Eisbachtaler „Knödel-Fußball“ ist zu wenig: Wörsdörfer-Elf spielt nur Remis beim Tabellenschlusslicht


Nach rauschenden Wochen zum Saisonstart machen die Eisbachtaler Sportfreunde derzeit eine Durststrecke durch: Aus den jüngsten vier Rheinlandliga-Spielen konnten die Eisbären nur vier Punkte holen. Vorläufiger Höhepunkt war das jüngste 1:1 (1:0)-Unentschieden der Eisbären beim Tabellenschlusslicht FC Metternich. 

„Wenn wir Pech haben, verlieren wir am Ende noch“, war Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer fast schon froh, dass seine Elf am Ende noch den einen Punkt aus dem Koblenzer Stadtteil mitnehmen konnte. Dass es so kam, da durften sich die Eisbären bei ihrem Keeper Felix Koch bedanken, der nach einem Ballverlust von Finn Müller und einem schnell vorgetragenen Konter der Metternicher im direkten Duell gegen Philipp Brittner mit dem Fuß stark parierte. Auch im ersten Abschnitt bewahrte der junge Keeper, der dieses Mal erstmals in der Rheinlandliga für den zuletzt urlaubenden Niklas Kremer randurfte, seine Sportfreunde vor einem höheren Rückstand bewahrt, nachdem er Adrian Müllers Abschluss im Eins-gegen-Eins wegfausten konnte (20.).

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Eisbachtaler bereits 1:0 hinten: SFE-Verteidiger Finn Müller hatte statt den Ball ins Seitenaus zu klären, das Spielgerät ins Toraus geklärt. Aus dem anschließenden Eckball resultierte dann die zu diesem Zeitpunkt überraschende Metternicher Führung, als Kian Freisberg frei zum Kopfball kam und das Spielgerät wuchtig im langen Eck versenkte (17.). „Es gehört dazu, so Dinge einfach zu klären und nicht zu 100 Prozent alles spielerisch lösen zu wollen in der eigenen Hälfte“, haderte Thorsten Wörsdörfer nach der Partie mit der Entstehung des Eckballs. Die Eisbären hatten ihrerseits im ersten Abschnitt deutlich mehr Ballbesitz, doch es fehlte an zündenden Ideen, um die Defensive der Metternicher zu überlisten.

Selbst zwei Elfmeter, die das Schiedsrichterteam um Linienrichter Jan-Hagen Engel (rechts) am Ende verhängte, half den Eisbachtaler um Lukas Tuchscherer (links) am Ende nicht mehr auf die Beine und zu einem Sieg beim Tabellenschlusslicht in Metternich.

Häufig suchten die Westerwälder ohne Not ihr Heil in Fernschüssen, statt aus dem tiefen Rasenplatz in Metternich ihr gewohntes Kombinationsspiel zumindest im Ansatz aufzuziehen. Lukas Reitz aus dem Gewühl heraus (6.) und mit einem Gewaltschuss aus 25 Metern, die Metternichs Keeper Tim Weiler stark parieren konnte (13.), waren da noch die größten Torgelegenheiten, während Metternich immer wieder auf Eisbachtaler Fehler lauerte. „Die erste Halbzeit war so wie ein Pfanni Knödel, halb und halb – nichts Halbes und nichts Ganzes. Wir haben zwar nach vorne gespielt, aber wir hatten zu wenig Zielstrebigkeit in unseren Aktionen“, monierte Thorsten Wörsdörfer nach dem Spiel. Trotzdem hatten der 56-Jährige und seine Mannen zumindest einmal den Torschrei im ersten Abschnitt auf den Lippen, als ein abgefälschter Fernschuss von Tommy Brühl ans Lattenkreuz klatschte (29.).

Nach der Hereinnahme des zuletzt erkrankten Jonah Arnolds in Halbzeit zwei wurde das Eisbachtaler Spiel zwar besser, doch es fehlte auf den letzten Metern häufig an der letzten Präszision bei Flanken und Zuspielen im Strafraum. Zudem verteidigte Metternich leidenschaftlich und bejubelte immer wieder die Klärungsaktionen lautstark. Der Ausgleich der Eisbachtaler fiel dann allerdings mehr aus dem Nichts: Der flinke Moritz Hannappel war von FC-Kapitän Emre Simsek kurzzeitig im Strafraum am Trikot gezogen worden, woraufhin Schiedsrichter Jason Lieser sofort auf den Punkt zeigte. Eisbachtals Kapitän Max Olbrich lies sich nicht zwei Mal bitten und verwandelte sicher (69.).

Aufmuntern musste Eisbachtals Jonah Arnolds (rechts) in dieser Szene seinen Kapitän Max Olbrich, der Sekunden zuvor den zweiten Elfmeter des Tages verschossen hatte, nachdem Olbrich sechs Minuten zuvor den Ball vom Punkt noch im Tor versenken konnte.

Als dann Moritz Hannappel vier Minuten später allein auf das Metternicher Gehäuse hatte sich der Gästeanhang schon kurzzeitig bereit zum Jubeln gemacht, doch der SFE-Offensivmann setzte den Ball knapp am langen Pfosten vorbei. Als dann Lukas Tuchscherer ihn Strafraum zum Fall gebracht wurde, bekam Max Olbrich kurzerhand erneut die Chance, um vom Punkt zu treffen, doch dieses Mal zielte der SFE-Kapitän zu weit links, so dass der Elfmeter das Tor verfehlte (75.). Eisbachtals drückte zwar weiter, doch weder Gabriel Jost per sehenswertem Fernschuss (77.), noch Jonah Arnolds Schuss im Fallen am Fünfmeterraum, den Metternich gemeinschaftlich klären konnte (88.) brachten den nötigen Erfolg. Nach dem die Eisbären bei der eingangs geschilderten Aktion in der Glück hatten, nichts selbst noch einmal in Rückstand zu geraten (87.), mussten sie dann am Ende mit einem Punkt beim Tabellenschlusslicht leben.

„Wir bringen die Gegner immer wieder ins Spiel und bauen sie auf. In der zweiten Halbzeit war der Gegner dann stehend K.O. Da muss offensiv einfach mehr passieren. Momentan haben wir allerdings eine kleine Durststrecke aus der wir uns heraus arbeiten müssen. Ein Punkt auswärts beim Letzten ist für uns insgesamt einfach zu wenig“, bilanzierte Thorsten Wörsdörfer nach der Partie.

Mit vollem Einsatz konnte das Tabellenschlusslicht FC Metternich um Milan Wahid Freisberg (rechts) den Eisbachtalern um Tommy Brühl (links) am Ende einen Punkt abknöpfen.

Statistik

FC Metternich: Weiler – Fischer, K. Freisberg, Müller (62. Brittner), Fries (90.+2 Adda), Hankammer, Öztürk, M. Freisberg (73. Trieb), Mahmud, Toumpan (80. Kanoute), Simsek
SF Eisbachtal: Koch – Jost, Jagos, Müller, Plum, Brühl, Olbrich, Tuchscherer, Hannappel (89. Kahles), Reitz, Decker (46. Arnolds)
Schiedsrichter: Jason Lieser (Hetzerath)
Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Kian Freisberg (17.), 1:1 Max Olbrich (69., Foulelfmeter)
Besonderheit: Max Olbrich (Eisbachtal) verschießt Foulelfmeter (75.)