Rheinlandpokal: Eisbären nach Rückstand noch im Halbfinale

Die erste Mannschaft hat es geschafft: Nach einem 3:1 (0:1)-Auswärtssieg beim A-Ligisten SV Sirzenich steht die Reifenscheidt-Elf im Halbfinale des Rheinlandpokal-Wettbewerbs. Danach sah es zunächst allerdings gar nicht erst aus.
 
„Wir hatten ein gutes Gefühl beim Warmmachen. Die Jungs waren und fokussiert. Dann kommen wir aus der Kabine raus und lassen und irgendwie den Wind aus den Segeln nehmen“, brachte es Marco Reifenscheidt nach dem Spiel auf den Punkt. Die Eisbachtaler begangen nicht wirklich konzentriert. Der Start im Udelfangener Flutlicht wirkte zerfahren, auch wenn Tobias Schuth per Kopf (15.) und Robins Stahlhofen Abschluss (23.) durchaus die Führung für die Gäste hätte sein können.
 

„Verdient in Rückstand geraten“

Die Gastgeber ließen sich hiervon allerdings nicht beeindrucken. „Wir haben sehr viele falsche Entscheidungen zu diesem Zeitpunkt getroffen“, monierte Reifenscheidt nach dem Schlusspfiff. Vor allem das ungenaue Passspiel sollte den Eisbären zunächst das Genick brechen: In der Vorwärtsbewegung verloren die Eisbachtaler den Ball, Sirzenich schaltete schnell, so dass der Ball über Tim Brandscheid zu Joshua Bierbrauer gelangte. Der SV-Goalgetter vollendete letztlich in per Lupfer in bester „Marco van Basten-Manier“ zum umjubelten Führungstreffer (24.). „Da sind wir verdient in Rückstand geraten“, befand Reifenscheidt. Sein Team hatte sogar Glück, nicht noch höher zur Pause hintenzuliegen. Johann Heinz klärte mit einer sehenswerten Fußabwehr im direkten Duell gegen Brandscheid (38.).
 

Halbzeitansprache als Wachmacher

In der Halbzeit haben sich die Eisbären schließlich noch einmal in der Kabine eingeschworen, wie wichtig der zweite Abschnitt ist und siehe da: Es präsentierte sich eine rundum veränderte Gästemannschaft, die nunmehr eine Schippe drauflegte. Die Pässe wurden genauer, die Laufbereitschaft höher. In die Karten spielte allerdings auch das bei Ecken miserable Verhalten der Sirzenicher Hintermannschaft, das Jannik Ernet nach 48 Minuten per Kopfballtreffer bestrafte. Ernet setzte wenig später nach einem Reitz-Eckball den Ball an den Pfosten.
 

Elfmeter bringt Eisbären auf Siegerstraße

Die Sirzenicher waren hiernach allerdings immer wieder gefährlich, Bierbrauer schoss beispielsweise einen Ball aus spitzem Winkel ans Außennetz (60.). Auf die Verliererstraße gerieten die Gastgeber danach durch ein dummes Foulspiel ihres Keepers Markus Borne, der Moritz Hannappel im Strafraum zu Fall brachte. SFE-Kapitän Manuel Haberzettl ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und netzte humorlos links oben zur Führung vom Punkt ein (78.).
 

Noppe sorgt für Entscheidung

Philipp Geißler verpasste es danach nach Flanke Peter Grundhebers am Pfosten freistehend zum Sirzenicher Ausgleich einzuköpfen (82.), so dass postwendend der entscheidende Treffer auf der Gegenseite fiel. Moritz Hannappel tankte sich über rechts durch und legte den Ball für Robin Noppe auf, der fast auf Höhe des 11er-Punktes den dritten Eisbären-Treffer markierte (83.). Kelvin Lima hätte sogar noch einen weiteren SFE-Treffer nachlegen können, doch Borne parierte den Fernschuss an den Pfosten (88.). Tim Brandscheid ließ die letzte Möglichkeit doch noch einmal für Spannung aus Sirzenicher Sicht zu sorgen aus, denn er verzog freistehend den Treffer zum 2:3 (90. + 3) – kurz danach war Schluss.
 

Reifenscheidt zollt Sirzenich Respekt

„Wir haben heute mit dem letzten Aufgebot gespielt, was wir haben. Robin Müller von der A-Jugend hat von Anfang an mitgespielt. Das muss man natürlich auch immer alles sehen. Von daher bin ich im Nachgang natürlich zufrieden. Mit der ersten Halbzeit war ich es nicht“, bilanzierte Marco Reifenscheidt nach dem Schlusspfiff. „Man muss dem Gegner aber auf alle Fälle auch ein Kompliment machen.“

 


 
Statistik

SV Sirzenich: Borne – Ngangu, Schweitzer, Liedtke – Geißler, Burg (90.+1 Opitz), Klodt, Grundheber (90.+1 Weber) – Luca Bierbrauer, Brandscheid, Joshua Bierbrauer
SF Eisbachtal: Heinz – Müller, Haberzettl, Schuth, Kleinmann – Ernet, Omotezako – Reitz (71. Lima), Moritz Hannappel, Noppe (87. Heibel) – Stahlhofen (84. Martin)
SR: Fabian Mohr (Strohn)
Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Joshua Bierbrauer (24.), 1:1 Jannik Ernet (48.), 1:2 Manuel Haberzettl (78., FE), 1:3 Robin Noppe (83.)

 


 
Die O-Töne der Trainer

Marco Reifenscheidt (Sportfreunde Eisbachtal)