Fast 21 komplette Saisons stand er als Trainer am Seitenrand bei Eisbachtaler Nachwuchsteams, die überwiegende Zeit davon, 19 Jahre, bei „seiner“ U15. Hier formte er etliche Talente und auch einen Großteil des heutigen Fußball-Oberligakaders der Sportfreunde Eisbachtal: Die Rede ist von Christof Dillmann, dem Trainerurgestein bei den Eisbären. Eine 22. Saison wird allerdings nicht mehr dazukommen, denn noch vor Ablauf der laufenden Runde haben sich die Wege des 65-jährigen Molsbergers und der Eisbären jüngst getrennt.
In den vergangenen Wochen gab es nach den ersten Spielen des neuen Jahres ein gemeinsames Gespräch zwischen der Jugendleitung des Traditionsvereins und Christof Dillmann über die weitere Zukunftsplanung. „Darin haben wir Christof eröffnet, dass wir ihn gesundheitlich schützen wollen und ihm den Stress des Alltagsgeschäfts als Trainer nehmen wollen und daher ab Sommer nicht mehr mit ihm planen. Schließlich haben wir langfristig eine Verantwortung für unsere Trainer und Spieler. Gleichzeitig wollten wir aber weiterhin sein jahrelanges Know-How und seine ausgewiesenen Trainer-Expertise an den Verein binden und ihm eine neue Perspektive im Verein bieten, die nicht mehr im alltäglichen Trainergeschäft liegt“, sagt Eisbachtals Jugendleiter Holger Krug. Der Grund für die Entscheidung von Vereinsseite: Im Dezember hatte es einen schweren gesundheitlichen Zwischenfall bei Christof Dillmann gegeben.
„Bei so einem verdienten Trainer wie Christof fällt es einem definitiv nicht leicht eine solche Entscheidung zu treffen. Womöglich hätten wir ihn schon früher schützen müssen und ihn noch vor seiner Rückkehr auf die Trainerbank aus Fürsorge aus dem Alltagsgeschäft herausnehmen müssen“, blickt Holger Krug zurück.
Der Eisbären-Plan war allerdings, den Molsberger, nachdem er die laufende Saison noch geordnet hätte zu Ende bringen sollen, als neuen Jugendleiter zu installieren. Hiermit sollte er eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe bei den Sportfreunden wahrnehmen, die für die zukünftige Ausrichtung der Jugendarbeit und der Philosophie der Westerwälder von großer Wichtigkeit ist.
Nach dem ersten Gespräch nahm sich Christof Dillmann zwei Wochen Bedenkzeit und sagte den Eisbachtalern letztlich wenige Tage vor Ende März ab. Gleichzeitig verkündete er gegenüber dem Verantwortlichen der Sportfreunde seinen sofortigen Rückzug als Trainer der U15, für die er in der C-Junioren Regionalliga Südwest, der höchsten deutschen Spielklasse in dieser Altersklasse, verantwortlich war.
„Wir bedauern Christofs Entscheidung und seinen Rücktritt sehr, denn er hat über all die Jahre eine hervorragende Arbeit bei den Eisbären geleistet. So einen Trainertyp wie ihn, der für Konstanz und Vereinstreue steht, wie kein Zweiter, gibt es heute so sicherlich nicht mehr. Damit hat er sich in all den Jahren auch einen Namen über die Region hinaus gemacht. Umso mehr bedauern wir, dass eine so lange Zeit nunmehr vorzeitig endet und dass wir uns nicht auf eine gemeinsame Zukunft einigen konnten“, erklärt Eisbachtals Jugendleiter Holger Krug, um gleichzeitig auch zu danken: „Christof gilt unser großer Dank für seinen jahrelangen, bedingungslosen Einsatz für die Eisbären und seine wertvolle Entwicklung von zahlreichen Talenten für unseren Verein. Wir wünschen ihm für die Zukunft privat und gesundheitlich alles erdenklich Gute. Er ist jederzeit ein gern gesehener Gast im Eisbachtalstadion und die Tür steht im weiterhin offen.“