Die Eisbachtaler Sportfreunde haben es geschafft: Das fünfte Mal nach 1972, 1990, 2009 und 2019 haben sich die Westerwälder zum Rheinlandmeistertitel geschossen. Nach einem am Ende verdienten 3:1 (1:1)-Heimsieg gegen Rheinlandpokalfinalist SG Schneifel hat die Elf von Trainer Thorsten Wörsdörfer den prompten Wiederaufstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar geschafft.
„Kompliment was die Mannschaft gerade in der Rückrunde abgezogen hat. Wie wir heute wieder Fußball gespielt haben und die Tore gemacht haben, das macht jedem Spaß. Wer hätte vor der Saison gedacht, dass wir den direkten Wiederaufstieg schaffen. Kompliment an die Jungs!“, lobte ein freudestrahlender Thorsten Wörsdörfer nach dem Schlusspfiff seine Eisbären, die es, wie so oft in dieser Saison, zunächst wieder spannend machten.
Die Westerwälder liefen die Gäste der SG Schneifel von Beginn an früh an, pressten hoch und scheiterten zunächst aber mehrfach an Schneifels starkem Rückhalt Niko Lautwein. Der SG-Keeper entschärfte stark Nils Wettengls Schuss von der Strafraumlinie (9.) und zeigte auch eine bärenstarke Fußabwehr aus kurzer Distanz gegen Jonah Arnolds Schuss aus fünf Metern (20.).
Schneifel kam unterdessen durch einen Freistoßaufsetzer von Markus Diehl aus 25 Metern erstmals gefährlich vors Gehäuse der Sportfreunde (15.), ehe wie aus dem Nichts die Führung der Gäste fiel: Torjäger Jan Pidde ließ mit einer Körpertäuschung am Sechzehner SFE-Schlussmann Niklas Kremer und die Eisbären-Defensive stehen und traf trocken ins freie Toreck (29.). Hiernach verloren die Eisbachtaler etwas von ihrem anfänglichen Schwung und hatten zweimal Glück, dass Schneifel zwei hundertprozentige Tormöglichkeiten (37., 40.) ungenutzt ließ. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Sportfreunde dann erneut Glück: Nach einem Fernschuss von Lukas Reitz entschied Schiedsrichter Fabian Schneider auf Handspiel eines SG-Verteidigers. Jonah Arnolds verwandelte sicher zum Pausenausgleich (45.+2). „Die erste Halbzeit von uns hat mir richtig gut gefallen. Wir schießen uns dann mit dem Elfmeter aber mehr oder minder ein Eigentor, weil wir es vorher dilettantisch verteidigen“, fand Schneifels Trainer Stephan Simon nach der Partie.
Die Gäste kamen nach der Halbzeit aber gegen immer häufiger drückende Eisbachtaler nur noch selten zur Entlastung. So drückte letztlich nicht unverdient Jonah Arnolds einen durchgerutschten Ball nach einer Flanke Lukas Tuchscherers nur noch über die Linie (57.) und verwertete einen sehenswerte Flugball von Lukas Reitz aus dem Mittelfeld eiskalt zum 3:1-Endstand (67.). Schneifel kam nur noch vereinzelt zu Torchancen, doch letztlich ließen die Eisbären keinen Zweifel mehr aufkommen, dass sie die Rheinlandmeisterschaft sich nicht mehr nehmen lassen wollten.
„Dieses Mal sind wir nach dem 0:1 ruhig geblieben. Am Ende in der zweiten Halbzeit war es souverän“, fand Meistertrainer Thorsten Wörsdörfer nach der Partie. Lob gab es auch von Gästetrainer Stephan Simon: „In der zweiten Halbzeit hat Eisbachtal seine ganze Qualität und Cleverness aufblitzen lassen und dann verdient gewonnen.“ Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits kein Halten mehr bei den Eisbachtalern, die mit der Meistertrophäe bis tief in die Nacht rund um die Stadionklause in Nentershausen ihren Triumph feierten.
Fotos: Andreas Egenolf
Statistik
SF Eisbachtal: Kremer – Trabusch, Jost, Erol (88. Faßbender), Brühl, Reitz (79. Decker), Plum (88. Jagos), Tuchscherer, Wettengl (71. Kahles), Müller, Arnolds (84. Jung)
SG Schneifel: Lautwein – Backes, Babendererde, Reusch (79. Johanns), Diehl (55. Reetz), Görres (85. Stolz), Biesen (60. Fuchs), Zeimmes (69. Moitzheim), App, Bück, Pidde
Schiedsrichter: Fabian Schneider (Grafschaft)
Zuschauer: 500
Tore: 0:1 Jan Pidde (29.), 1:1, 2:1, 3:1 alle Jonah Arnolds (45.+2, HE; 57.; 67.)