Niederlagenserie in der Fremde hält an: Eisbären müssen sich auch Waldalgesheim geschlagen geben

Zuhause hui, auswärts pfui: Das gilt derzeit für die Eisbachtaler Sportfreunde in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar: Auch am Freitagabend konnten die Eisbären im dritten Anlauf in der neuen Runde wieder nicht auf fremden Platz gewinnen. 2:0 für den SV Alemannia Waldalgesheim hieß es am Ende.

„Wir machen im Moment viel zu wenig aus unseren Chancen. Wir haben viel mehr Potential als wir im Moment abliefern“, ärgerte sich Eisbären-Trainer Marco Reifenscheidt nach dem Schlusspfiff über das Spiel seiner Elf. 

Die Eisbachtaler erarbeiten sich zunächst die besseren Tormöglichkeiten. Zunächst klärte SVA-Schlussmann Pasquale Patria gegen Dennis Simon (10.), ehe der Keeper dem durchgebrochenen Lennard Plum im letzten Moment den Ball vom Fuß stibitzen konnte, ehe er ihn Umkurven konnte (15.). Wie es besser geht, bewies Waldalgesheim prompt mit der ersten Torchance: Can Özer steckte einen Pass gekonnt auf Elias Pfenning durch, der vor Eisbären-Keeper Luka Tom Schuhmacher eiskalt blieb und einschob (18.). 

Die Gäste aus dem Westerwald versuchten in der Folge zwar ihrerseits prompt den Ausgleich zu erzielen, doch hüben wie drüben war das Spiel äußerst fahrig: Viele Pässe kamen auf beiden Seiten nicht an und der entscheidende Pass um zum Torabschluss zu kommen, wollte einfach nicht gelingen. Die beste Gelegenheit verbuchte noch Moritz Hannappel vor dem Pausenpfiff, als er im Sechzehner frei zum Schuss kam, doch Pasquale Patria mit einer Flugparade den Ausgleich verhinderte (33.) In Abschnitt zwei stellten die Eisbachtaler um, beorderten unter anderem Abwehrchef Pascal Heene ins Sturmzentrum, was den Sportfreunden noch deutlich mehr Spielanteile als ohnehin schon einbrachte. Waldalgesheim verlagerte sich unterdessen aufs Kontern und lauerte auf Fehler der Sportfreunde. Diese Spielweise hätte beinahe auch zum Ziel geführt, denn nach 68 Minuten vertändelten Tommy Brühl und SFE-Keeper Luka Tom Schuhmacher den Ball kurz hinter der Mittellinie. Die Gastgeber schalteten hiernach blitzschnell um und brachten den Ball zu SVA-Torjäger Can Özer. Dessen Schuss auf das leere Tor konnte im letzten Moment allerdings noch der mit zurückgeeilte Kosuke Ota für die Sportfreunde blocken. 

Eisbachtals Luka Tuchscherer (links) im Duell mit dem Waldalgesheimer Ryutaro Kishi.

Die Westerwälder warfen hiernach alles nach vorne und brachten mit Kanute, Decker und Nagel gleich drei neue Offensivkräfte, die für Wirbel in der SVA-Defensive sorgten. Und beinahe wäre der zwischenzeitliche Ausgleich auch noch in der hektischen Schlussphase gelungen: Einen Kopfball von Steffen Decker vom Fünfer konnte Waldalgesheim Fabrizio Haas zunächst auf der Torlinie gerade noch über die Querlatte mit dem Kopf klären (90.). Wenig späte segelte dann eine Hereingabe von Steffen Decker aus 30 Metern bedrohlich Richtung langes Eck, doch SVA-Torwart Pasquale Patria bekam im letzten Moment noch die Fingerspitzen dazwischen, um den Ball zur Ecke zu lenken (90.+2). Während die Eisbachtaler alles nach vorne warfen, boten sich für Waldalgesheim viele Räume, die die Gastgeber letztlich nutzen: Der eingewechselte Niko Neal schlenzte einen Konter im Strafraum aus spitzem Winkel ins lange Eck und sorgte so für den Arbeitssieg seiner Elf (90.+5)

„Wenn man eine Definition für das Wort Arbeitssieg gebraucht hätte, dann hätte man sie heute bekommen. Es war klar, dass wir nach dem 0:7 gegen Schott Mainz hier nicht die Sterne heute vom Himmel spielen werden“, freute sich SVA-Trainer Marcel Fennel über die Punkte zur Waldalgesheimer Kerb, um gleich zu ergänzen: „Wir haben uns das Ding heute einfach erkämpft.“

 „Mit wenig Aufwand was das Spielerische betrifft, war dass der maximale Erfolg für Waldalgesheim“, fand sein Gegenüber Marco Reifenscheidt. „Wir müssen uns wieder mehr auf unsere Stärken besinnen.“

Artistisch sichert sich Eisbachtals Moritz Hannappel in dieser Situation den Ball vor dem Waldalgesheimer Can Cemil Özer, der das 1:0 für seine Elf vorbereitete.

Statistik

Waldalgesheim: Patria – Haas, Braun, Günes, Yakut – Kishi, Baba (86. Wheeler), Manneck – Gräff (46. Schmitt), Pfenning (79. Neal) – Özer (90.+1 Brach)
Eisbachtal: Schuhmacher – Ota, Heene, Brühl – Simon – Plum, Kokotsakis (60. L. Kirschbaum), Tuchscherer (82. Nagel) – Reitz, Hannappel (73. Kanoute), Arnolds (73. Decker)
SR: Christoph Busch (Sulzbach)
Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Elias Pfenning (18.), 2:0 Niko Neal (90.+5)