Keine Gast-Geschenke bei Reifenscheidt-Rückkehr: Aufwand wird gegen Worms nicht belohnt

Viel Aufwand, wenig Ertrag: So lässt sich der überwiegende Teil der Spiele der Eisbachtaler Sportfreunde seit der Winterpause zusammenfassen. Auch bei der Rückkehr von Ex-Trainer Marco Reifenscheidt nach Nentershausen mussten die Eisbären am Ende das Spielfeld als Verlierer verlassen, obwohl beim 2:4 (1:1) gegen Wormatia Worms deutlich mehr drin gewesen wäre.


Vom Anpfiff weg setzten die Gäste aus Rheinhessen die Eisbachtaler früh unter Druck, was den Eisbären sichtbar Probleme bereitete. So kam die Wormatia auch früh zu einer ersten Chance, doch gegen Mert Özkaya war Niklas Kremer rechtzeitig unten (2.). Die Eisbären verlagerten sich ihrerseits zunächst darauf, die erste Druckphase der Wormser zu überstehen und auf Nadelstiche zu setzen, was prompt zum Erfolg führte: Nach einem schnellen Umschlatspiel konnte Jonas Kahles frei auf das Gäste-Tor zusteuern und VfR-Keeper Luca Pedretti umkurven, während Moritz Gotthardt Kahles ersten Schuss gerade noch von der Linie kratzen konnte, landete sein Nachschuss dann platziert im langen Eck (23.). Die Freude über die eigene Führung währte bei den Sportfreunden, wie so oft in dieser Oberliga-Saison allerdings nur kurz: Drei Minuten später chipte Mert Özkaya von links den Ball durch den Sportfreunde-Strafraum und am langen Pfosten brauchte Erijon Shaqiri die Kugel nur noch über die Torlinie zu drücken (26.). Beinahe wäre der Wormatia vor der Pause sogar noch die Führung gelungen, doch ein Özkaya-Freistoß segelte aus 25 Metern nur gegen den Pfosten (30.).

Nach der Pause hatten dann die Eisbachtaler zunächst deutlich mehr Spielanteile und kamen dabei auch immer wieder zu Torchancen, doch Jonas Kahles (51.) und Jerome Zey (55.) konnten aus zentralen Abschlussmöglichkeiten von knapp außerhalb des Strafraum den Ball nicht im Wormatia-Tor unterbringen. Besser machten es dagegen die von Marco Reifenscheidt trainierten Gäste, die mit ihrer ersten nennenswerten Gelegenheit in Abschnitt zwei prompt in Führung gingen: Auf der linken Seite setzte sich Ajet Grajcevci gegen Devran Erol durch, der ins Strauchen geriet, so dass der Wormser freie Bahn hatte, und auf den im Rückraum lauernden Mert Özkaya ablegen konnte, der platzierte den Ball mit Hilfe der Unterkante der Torlatte zum 1:2 einschoss (56.).

Eisbachtals Jonas Kahles (2. von links) schaffte zwar seine Eisbären mit 1:0 in Führung zu bringen, doch am Ende hatte Eisenbacher das Nachsehen gegen Wormatia Worms um (von links) Ajet Grajcevci, Doppeltorschütze Mert Özkaya und Luca Jensen.

Per Doppelchance hatte Lukas Reitz postwendend nach Eckbällen die Möglichkeit, den Spielstand wieder auf Unentschieden zu stellen (57., 59.) doch jedes Mal fan der Wilsenröther seinen Meister in Wormatia-Keeper Pedretti. Nach 66 Minuten wäre er nach einer Ecke allerdings machtlos gewesen, doch der vor die Füße von Gabriel Jost geklärte Ball der Wormser landete aus 15 Metern nur knapp über dem Quergebälk. Da die die Eisbachtaler mit zunehmender Spieldauer immer mehr Risiko gehen mussten, entwickelte sich ein für die Zuschauer munteres Spiel it Torchancen hüben wie drüben. Während die Wormser durch Luca Fabia Manganiello per Kopf (69.), Erijon Shaqiri per im letzten Moment geblocktem Abschluss (75.) und erneut Manganiello aus kurzer Distanz an Niklas Kremer (79.) mit gefährlichen Möglichkeiten scheiterten, zwang der eingewechselte Jonah Arnolds aus 20 Metern Wormatia-Worms Keeper Luca Pedretti zu einer Sehens werten Flugeinlage (78.).

