Statt feucht fröhlichen Feierlichkeiten, ist bei den Eisbachtaler Sportfreunden zur Nentershäuser Kirchweih Kirmesblues angesagt: Gegen den FC Rot-Weiß Koblenz mussten sich die Eisbären bei hohen sommerlichen Temperaturen am Ende mit 0:1 (0:1) geschlagen geben.
Den Treffer des Tages erzielten die Gäste nach gerade einmal 90 Sekunden: Über die rechte Eisbachtaler Abwehrseite setzten sich die Koblenzer gekonnt durch, so dass Armin Sivic im Strafraum bestens in Szene gesetzt werden konnte. Der Rot-Weiß-Stürmer ließ sich nicht zweimal bitten und schob überlegt ins lange Eck zur frühen Führung ein. Die Eisbachtaler wirkten nicht nur aufgrund des frühen Gegentors etwas überrumpelt und schafften es zunächst nicht die linke Koblenzer Außenbahn in den Griff zu bekommen. So hätte Rot-Weiß nach drei Minuten durch Tyler-Jeremy Wolny beinahe direkt erhöht, doch im direkten Duell scheiterte im Sechzehner an dem starken Eisbachtaler Keeper Niklas Kremer. Zudem klärte Matti Jung in höchster Not am langen Pfosten eine Koblenzer Hereingabe im letzten Moment zur Ecke, bevor der hinter ihm postierte Aboudoul Rachid Tchadjei wohl zum 2:0 einschießen konnte (11.).
„Wir haben die ersten paar Minuten völlig verschlafen. Da hätten wir auch mehr wie eins bekommen könne. So ehrlich muss man auch sein. Wir waren gar nicht auf dem Platz präsent und haben ungeordnet gestanden“, monierte Eisbären-Trainer Thorsten Wörsdörfer nach der Partie die Anfangsphase seiner Elf. Erst nach der Trinkpause bekamen die Sportfreunde vor rund 500 Zuschauern mehr Zugriff auf das Spiel und setzten ihrerseits erste Offensivakzente, während Koblenz mehr oder minder das eigene Kombinationsspiel zurückfuhr. So kam es zwangsläufig auch zu ersten Eisbachtaler Chancen: Nach einem Ballgewinn von Jonas Kahles auf der linke Außenbahn gelangte der Ball zu Jonah Arnolds, der aus 20 Metern den Ball per Weitschuss knapp rechts unten am Rot-Weiß-Kasten vorbeisetzte (32.). Zudem verlängerte Jonah Arnolds nach einer Ecke per Kopf den Ball auf Tom Trabusch, der im Fünfmeterraum den Ball auf das Tornetz köpfte (40.).
Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Rot-Weiß noch die Gelegenheit zum zweiten Treffer, doch Aboudoul Rachid Tchadjei wurde bei seinem Abschluss im Strafraum zu arg bedrängt, so dass im letzten Moment der Torschuss noch geblockt werden konnte (44.). „Wenn wir Fußball gespielt haben, dann hatte Eisbachtal immense Probleme. Wir haben es aber nach der Trinkpause sein gelassen, warum auch immer“, ärgerte sich Rot-Weiß-Trainer Fatih Cift über den Leistungsabfall seines Teams in Halbzeit eins.
Nach der Pause bekamen die Zuschauer weitestgehend einen Sommerkick auf dem Nentershäuser Rasenplatz geboten, der nur noch wenige Höhepunkt zu verzeichnen hatte. Wenn es dann aber doch einmal hoch herging, stand auf Eisbachtaler Seite vor allen Dingen Torwart Niklas Kremer im Mittelpunkt, der nach einer Ecke gegen Rot-Weiß-Kapitän Eugene Dennis (56.) und auch einen wuchtigen Fernschuss Adrian Asanis (70.) stark parierte. Die Eisbären versuchten ihrerseits noch einmal das Spiel zu drehen, brachten Jerome Zey und Max Olbrich, doch häufig kam außer hohen Bällen gepaart mit unnötigen Ballverlusten nicht viel Sehenswertes zustande.
Ein mit der Hacke abgefälschter Hereingabe Jerome Zeys (72.) und ein Fernschuss von Lukas Reitz (84.), der kann links unten am Tor vorbeisegelte, waren die größten Möglichkeiten. Trotzdem mussten die Koblenzer bis zuletzt um den Sieg zittern, wie auch Rot-Weiß-Coach Cift gestand: „Es waren viele Fifty-Fifty-Bälle dabei. Es waren gefühlt 400 hohe Bälle, die wir verteidigen mussten. Da kann immer mal einer durchrutschen und das Spiel kippen. Wir müssen das Spiel aber einfach vorher schon in die richtigen Bahnen lenken. Die Chancen dafür waren da.“
Letztlich brachten die Gäste aus der Rhein-Mosel-Stadt, die zusehends auf Zeit spielten, ihren knappen Vorsprung über die Runden. „Insgesamt haben im spielerischen Bereich ein paar Prozent gefehlt und wir haben uns zu wenig Chancen herausgespielt. Wir sind ein Aufsteiger und müssen aus solchen Spielen schnell lernen. Wenn man gegen so eine internationale Söldnertruppe spielt, nutzt sie solche Fehler eben direkt aus“, ordnete Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer nach der Partie die Niederlage ein.
Statistik
SF Eisbachtal: Kremer – Jost, Trabusch, Plum, Jung (84. Olbrich) – Brühl, Müller – Reitz, Kahles (63. Zey) – Kap, Arnolds
FC Rot-Weiß Koblenz: Taxis – Wilki (84. Ndouop), Alsela, Dennis, Sanches Ruiz Dias – Asani, Cartus (78. Ahmetaj), Azahaf (78. Hadzic) – Wozny (70. Sawaneh) – Tchadjei (70. Albera), Sivic
Schiedsrichter: Jan-Vincent Ritter (Hochspeyer)
Zuschauer: 500
Tore: 0:1 Armin Sivic (2.)