Nach Standardgegentoren verlieren Eisbären den Faden: Auch in Koblenz gibt es keine Punkte für Wörsdörfer-Team

In dieser Saison gibt es für die Eisbachtaler Sportfreunde gegen die Spitzenteams der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar bisher nichts zu holen: Auch in der zweiten Englischen Woche nach Gang gingen die Eisbären erneut leer aus. Im Rheinland-Derby bei der TuS Koblenz mussten sich die Westerwälder mit 0:3 (0:2) geschlagen geben. Wieder einmal brachten dabei zwei Standardsituationen die Elf von Trainer Thorsten Wörsdörfer auf die Verliererstraße.


Nach einer guten Anfangsphase gerieten die Eisbären früh in Rückstand: Nach einem harmlosen Zweikampf am Eisbachtaler Strafraumeck an der Torauslinie entschied Schiedsrichter Nabil Benazza auf ein Foul der Eisbären an TuS-Stürmer Dylan Esmel, wobei der Unparteiische in der Entstehung mit seinem Gespann einen Abseitsstellung des Koblenzers übersehen hast. Den fälligen Freistoß brachte TuS-Kapitän André Mandt auf den zweiten Pfosten, wo Damit Grgic mutterseelenallein einköpfen konnte, nachdem er sich zuvor äußerst robust gegen Jonathan Kap Platz verschafft hatte (9.). Die Eisbachtaler verloren hiernach etwas den Faden, erlaubten sich zu viele leichte Ballverluste im Spielaufbau und zudem fehlte es immer wieder an der nötigen Genauigkeit bei den Pässen der Gäste. Koblenz wusste hieraus allerdings lange Zeit kein Kapital zu schlagen, denn trotz zahlreicher gefährlicher Angriffe fehlte es den Schängeln längere Zeit an Abschlüssen.

Nur selten gab es für Eisbachtals Jonah Arnolds (Mitte) ein Durchkommen gegen die Koblenzer Defensive um Yasin Yaman (rechts) und Daniel Von der Bracke (links)

Erst nach etwas mehr als einer halben Stunde stand Eisbachtals Keeper Niklas Kremer im Mittelpunkt als die TuS sich mit einer sehenswerten Kombination über die rechte Seite in den Sechzehner hineinkomponierte und Felix Könighaus aus elf Metern am stark reagierenden Eisbären-Torwart scheiterte (33). Nach 39 Minuten war dann allerdings auch er machtlos: Zunächst konnten die Westerwälder eine TuS-Ecke klären, doch die anschließende Flanke köpfte Karim Zeghli wuchtig ein. Tommy Brühl hatte, nach dem er zuvor nach dem Eckball ein Foulspiel an ihm beim Schiedsrichterassistent reklamiert hatte, das Abseits des Koblenzers aufgehoben. Kurze Zeit später hätten die Gastgeber vor 1013 Zuschauer dann sogar noch auf 3:0 erhöhen können, doch Dylan Esmel hatte im Eins-gegen-eins gegen Niklas Kremer das Nachsehen. Kurz vor dem Halbzeit hatten dann die Sportfreunde ihrerseits die erste nennenswerte Torchance zu verzeichnen: Einen Torschuss von Lukas Reitz, der etwas zu lange zögerte, konnte die Schängel-Abwehr zunächst noch klären, ehe Jonah Arnolds den Abpraller knapp links unten am TuS-Gehäuse vorbeisetzte (45.).

In der zweiten Halbzeit stellten die Eisbären auf eine Dreierkette um, so dass sie die Koblenzer besser als noch in Abschnitt eins vom Tor fernhalten konnten. Doch die Elf von Trainer Michael Stahl bleib immer wieder gefährlich, verpasste es aber bei guten Gelegenheiten den dritten Treffer nachzulegen: So scheiterten Ex-Eisbären Lukas Tuchscherer (52.) an SFE-Zeberus Niklas Kremer und der Abschluss von Felix Königshaus nach feinem Dribbling trudelte knapp am langen Pfosten vorbei ins Toraus (65.). Zudem verschossen die Koblenzer noch einen Elfmeter, nach dem Lennard Plum im Strafraum Dylan Esel gefoult haben soll, Niklas Kremer allerdings den anschließend Strafstoß von Felix Königshaus stark parierte (73.).

