Der Abpfiff von Schiedsrichter Alexander Mürtz war gerade ertönt, da erstarrte das Gros der Eisbachtaler Spieler nachdenklich auf der Stelle, während die Gäste der SG Malberg in bester Feierlaune waren. Den Spielern der „Eisbären“ wollte wohl nicht so recht in den Kopf was in den 90 Minuten zuvor auf dem Kunstrasen in Nentershausen passiert war. Wieder einmal blieben keine Punkte unweit der Autobahn 3.
Dabei begann die Partie so wie es sich Trainer Marco Reifenscheidt von seinen Schützlingen gewünscht hatte: Seine Mannen ließen Ball und Gegner laufen. Malberg bekam kaum Zugriff auf das Spiel und wenn, war der Ball meist schnell wieder weg. „Wir müssen mehr erste Bälle gewinnen“, bemerkte SG-Torwart Matthias Zeiler treffend. Mit zunehmender Dauer gelang das seinen Mitspielern auch besser, Torgelegenheiten sprangen allerdings lediglich für die Eisbachtaler heraus. Dreh- und Angelpunkt dabei war meist Lukas Reitz, der die linke Abwehrseite oft schlecht aussehen ließ.
Torgelegenheiten liegengelassen
Zunächst setzte der junge Wilsenröther nach Vorlage von Max Olbrich den Ball aus 18 Metern ans Außennetz (4.), während er im Anschluss er gleich zweimal David Röhrig aussichtsreich bediente – Ein Tor sollte hierbei jedoch nicht gelingen (17., 31.). Der „Eisbären“-Stürmer hatte bereits nach 15 Minuten die Führung auf dem Fuß, doch die Fingerspitzen Zeilers standen im Weg. Der SG-Keeper stand auch 38 Minuten im Mittelpunkt: Lukas Reitz hatte die Malberger Abwehr stehen gelassen, doch im direkten Duell mit Matthias Zeiler hatte er hier das Nachsehen. Ansonsten wollte den Gastgeber nicht viel gelingen, zu oft blieben sie in der Malberger Hintermannschaft hängen.
Malberg kam unterdessen im ersten Abschnitt lediglich zu Halbchancen, die Torwart Daniel Erbse nur bedingt vor größere Probleme stellten.
Eisbären von der Rolle
Nach dem Wiederanpfiff bot sich ein völlig verändertes Bild: Die Gäste aus dem Oberwesterwald kamen immer besser in die Begegnung, während bei den Eisbachtaler nur noch wenig zusammen lief. Zum einen fehlte es an der nötigen Präzision bei eigenen Angriffen, während in der Hintermannschaft der Gastgeber sich immer mehr Freiräume auftaten. Dennis Penk (50.) und Markus Nickol (58.) wussten diese in aussichtsreicher Position zunächst nicht zu nutzen, während auf der Gegenseite erneut Zeiler nach einem Schuss von David Röhrig mit etwas Glück die Führung verhinderte (64.).
Malberg gefährlicher
Malberg übernahm ab der 65 Minuten immer mehr die Partie, so dass nach Gelegenheiten von Scherreicks (67.) und Weinlich (78.) es zehn Minuten vor Schluss so weit war: Kenny Scherreicks ließ Daniel Erbse keine Chance und traf zur viel umjubelten Führung für die SG Malberg (80.). Die „Eisbären“ warfen von nun an alles nach vorne, so dass die Gäste auf Fehler lauerten, die prompt passierten: Daniel Erbse fing eine Malberger Flanke ab, warf den Ball kurz auf Max Olbrich ab. Der Ruppacher zögerte allerdings zu lange, schoss einen Malberger an. Der Ball kam über Scherreicks zu Markus Nickol, der mithilfe des Pfostens das Endergebnis besiegelte (86.)
Boll zufrieden – Reifenscheidt angefressen
„Wir wussten mit der Zeit werden auch die Fehler bei Eisbachtal etwas häufiger. So ist es auch gekommen. Wenn man einmal das komplette Spiel sieht, dann denke ich mal war es ein verdienter Sieg“, war Malbergs Trainer Michael Boll sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Sein Gegenüber Marco Reifenscheidt war dagegen sichtlich angefressen: „In der zweiten Halbzeit haben uns absolut den Schneid abkaufen lassen. Haben uns nicht mehr gewehrt und alles so hingenommen. Das ist für mich eine riesen Enttäuschung.“
Was am Ende bleibt ist die vierte Heimniederlage im siebten Spiel. Und ein Haufen bedröppelt dreinblickender „Eisbären“ samt Anhang.
Statistik:
SF Eisbachtal: Erbse – Jonas Hannappel, Hundhammer, Haberzettl, Kleinmann – Olbrich, Omotezako (62. Stahlhofen), Reitz, Julian Hannappel (75. Schuth), Moritz Hannappel (62. Fuchs) – Röhrig
SG Malberg: Zeiler – P. Gerhardus (62. Märzhäuser), Kostka, S. Gerhardus, Kudrenko – Jäger (90.+2 Graf), Hombach, Weinlich, Penk – Scherreicks, Nickol (90.+1 Heidrich)
SR: Alexander Mürtz (Mendig)
Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Kenny Scherreicks (80.), 0:2 Markus Nickol (86.)
Die O-Töne der Trainer
Marco Reifenscheidt (Sportfreunde Eisbachtal)
Michael Boll (SG Malberg/Rosenheim)