Eine Englische Woche, die mit der 1:6-Klatsche beim SV Gonsenheim katastrophal begann und dann mit dem deutlichen 6:0-Rheinlandpokalsieg bei der SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth eine mehr als positive Wände nahm, krönten die Eisbachtaler Sportfreunde nunmehr auch in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar mit einem Last-Minute-Sieg: 3:2 (0:1) konnten die Eisbären gegen den FV Eppelborn zuhause gewinnen, womit sie am fünften Spieltag erstmals als Sieger das Feld verlassen konnten.
„Das ist das Schöne im Fußball, es geht immer so schnelllebig. So schnell wie man am Boden liegt, muss man wieder aufstehen. Das haben meine Jungs heute im Spiel in einer Art und Weise gezeigt, wo zunächst einmal alles gegen einen läuft. Was die Mannschaft aber an Moral, Wille und auch an fußballerischen Willen gebracht hat, das war schon gut“, war Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer voll des Lobes für seine Elf. In Halbzeit eins boten beide Teams den rund 200 Zuschauern lange Zeit nur wenige Torchancen, da die Abwehrreihen weitestgehend sicher standen. Jonah Arnolds auf Eisbachtaler Seite, der nach Vorlage von Jonathan Kap den Ball nur knapp am langen Pfosten vorbeisetzte (17.) und auf der Gegenseite Jonas Sträßer, der per Hacke an SFE-Torwart Niklas Kremer scheiterte (25.) waren da noch die besten Chancen.
Als sich die Zuschauer schon weitestgehend auf ein torloses Remis zum Pausenpfiff eingestellt hatten, fiel dann wie aus dem Nichts das 0:1 für Eppelborn: Die Gäste schalteten im Anschluss an einen Freistoß schnell um und profitierten dann von einem Ausrutscher von Eisbären-Verteidiger Jannis Muth, so dass die Saarländer freie Bahn hatten und letztlich durch Marc Pesch (41.) vollenden konnten. Doch statt die Köpfe hängen zu lassen, wollten die Eisbachtaler im Anschluss mit aller Macht vor der Halbzeit die Partie noch umbiegen, doch es haperte an der Chancenverwertung: Nachdem zunächst Matti Jung von links eine mustergültige Flanke in den Strafraum gebracht hatte, schaffte SFE-Torjäger Jonah Arnolds das Kunststück, den Ball unbedrängt aus fünf Metern am langen Pfosten vorbeizusetzen (42.). Eine Minute später verzog dann der aufgerückte Eisbären-Verteidiger Maximilian Janz im Strafraum seinen Abschluss völlig und setzte den Ball auch nur am langen Eck vorbei (43.), so dass es beim knappen 0:1-Pausenrückstand aus Sicht der Westerwälder blieb.
Was dann allerdings nach der Pause folgte, damit hatten sicher die wenigstens der Zuschauer gerechnet: Eppelborn schaffte es kaum noch Entlastungsangriffe zu fahren, während Eisbachtal mit gefühlten 90 Prozent Ballbesitz versuchte, die Lücke in der saarländischen Defensive zu finden. Zwei Mal kam Jonah Arnolds (52., 59.) dem Ausgleich mit Abschlüssen von der Strafraumlinie am Nächsten, doch letztlich musste eine gelungene Kombination von Jonathan Kap und Gabriel Jost herhalten, die der Eisbären-Verteidiger gefühlvoll aus spitzem Winkel ins lange Eck zum Ausgleich zirkelte (66.). Der eingewechselte Tommy Brühl hätte mit einem Distanzschuss aus 20 Metern beinahe kurze Zeit später das Spiel sogar gedreht, doch Eppelborns Keeper Niklas Knichel entschärfte den Ball mit einer sehenswerten Flugeinlage (70.).
Erst hiernach wurden die Gäste wieder aktiver und investierten wieder mehr in die Offensive. Während Jonas Sträßer noch aus kurzer Distanz an Niklas Kremer scheiterte (71.), war es dann kurzer Zeit später auch schon soweit: Nach einer Flanke von rechts stieg Eppelborns Dominic Altmeier am höchsten und köpfte zum 1:2 ein (72.). Die Eisbären bewiesen in der Folge allerdings Geduld und wurden dafür auch belohnt: Jonathan Kap wurde von SVE-Verteidiger Tommy Bubel nach 80. Minuten plump im Strafraum gefoult, so dass Schiedsrichter Jannick Ziehmer nichts anderes übrigblieb als auf Elfmeter zu entscheiden, den Jonah Arnolds sicher verwandelte. Nach dem Ausgleich wollten die Eisbachtaler den Sieg unbedingt, während Eppelborn kaum noch für Entlastung sorgen sollte.
Glück hatten die Gäste, dass ihr Torwart gerade noch die Finger bei einem tückischen Aufsetzer von Lukas Reitz dazwischenbekam (86.) und Jonas Kahles satter Abschluss aus 20 Metern knapp über die Querlatte segelte (90.). Doch das Glück der Saarländer war dann in der vierten Minute der Nachspielzeit aufgebraucht: Über die linke Angriffsseite der Eisbären setzte sich Lukas Reitz energisch mit einem Sprint durch und geheilt letztlich die Nerven, um Eppelborns Torwart Knichel zu Tunneln und so mit dem Siegtreffer die Eisbachtaler Jubeltraube einzuleiten.
Gäste-Trainer Philipp Häfner präsentierte sich nach der Partie dann auch als fairer Verlierer: „Es war der verdienteste Sieg für Eisbachtal, den ich je gesehen habe. Wie die Tore fallen, ist billig, aber es muss eigentlich schon viel früher passieren. Ich habe zu meinem Jungs nach dem Spiel im Kreis gesagt, dass wir es eigentlich auf dem Silbertablett serviert bekommen, dass Eisbachtal keinen reinmacht und wir sogar noch das 2:1 machen. Dann verursachen wir einen blöden Elfmeter und klären bei einem Einwurf nicht richtig und schon verlieren wir das Spiel.“
Fotos: Andreas Egenolf
Statistik
SF Eisbachtal: Kremer – Muth, Janz, Müller, Jung – Erol, Jost – Reitz, Zey – Arnolds, Kap
FV Eppelborn: Knichel – Pesch, Bubel, Marjanovic, Kazik – Sträßer, Runco – Pfeffler, Krauß, Altmeier, Peters
Schiedsrichter: Jannick Ziehmer (Kindsbach)
Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Marc Pesch (41.), 1:1 Gabriel Jost (66.), 1:2 Dominic Altmeier (72.), 2:2 Jonah Arnolds (Foulelfmeter, 80.), 3:2 Lukas Reitz (90.+4)