Mit zunehmender Spieldauer mussten die Eisbären dann ein erhöhtes Risiko gehen, was Worms mit seiner reiferen Spielanlage letztlich mit zwei sauber vorgetragenen Kontertoren durch die beiden Doppel-Torschützen Mert Özakya (81.) und Erijon Shaqiri (85.) zu den Treffern drei und vier krönte. Die Eisbachtaler steckten allerdings nicht auf und kamen nach einer Ecke von Gabriel Jost getretenen, bei der Jamal Kilic am langen Pfosten nur einzuschieben brauchte, noch einmal auf 2:4 (90.) noch einmal heran. Raoul Petak vergab dann in der Nachspielzeit noch die größte Tormöglichkeit, indem er zunächst am überragenden Wormatia-Keeper Pedretti scheiterte und beim Abpraller aus spitzem Winkel einen Schritt zu spät kam, um ihn noch ins leere Tor zu schieben (90.+2). So blieb es letztlich beim deutlichen Wormser Sieg.

Hatte in Nentershausen die richtige Taktik parat, um seinen Ex-Verein zu besiegen: Wormatia-Coach Marco Reifenscheidt (links).

Für Ex-Eisbären-Trainer Marco Reifenscheidt, der am Vorabend noch für eine Altherren-Mannschaft der Sportfreunde bei einem Turnier aufgelaufen war, war es eine gelungene Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte und seinen Heimatort, wie er fand: „Es war ein besonderes Spiel für mich in jeglicher Hinsicht. Es hat ich gefreut, wieder hier zu sein, aber die Anspannung war natürlich da. Es hat mich gefreut, viel bekannte Gesichter zu sehen und ich hatte einfach auch Lust aufs Spiel. Dazu haben meine Jungs mich auch nicht enttäuscht. Sie waren von Anfang im Spiel drin, haben es allerdings verpasst sich früher zu belohnen. Insgesamt finde ich, dass wir verdient gewonnen haben.“

Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer musste dagegen erneut verlorenen Punkten nachtrauern: „Wir müssen einfach sagen, dass Aufwand und Ertrag bei uns aktuell nicht stimmen. Eine Punkteteilung wäre sicherlich verdient gewesen. Nach der Halbzeit haben wir wirklich ein gutes Spiel gemacht und auch Chancen gehabt. Wir schaffen es aber nicht das Tor im richtigen Moment zu erzielen und bekommen dann auf der Gegenseite die Treffer. Wir haben danach bis zum Schluss gekämpft und gefightet, da kann ich der Mannschaft definitiv keinen Vorwurf machen.“


Statistik

SF Eisbachtal: Kremer – Erol (77. Petak), Plum, Müller, Jung – Jost, Reitz (77. Kilic), Olbrich, Kahles (77. Kap) – Hesse, Zey (56. Arnolds)
Wormatia Worms: Pedretti – Gotthardt, Ota, Onyejekwe (60. Baylan), Grajcevci – Rosenbaum (83. K. Özkaya), Shaqiri, Graf (69. Jensen), Schehl (60. Smiljanic) – Manganiello, M. Özkaya (83. Marquardt)
Schiedsrichter: Nicklas Rau (Niddatal-Kaichen)
Zuschauer: 400
Tore: 1:0 Jonas Kahles (23.), 1:1 Erijon Shaqiri (26.), 1:2, 1:3 Mert Özkaya (56., 81.), 1:4 Erijon Shaqiri (85.), 2:4 Jamal Kilic (90.)