Reaktion gezeigt und trotzdem selbst geschlagen: Eisbären verlieren in Waldalgesheim

Eine Reaktion gezeigt auf das blamable Pokalaus, aber am Ende doch wieder ohen Sieg dagestanden: So lässt sich der Auftritt der Eisbachtaler Sportfreunde in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Nord beim SV Alemannia Waldalgesheim zusammenfassen. 1:0 (1:0) hieß es am Ende für die Gastgeber aus dem Kreis Mainz-Bingen.

Die Eisbachtaler setzten die Gastgeber frühzeitig unter Druck und wären beinahe frühzeitig in Führung gegangen: Ein Freistoß von Masaya Omotezako aus 25 Metern prallte allerdings von der Unterkante der Latte auf die Torlinie und wieder zurück ins Feld (3.). Kurze Zeit später ließ dann Robin Stahlhofen freistehend vor Alemannia-Keeper Pasquale Patria den nötigen Druck bei seinem Abschluss vermissen, so dass der Torwart sicher parieren konnte (4.).

Auch wenn es in dieser Szene anders anmuten lässt: Die Eisbachtaler um Tommy Brühl (links) landeten am Ende auf dem harten Boden der Tatsachen, auf dem hier Waldalgesheim Luca Nicles Gerhardt kniet.

Doch auch Waldalgesheim spielte munter mit und wurde immer mutiger: Francesco Teodonno zog wenige Meter hinter der Mittellinie ab und sein Aufsetzer flog wenige Zentimeter über das Quergebälk des verdutzten SFE-Schlussmanns Niklas Kremer hinweg (6.), der sich dann nach 21 Minuten mit einer Flugparade auszeichnen durfte. Zuvor wäre der Eisbachtaler Keeper allerdings machtlos gewesen, doch Michael Widera schaffte es nicht einen Querpass von links im Fünfmeterraum zu verwerten und stolperte den Ball vielmehr neben das Gehäuse (14.).

Luis Hesse, Gabriel Jost und Tommy Brühl haben ein Auge auf den wuchtigen Freistoß des Waldalgesheimer Torjägers Can Cemil Özer.

Etwas besser machte es auf der Gegenseite Eisbachtals Robin Stahlhofen, der aus 14 Metern den Ball an das Außennetz donnerte, ehe vor der Halbzeit seine Eisbären nochmals den Atem anhalten mussten: Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung spielte die Alemannia Francesco Teodonno frei, der aber im direkten Duell mit SFE-Zerberus Niklas Kremer das Nachsehen hatte (40.). Masaya Omotezako setzte schließlich mit einem Knaller aus 16 Metern knapp neben den Pfosten ins Toraus den Schlusspunkt aus Eisbärensicht in Abschnitt eins.

Nach der Halbzeit mussten die Eisbachtaler auf dem Rasen in Waldalgesheim ihrer immensen Laufleistung und Einsatzbereitschaft in Halbzeit eins sichtbar Tribut zollen, so dass die Gastgeber vor 219 Zuschauern zusehends das Kommando auf dem Platz übernahmen und immer wieder gefährlich vor dem Tor der Westerwälder auftauchten. Glück hatten die Sportfreunde nach 56 Minuten: Altin Vrella klärte einen Ball vor die Füße von Felix Reißmann, der zum Unmut von SVA-Trainer Aydin Ay den Ball über das Eisbachtaler Gehäuse hämmerte. Wie es besser geht, bewies letztlich Nik Rosenbaum: Der Waldalgesheimer nutzte einen fatalen Querpass von Lukas Tuchscherer aus und ließ freistehend vor dem Eisbachtaler Gehäuse Niklas Kremer keine Chance – 1:0 (76.). Der SFE-Torwart hatte kurz zuvor gegen Alemannias Torjäger Can Cemil Özer einen früheren Rückstand verhindert (67.).

Während Julius Duchscherer nach seinem verschossenen Elfmeter nicht hinsehen mag, muntert Jonah Arnolds seinen Mannschaftskameraden sofort wieder auf.

Der Rückstand schien für die Eisbachtaler wie ein Weckruf, denn hiernach schafften es die Westerwälder wieder eigene Akzente in Richtung des SVA-Gehäuses zu setzen und hatten sogar die Großchance zum Ausgleich. Tommy Brühl wurde nach 81 Minuten im Strafraum gefoult. Den anschließenden Elfmeter verschoss allerdings Julius Duchscherer, der seinen Meister in Alemannia-Keeper Patria fand. Als dann nach 88 Minuten Serdal Günes im Mittelfeld Duchscherer unsanft von den Beinen holte und dafür die Rote Karte sah, keimte nochmals Hoffnung auf bei den Eisbachtalern, doch in Überzahl sprang letztlich der ersehnte Ausgleich nicht mehr heraus.

Auch die von Waldalgesheimer Seite ausgiebig diskutierte Rote Karte gegen Serdal Günes, Nr. 33, half den Eisbachtaler letztlich nicht mehr weiter.

„Wir haben uns heute leider nicht belohnt. In der zweiten Halbzeit war Waldalgesheim dann sicherlich besser. Die Jungs haben aber auf alle Fälle eine Reaktion nach der blamablichen Leistung im Pokal gezeigt zeigt sich ein“, fasste Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt die Partie zusammen, während SVA-Coach Aydin Ay befand: „Am Ende haben wir das nötige Glück, dass unser Keeper den Elfmeter hält. Es war insgesamt ein dreckiger, aber nicht unverdienter Sieg.“

Nicht wahrhaben wollten (von links) Lukas Tuchscherer, Julius Duchscherer und Gabriel Jost, dass zuvor ihre Eisbachtaler gegen Waldalgesheim mit 1:0 verloren hatten – trotz bester Torchancen.

Statistik

SV Alemannia Waldalgesheim: Patria – P. Gänz, K. Gänz, Rosenbaum, Widera, Reißmann (60. Bilotta), Özer, Gerhardt, Ludwig (46. Braun), Teodonno (46. Softic), Günes
SF Eisbachtal: Kremer – Tuchscherer, Vrella, Kleinmann, Jost, Brühl, Omotezako (66. Hesse), Tautz (73. Muharemi), Duchscherer, Leber, Stahlhofen (66. Arnolds)
SR: Luca Schilirò (Völklingen)
Zuschauer: 219
Tore: 1:0 Nik Rosenbaum (76.)
Rote Karte: Serdal Günes (Waldalgesheim, 88., grobes Foulspiel)
Besondere Vorkommnisse: Pasquale Patria (Waldalgesheim) pariert Foulelfmeter von Julius Duchscherer (Eisbachtal, 88.)

Die Trainerstimmen im Video

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