Einsatz und Kampfwillen werden belohnt: Eisbären punkten gegen Vizemeister Gonsenheim

Wo die Eisbachtaler nach der durchwachsenen Wintervorbereitung mit vielen Verletzten, Kranken und wechselhaften Ergebnissen stehen würden, wussten sie bei den Westerwäldern vor dem Re-Start der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar nicht so wirklich. Doch die Partie zuhause gegen Vorjahresvizemeister SV Gonsenheim brachte am Ende dann doch die Erkenntnis: Die Eisbären sind bereits für die Mission Klassenerhalt. Einen Punkt konnte die Elf von Trainer Thorsten Wörsdörfer am Ende beim 2:2 (1:1)-Unentschieden letztlich für sich verbuchen.

So richtig zufrieden mit dem Punkt war am Ende auf beiden Seiten niemand. Für die Eisbären und ihr Fanlager fühlte es sich nach einer starken Leistung nach zwei verlorenen Punkten an, Gonsenheim – im Hinspiel immerhin noch 6:1-Sieger – hatte dagegen nicht den erhofften Sieg im ersten Pflichtspiel des Jahres gelandet. „Es wäre sicherlich mehr drin gewesen und ich denke, wir wären sicherlich auch der verdiente Siege gewesen. Die Mannschaft hat heute ihr Herz auf dem Platz gelassen und hat sich fußballerisch in der zweiten Halbzeit auch noch gesteigert. Wir haben es dann allerdings verpasst, das 3:1 nachzulegen. Ingesamt haben wir aber gut verteidigt und auch nicht gegen Laufkundschaft gespielt. Insgesamt haben wir sehr gut dagegen gehalten, gekämpft und richtig guten Fußball gespielt“, trauerte Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer nur kurz dem verlorenen Sieg hinterher.

Sein Gegenüber auf Gonsenheimer Seite, Anouar Ddaou, fand sich letztlich auch mit der Punkteteilung ab: „Insgesamt geht der Punkt in Ordnung. Eisbachtal hat zwei Mal geführt und die eine oder andere gute Tormöglichkeit gehabt. Sie haben es auch richtig gut gemacht. Insgesamt hatten wir aus meiner Sicht aber mehr und die besseren Chancen und mehr Spielanteile. Natürlich hatten wir uns vorgenommen hier drei Punkte einzufahren. Jetzt geben wir uns aber mit dem Punkt zufrieden.“

Eisbachtals Jonas Kahles (links), der in dieser Szene gegen den Gonsenheimer Nokouri Hangatta sich beweisen muss, sorgte mit seiner Vorlage für das zwischenzeitliche 2:1 der Eisbären durch Jonah Arnolds.


Die Eisbachtaler schafften es vom Anpfiff weg, besser in die Partie zu kommen und hätten auch prompt in Front gehen können: Eine Vorlage von Jerome Zey nagelte Jonah Arnolds aus zehn Metern wuchtig an den Pfosten (3.). Gonsenheim hatte kurze Zeit später dann Pech, denn Burak Karakaya traf auf der Gegenseite einen platziert getretenen Freistoß von Bertan Tepedibi nicht richtig mit dem Kopf, so dass der Ball knapp am Gehäuse vorbeiging (5.). Insgesamt entwickelte sich eine intensive, mit viel Tempo geführte, aber teilweise ruppige Partie, die im ersten Abschnitt Schiedsrichter Lukas Rohn für den Geschmack einiger Zuschauer zu wenig mit gelben Karten auf beiden Seiten unterband. 

Nach 20 Minuten durften die Eisbachtaler jubeln, denn Jerome Zey hatte nach einer starken Ballannahme sich durchgetanzt und den Ball leicht abgefälscht links unten ins Eck gesetzt (20.). In Der Entstehung hatte das Schiedsrichtergespann allerdings ein Eisbachtaler Foulspiel übersehen, weshalb Gonsenheim lautstark protestierte. Die Führung hielt allerdings nur kurz, denn einen scharfen Querpass von Yannik Steven Ischdonat von rechts lenkte Eisbachtals Defensivmann Lennard Plum unglücklich ins eigene Tor ab (22.). Bis zur Pause hätten beide Seiten wieder in Front gehen können, doch bei einem kraftvollen Drehschuss von Lukas Reitz von der Strafraumlinie war Gonsenheims Torwart Paul Simon reaktionsschnell unten (31.), ehe Niklas Kremer auf der Gegenseite einen wuchtigen Schuss Ischdonats aus 20 Metern noch mit einer wahnsinnigen Parade über die Torlatte bugsierte (43.). 

Gabriel Jost (rechts) schießt, während der Gonsenheimer Abdellatif El Mahaoui (links) einen Schritt zu spät kommt.

Beide Torhüter standen auch in Abschnitt zwei immer wieder im Mittelpunkt und konnten sich mit starken Paraden auszeichnen. So parierte Simon gegen Luis Hesse mit einer Fußparade im direkten Duell, ehe nach der anschließenden Ecke eine Flanke von Lukas Reitz per Flugparade entschärfen musste (58.). Zwei Minuten später war der Gonsenheimer Keeper dann gegen Jonas Kahles gefordert, dessen Drehschuß aus 20 Metern er erst im Nachfassen sichern konnte (60.). Machtlos war Simon dann allerdings nach 67 Minuten: Kahles setzte sich auf rechts stark durch, legte quer auf Jonah Arnolds, der einschoss zu 2:1-Führung der Sportfreunde.

Nach einem Pfostenschuss von Gabriel Jost (75.), der das 3:1 hätte sein können, fighteten die Eisbären in der Folge leidenschaftlich, doch eine blitzschnelle Kombination der Gonsenheimer konnten die Gastgeber dann doch nicht verhindern: Maurice Neukirch war der Nutznießer, der im Strafraum freistehend wuchtig den Ball zum Ausgleich ins Netz knallte (84.). In der Folge versuchten es beide Teams noch einmal, den Siegtreffer zu erzielen, doch bis auf eine Gonsenheimer Großchance des eingewechselten Enis Conic, die Niklas Kremer bravourös entschärfte (90.) blieb es letztlich bei der Punkteteilung.

Eisbachtals Max Olbrich (rechts) erobert unter den Augen des Gonsenheimers Max Klein (links) den Ball.


Statistik

SF Eisbachtal: Kremer – Jost, Plum, Müller, Jung – Reitz, Olbrich, Kahles (85. Erol), Hesse – Zey (70. Heuser), Arnolds (79. Kap)
SV Gonsenheim: Simon – Klein, Karakaya (72. Matsumura), Jindra, Hangatta – Rodwald, Neukirch, Cucchiara, Tepedibi – Ischdonat (82. Coric), El Mahaoui
Schiedsrichter: Lukas Rohn (Saarwellingen-Reisbach)
Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Jerome Zey (20.), 1:1 Lennard Plum (22., Eigentor), 2:1 Jonah Arnolds (67.), 2:2 Maurice Neukirch (83.)