Erneute Heimniederlage: Eigene Fehler bringen Eisbären auf die Verliererstraße und Reifenscheidt in Rage

Die Eisbachtaler Sportfreunde treten in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Nord weiterhin auf der Stelle im Tabellenkeller: Trotz Blitzstart gegen Hassia Bingen mussten sich die Eisbären am Ende den Gästen aus dem Kreis Mainz-Bingen mit 1:3 (1:2) geschlagen geben, was Sportfreunde-Trainer Marco Reifenscheidt sichtlich in Rage brachte.

„Es kotzt mich an, dass wir jetzt hier mit fünf Punkten stehen, wieder einmal teilweise für halb gute Leistungen gelobt werden. Da können wir uns einen Scheißdreck für kaufen. Das ist auch nicht dass, was man an Zeit und Arbeit investiert wert. Das muss ich ganz klar sagen. Es nervt mich ungemein“, so der bediente A-Scheininhaber nach der Partie, die besten began: Bereits nach 37 Sekunden gingen die Eisbären in Führung. Lukas Reitz verwertete einen langen Ball von Robin Stahlhofen eiskalt vor Bingens Torwart Fabian Haas.

Nach 37 Sekunden brachte Lukas Reitz (rechts) seine Eisbachtaler gegen Hassia Bingen um Sebastian Baumann (links) in Führung. Am Ende mussten die Eisbachtaler aufgrund eigener Fehler sich den Gästen geschlagen geben und Reitz musste zu allem Überfluss mit einer Fußverletzung ausgewechselt werden.

Hiernach blieben die Eisbachtaler weiter am Drücker und brachten die hochstehenden Gäste immer wieder mit langen Bällen über die Außen in Verlegenheit. Aus dem Nichts fiel dann auch der zweite Treffer – auf der Gegenseite. Nach einem Defensivfehler von Marvin Kleinmann kam Ex-Profi Pierre Merkel an den Ball, und schlenzte reaktionsschnell den Ball aus 20 Metern über Niklas Kremer im Eisbachtaler Tor zum Ausgleich für die Hassia ins Netz (20.). „Da sieht man einfach den Qualitätsunterschied“, kommentierte Marco Reifenscheidt den Treffer des früheren Braunschweigers.

Neun Minuten später drehte Bingen dann die Partie komplett, nach einem Fehlpass im Spielaufbau durch Gabriel Jost, fuhren die Gäste einen bilderbuchmäßigen Konter, den Alper Akcam im Fünfmeterraum nur noch vollenden brauchte. „Besser kann man es nicht spielen“, schwärmte auch Bingens Trainer Thomas Eberhardt nach dem Schlusspfiff von der Aktion. Insgesamt lieferte der Gästecoach allerdings eine realistische Einschätzung der Begegnung im Eisbachtalstadion: „Das Spiel hätte allerdings auch 3:3 ausgehen können. Durch die ganzen Erfolge zuletzt haben wir aber einfach die nötige Ruhe und die entsprechende Qualität, um so ein Spiel dann noch zu drehen.“

Der eingewechselte Moritz Hannappel (rechts, hier im Duell mit Bingens Julian Kohns) hatte in Halbzeit zwei mit einem Freistoß eine der Eisbachtaler Großchancen zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Die Eisbären rannten in Halbzeit zwei gegen die dann tiefer stehenden Binger an, doch bei gleich drei Großchancen durch den freistehenden Lukas Tuchscherer (48.), einen 20-Meter-Kracher von Marc Tautz (50.) und einen gefährlichen 30-Meter-Freistoß vom eingewechselten Moritz Hannappel (63.) fanden die Sportfreunde ihren Meister im glänzend aufgelegten Hassia-Keeper Fabian Haas.

Wie es besser geht, bewiesen die Binger dann in der Schlussphase, in der zum dritten Mal ein Eisbachtaler Fehlpass ein Gästetor einleitete, das Pierre Merkel für Baris Yakut servierte (84.). „Wir hätten heute einen Big Point landen können und haben uns selbst mal wieder um den verdienten Lohn gebracht“, kritisierte Marco Reifenscheidt nach Spielende das Verhalten seiner Elf.

Hörbar und sichtlich bedient war Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt nach der Heimniederlage gegen Hassia Bingen.

Statistik

SF Eisbachtal: Kremer – Jost, Vrella, Kleinmann, Tautz – Leber (46. Moritz Hannappel), Tuchscherer (76. Arnolds), Brühl, Omotezako – Stahlhofen, Reitz (58. Muharemi)
Hassia Bingen: Haas – Baumann (46. Hohns), Radschuweit, Roumeliotis, Majchrzak (28. Platten) – Serratore, Yakut, Iten (78. Neumann) – Akcam, Merkel, Amoako
SR: Tobias Ewerhardy (Losheim)
Zuschauer: 256
Tore: 1:0 Lukas Reitz (1.), 1:1 Pierre Merkel (20.), 1:2 Alper Akcam (29.), 1:3 Baris Yakut (84.)  

Betretene Gesichter bei den Eisbären (von links) Masaya Omotezako, Tommy Brühl und Torschütze Lukas Reitz nach dem Schlusspfiff.