Dass sich Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt und Karbachs Coach Torsten Schmidt nach dem Spiel beider Mannschaft so einig zeigten in ihren Statements und von einer gerechten Punkteteilung sprachen, dass war vor der Partie im Hunsrück nicht unbedingt zu erwarten. Doch das 0:0-Unentschieden in der Fußball Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zwischen dem FC Karbach und den Sportfreunden Eisbachtal ließ am Ende nicht viel Spielraum für Interpretationen – hüben wie drüben.
Die Eisbachtaler, die stark ersatzgeschwächt angereist waren, hatten in Abschnitt eins wesentlich mehr von der Begegnung, denn Karbach fand nicht wirklich Zugriff auf dem holprigen Rasenplatz am Quintinsberg. Einzig Torchancen waren Mangelware: Eisbachtals Lukas Tuchscherer hatte noch die beste Möglichkeit, doch freistehend vor FC-Torwart Safet Husic war der Winkel zu spitz (38.).
In Halbzeit zwei wendete sich dann das Blatt: Die Eisbären agierten nach dem Wiederanpfiff ohne Tempo und ließen den Gastgeber die nötigen Räume. Das nutzten die Karbacher prompt für einige Vorstöße in Richtung des von Niklas Kremer gehüteten Sportfreunde-Gehäuses. Zunächst tauchte Tobias Jakobs am Strafraum der Westerwälder auf, doch statt Druck hinter den Ball zu bringen, versuchte er es mit einem gefühlvollen Heber, der aber Kremer nicht in Bedrängnis brachte (52.). Anders wenige Sekunden später: Bei einem langen Ball der Karbacher verschätzte sich SFE-Innenverteidiger Marvin Kleinmann, so dass der Ball über den Oberadener sprang: Janik Otto tauchte so frei vor dem Eisbachtaler Tor auf, hämmerte aber den Ball am langen Pfosten vorbei (53.).
Die Gäste aus Nentershausen schafften es in dieser Phase des Spiel nur für wenig Entlastung zu sorgen und brachten sich teilweise immer wieder selbst in Bedrängnis: Ein aussichtsreicher Freistoß von Lukas Reitz 25 Meter vor dem Heimtor wurde beispielsweise umgehend zu einem brandgefährlichen Karbacher-Konter, der mit nach vorne geeilte Karbacher Defensivmann im Fallen nur links unten vorbeischieben konnte (60.).
Erst nach dem Tobias Jakobs im Strafraum an Niklas Kremer scheiterte (74.), schafften es die Eisbachtaler ihrerseits wieder für mehr Entlastung und eigene Nadelstiche zu sorgen, die allerdings brandgefährlich waren: Der eingewechselte Altin Vrella hämmerte aus 16 Metern freistehend den Ball auf das Karbacher Gehäuse, doch ein Karbacher verhinderte per Kopf im letzten Moment, dass das Spielgerät im Winkel einschlagen konnte. Als dann in der 90. Minute Robin Stahlhofen freistehend am langen Pfosten eine weite Flanke von rechts von Marc Tautz per Kopf verpasste, war wenig später Schluss in Karbach.
„Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass das Unentschieden verdient ist. Wir müssen uns aber insgesamt besser in den Abschluss bringen“, resümierte Sportfreunde-Trainer Marco Reifenscheidt nach dem Schlusspfiff. Gleichzeitig zeigt er sich mit der bisherigen Saisonbilanz zufrieden: Wir haben jetzt vier Spiele und nur einmal verloren. Das ist vollkommen ok.“
„Eisbachtal hat es die erste Halbzeit wesentlich besser gemacht wie wir. Die zweite Halbzeit waren wir große Teile dann besser. Letztlich ist es für beide Seiten so, dass es für beide ein gewonnener Punkt ist“, fand unterdessen Karbachs Trainer Torsten Schmidt.
Statistik
FC Karbach: Husic – Fischer, Göderz (80. Wingenter), Jakobs (85. Peters), Kunz, Mohr, Eberhardt, Otto (76. Gubetini), Puttkammer, Peiter, Feilberg
SF Eisbachtal: Kremer – Jost, Jung, Kleinmann, Jonas Hannappel (78. Leber), Brühl, Hesse, Tautz, Tuchscherer, Reitz (71. Vrella), Stahlhofen
Schiedsrichter: Sascha Fischer (Landstuhl)
Zuschauer: 224
Tore: –