Eisbären erleben gegen Engers Déjà-vu: Sportfreunde bringen sich binnen zwei Minuten auf die Verliererstraße 

Der FV Engers ist wahrlich nicht der Lieblingsgegner der Sportfreunde Eisbachtal: Am Mittwochabend verloren die Eisbären erneut beim Neuwieder Stadtteilklub mit 2:0 (0:0) ihr Oberliga-Nachholspiel. Während die Westerwälder viel Aufwand im Westerwald/Wied-Derby betrieben, war Engers wieder einmal eiskalt vor dem gegnerischen Tor und sorgten so bei den Sportfreunden für ein Dé·jà-vu.


„Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht und wir waren immer da“, war Eisbären-Trainer Marco Reifenscheidt nach der Partie keineswegs unzufrieden mit der Leistung seiner Elf. Gerade die erste Halbzeit gefiel dem 40-Jährigen: „Wir waren die aktivere und bessere Mannschaft und haben Engers vor Probleme gestellt.“ In der Tat agierten die Eisbachtaler von Anfang an mutig und bissig, was die Gastgeber vor rund 550 Zuschauern vor Probleme stellte. Bereits nach vier Minuten hatten die mitgereisten Sportfreunde den Torschrei auf den Lippen, doch bei einem Kakui Schuss bekam ein Defensivmann der Grün-Weißen im Fünfmeterraum gerade noch den Kopf dazwischen, ehe der Ball wohl im Netz gelandet wäre.

Engers kam seinerzeit nur durch Eisbachtaler Unzulänglichkeiten zu Chancen, die es allerdings in sich hatten: Gleich zweimal binnen Sekunden musste so beispielsweise SFE-Schlussmann Felix Koch zwei Hundertprozentige Torgelegenheiten entschärfen (12.). Auch gegen einen Fernschuss von Vadym Semchuk bewies der 17-Jährige seine Klasse (23.), während wenige Minuten zuvor Pascal Heene per 25 Meter Freistoß FVE-Keeper Safet Husic zu einer Fußparade zwang (16.). Glück hatten die Eisbären dann in der 25. Minute: Jonas Runkel hatte schoß am freien Tor vorbei. Mehr als ein Kakui-Kopfball nach gefühlvoller Olbrich-Flanke (30.) sollte den Eisbären auf der anderen Seite bis zum Pausenpfiff nicht mehr gelingen, während auf der Gegenseite noch einmal durchatmen angesagt war: Nach einem Schnittstellenpass hatte Manuel Simons Eisbären-Keeper Koch schon umspielt, er geriet allerdings ins Straucheln und konnte so den Ball nur am leeren Tor vorbeisetzen (38.). „Wir müssen in der ersten Halbzeit die die Tore dann schon machen. Wie es besser geht, hat uns Engers in der zweiten Hälfte gezeigt“; haderte Marco Reifenscheidt mit dem Spiel seiner Mannschaft.

Die Eisbären um Lukas Tuchscherer (3. von links) und Aristeidis Kokoktsakis (rechts) hängten sich gegen Engers zwar voll rein, doch der Doppelpack von Manuel Simons (2. von rechts) machte am Ende den Unterschied im Westerwald/Wied-Derby



Nach dem Wiederanpfiff erging es den Eisbachtalern dann wie bereits in Koblenz am Samstag: Die Eisbachtaler machten zunächst das Spiel, doch Engers kam binnen zwei Minuten zur Doppelführung. Zunächst verpassten alle mitgeteilten Eisbachtaler im Sechzehner eine scharfe Hereingabe von Lukas Tuchscherer um Zentimeter (52.), ehe wenig später ein Fauxpas in der Hintermannschaft der Sportfreunde für den Führungstreffer sorgte: Nach einem langen Ball in den Eisbären-Strafraum herrschte Unsicherheit zwischen der Sportfreunde-Defensive und Keeper Felix Koch, wer denn jetzt zum Ball gehen sollte. FVE-Stürmer Manuel Simons nutzte diese Unsicherheit, sprintete dazwischen und schoss zum 1:0 ein (54.). Zwei Minuten später durfte der Neuzugang vom VfB Linz erneut jubeln: Nach einem Konter bediente Jonathan Kap den am langen Pfosten mitgelaufenen Manuel Simons, der nur noch einzuschieben brauchte (56.).

Die Eisbären bemühten sich hiernach nach Kräften, den Anschlusstreffer zu erzielen, doch zunächst schmiss sich Engers mit mehreren Spielern in einen gefährlichen Schuss von Justin Nagel (68.), ehe Steffen Decker und Justin Nagel um Zentimeter im Fünfmeterraum an einer Hereingabe von Moritz Hannappel vorbeigrätschten (75.). „Wir betreiben viel Aufwand, spielen dafür aber zu wenige Chancen heraus. Das habe ich der Mannschaft auch schon gesagt“, fand Marco Reifenscheidt nach dem Schlusspfiff erste Ansatzpunkte für das Eisbachtaler Heimspiel am Samstag gegen die SG 2000 Mülheim-Kärlich, in dem es ab 16 Uhr erneut um Punkte in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar geht. „Da müssen wir auf alle Fälle uns endlich einmal wieder belohnen und auch etwas Zählbares mitnehmen“, so Reifenscheidt.


Statistik


Engers:
Husic – Freisberg, Splettstößer, Kraemer, Semchuk – Simons (88. Hermann) , Runkel, Stieffenhofer (46. Finkenbusch), Lahn (76. Gietzen) – Arbursu (70. Naric), Kap (88. Kesikci)
Eisbachtal: Koch – Plum, Ota, Brühl, Tuchscherer (61. Nagel) – Olbrich – Reitz, Kakui (80. Simon), Kokotsakis (69. Decker), Arnolds – Heene (61. Hannappel)
Schiedsrichter: Jan-Vincent Ritter (Hochspeyer)
Zuschauer: 550
Tore: 1:0, 2:0 Manuel Simons (54., 56.)