zwingende Torchancen zu generieren. Ein harmloser Kopfball von Pascal Heene (81.) und ein deutlich zu hoch angesetzter Abschluss von Jonah Arnolds (84.) versprühten wenn überhaupt einen Hauch von Gefahr. Doch auch Jägersburg tat nicht mehr als notwendig, was Jägersburgs Trainer Christian Frank etwa ärgerte: „Die zweite Halbzeit haben wir ein bisschen den Gang rausgeholt und den Sack nicht zugemacht.“

Tom Koblenz, der freistehend an Eisbachtals Schlussmann Luka Tom Schuhmacher scheiterte (70.), und eine nur um Zentimeter am langen Eck vorbeisegelnde Ecke von Ex-Profi André Fomitschow (75.) verpassten es, für das 3:0 für Jägersburg zu sorgen, was letztlich FSV-Coach Christian Frank nicht überbewertet haben wollte:. „Die zwei Tore, die wir geschossen haben, haben letztendlich glücklicherweise zum Erfolg gereicht. Insgesamt bin ich heute sehr zufrieden, denn Eisbachtal hat meines Erachtens deutlich mehr Qualität, als es die Tabellensituation widerspiegelt.“ Bei seinem Gegenüber, Marco Reifenscheidt, sah die Gemütslage entsprechend anders aus: „Ich bin natürlich darüber enttäuscht, wie das Spiel ausgegangen ist. Ich glaube, dass wir eine schwere Blockade im Kopf haben, denn wir machen unsere Tore einfach nicht.“ 


Statistik

FSV Jägersburg: Vogel – Doll, Flögel, Fricker, Schreiber – Cisse, Ehrmann – Schäfer (58. Fomitschow), Koblenz (72. Steinhauer), Reiplinger (72. Dahl) – Sellentin (63. Klotsch)
SF Eisbachtal: Schuhmacher – Brühl, Ota, Tuchscherer – Plum (66. J. Kirschbaum), Olbrich – L. Kirschbaum, Kakui – Hannappel (53. Wettengl), Arnolds, Reitz (53. Heene)
SR:
Nico Dönges (Mainz)
Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Tom Koblenz (10.), 2:0 Sven Sellentin (28.)
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte gegen Luca Kirschbaum (44., Eisbachtal) wegen Meckern und Foulspiel