Ex-Eisbär Lukas Tuchscherer (rechts) im Duell mit den Eisbachtalern Lukas Reitz (Mitte) und Jannis Muth (rechts).

Hiernach hatten die Eisbachtaler ihre stärkste Phase der Partie, in der der Anschlusstreffer durchaus im Bereich des Möglichen lag: Gabriel Jost setzte sich auf links durch, legte den Ball von er Torauslinie zurück auf Höhe des Elfmeterpunktes, von wo aus Jonah Arnolds den Ball um Zentimeter am linken Torpfosten vorbei ans Außennetz setzte (80.). Wenige Minuten später scheiterte Jonah Arnolds dann zunächst an TuS-Keeper Michael Zadach, der den Ball abprallen ließ, und dann Glück hatte, dass noch ein Bein eines Mitspielers in den wuchtigen Schuss Jonathan Kaps geriet, so dass der Ball über das Koblenzer Tor statt in die Tormaschen zischte (84.). Kurz zuvor hatte auf der Gegenseite Niklas Kremer eine Bogenlampe Melchisedec Yeboahs (82.) aus dem Winkel fischen müssen, ehe dann in die beste Eisbachtaler Phase des Spiels hinein die Koblenzer für die endgültige Entscheidung sorgten:  Im eigenen Strafraum bekommen die Gäste den Ball nicht richtig geklärt und der energisch nachsetzende Leon Hysenay kann auf Dominik Kaiser querlegen der zum 3:0 einsetzte (89.). Dass Beykan Ali Sengül Sekunden nach seiner Einwechslung am langen Pfosten knapp am Eisbären-Gehäuse vorbeiköpfte (90.+1) war schließlich der Schlusspunkt im Stadion Oberwerth.

„Es lief die ersten sieben, acht Minuten ganz gut und dann verlieren wir das Spiel durch einen Standard. Dadurch kippte das Spiel total und wir haben den Faden verlaufen. Beim zweiten Standard haben wir auch nicht gut gedeckt, so dass wir zur Halbzeit auf der Verliererstraße waren“, analysierte Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer nach der Partie, der vor allen Dingen ein Manko erkannte: „Wir müssen uns hier einfach mehr zutrauen. Das hat mir ein bisschen, vor allen Dingen in der ersten Halbzeit, gefehlt.“ Sein Gegenüber, TuS-Trainer Michael Stahl sprach unterdessen von einem „seriösen Auftritt seiner Elf“. „Es kann immer mal einer Durchrutschen In der zweiten Halbzeit. Da haben wir etwas Glück gehabt, denn wir haben gut 15 Minuten die Kontrolle abgegeben. Das hat mir nicht ganz so gefallen. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft, die gut verteidigt hat und dieses Mal auf effektiv war bei Standards“, so der gebürtige Diezer nach der Partie.

Eisbachtals Jannis Muth (Mitte) hat in dieser Szene gegen die beiden Koblenzer Torschützen Damir Grgic (links) und Karim Zeghli (rechts) das Nachsehen.

Statistik

TuS Koblenz: Zadach – Hysenay (90.+1 Sengül), Von der Bracke, Grgic, Zeghli – Wingender, Mandt (84. Vdovychenko) – Alsbach (46. Yaman), Könighaus, Tuchscherer (74. Yeboah) – Esmel (74. Kaiser)
SF Eisbachtal: Kremer – Erol (54. Plum), Brühl, Müller, Jung (60. Muth) – Olbrich, Jost – Reitz (83. Kilic), Zey – Arnolds, Kap
Schiedsrichter: Nabil Benazza (Mainz)
Tore: 1:0 Damir Grgic (9.), 2:0 Karim Zeghli (39.), 3:0 Dominik Kaiser (89.)
Besondere Vorkommnisse: Niklas Kremer (Eisbachtal) pariert Foulelfmeter von Felix Könighaus (Koblenz, 73.)