Siegesserie reißt: Harmlose Eisbären mit 0:3-Bauchlandung in Worms

Nach vier Pflichtspielsiegen in Serie sind die Eisbachtaler Sportfreunde wieder auf dem harten Boden der Tatsachen angelangt: Beim ambitionierten VfR Wormatia Worms musste sich die Wörsdörfer-Elf mit 0:3 (0:1) am Ende geschlagen geben.



„Ein Glücksgefühl ist ein Moment, den man nicht konservieren kann, sondern den man genießen muss. Wir hatten jetzt vier Spiele einen guten Lauf. Heute haben wir wieder eine kleine Bauchlandung hingelegt. Das war zu erwarten, dass das irgendwann passiert“, zeigte sich Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer gelassen, während Worms-Trainer Benny Früh, der den seit Monaten erkrankten Peter Tretter an der Seitenlinie vertrat, das Erfolgsgeheimnis der Nibelungenstädter auf den Punkt brachte: „Gegen einen Aufsteiger, der eine gute Form hat, ist es wichtig, dass man ihnen schnell den Zahn zieht. Das haben wir heute mit unseren frühen Toren geschafft.“

Die Wormser legten vor 708 Zuschauern in der Tat den besseren Start hin, scheiterten zunächst durch den Ex-Koblenzer Erijon Shaqiri (3.) und Jan Dahlke (6.) am besten Eisbachtaler, Keeper Niklas Kremer. Nach zehn Minuten war dann allerdings auch der SFE-Schlussmann chancenlos: Die Eisbären schafften es nicht nach einem Wormser Sololauf über die linke Seite, der seinen Ursprung schon in der Hälfte der Gastgeber fand, entscheidend zu stören. So nutzte letztlich Wormatia-Kapitän Sandro Loechelt aus dem Gewühl heraus im Strafraum die Möglichkeit den Ball in den Winkel zur Wormser Führung zu zirkeln. 

Eisbachtals Tommy Brühl (links) im Duell mit dem Wormser Torschützen Nik Rosenbaum.

Die Eisbachtaler konnten ihrerseits nicht wirklich für Entlastung sorgen, denn viele der Pässe landeten entweder direkt bei den Gastgebern oder schnurstracks im Aus. Hinzu kamen zwei frühe gelbe Karten für Jerome Zey (8.) und Jannis Muth (16.), die Eisbären-Trainer Thorsten Wörsdörfer schon nach einer halben Stunde zum Reagieren zwang. Da Worms immer wieder über die linke Seite gefährlich vors Eisbachtaler Gehäuse kam, ersetzte er Muth durch Devran Erol. „Ich hatte da massiv Bauchweh auszuwechseln, aber das Risiko war mir mit seiner gelben Karte zu groß. Das war eine Schutzmaßnahme“, erklärte Wörsdörfer den Wechsel, der allerdings zunächst fruchtete: Bis zur Pause hielten die Westerwälder die Wormatia vom eigenen Tor weg, während der Ball nach 43 Minuten dann sogar im Tor der Gastgeber zappelte. Doch das Gespann um Schiedsrichter Marco Niebergall hatte berechtigterweise SFE-Torschütze Jonas Kahles im Abseits gesehen. 

In der Pause hatten sich die Eisbachtaler dann viel vorgenommen, denn schon beim letzten Gastspiel im Jahr 2019 in Worms war es ihnen in der EWR-Arena gelungen einen Rückstand (0:2) noch umzubiegen (4:3). Doch wer im Lager der Sportfreunde dieses Mal an ein ähnliches Husarenstück in der Nibelungenstadt geglaubt hatte, der wurde schnell wieder in die Realität zurückgeholt: Erijon Shaqiri (46.) und der fünf Minuten zuvor erst eingewechselte Niklas Rosenbaum (51.) krönten starke Kombinationen der Wormser, die die Eisbachtaler nicht zu verteidigen wussten, mit den Treffern zwei und drei. 

Etwas ratlos nach dem Schlusspfiff in Worms (von links): Jannik Faßbender, Devran Erol, Tom Trabusch, Jonas Kahles und Betreuer Manfred Heinsch.

Hiernach hatte die Wormatia durchaus noch Gelegenheiten das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Im Privatduell zwischen VfR-Torjäger Jan Dahlke und SFE-Keeper Niklas Kremer behielt der Eisbachtaler allerdings gleich mehrfach im direkten Duell die Oberhand (58., 67., 76.) und parierte dabei unter anderem einen Elfmeter, den Eisbären-Verteidiger Tom Trabusch an Erijon Shaqiri verursacht hatte (55.). Die Gäste ihrerseits hatten nur zwei Halbchancen über die komplette Distanz zu verzeichnen, als sich Jerome Zey (54.) und Jonas Kahles (56.) aus der Distanz ein Herz nahmen, aber Wormatia-Torwart Luca Pedretti nur wenig Mühe mit den Fernschüssen hatte.

Letztlich hatte die Partie bis zum Abpfiff kaum noch Höhepunkte zu bieten, so dass am Ende Worms ungefährdet als Sieger das Feld verließ, was auch Sportfreunde-Trainer Thorsten Wörsdörfer anerkannte: „Wir haben Worms einfach gut ins Spiel gebracht und waren am Anfang von beiden Halbzeiten nicht da. Dazu kamen noch ein paar individuelle Fehler. Zum Glück hatte Niklas Kremer einen guten Tag gehabt, der uns vor Schlimmeren bewahrt hat. Insgesamt war das aber einfach zu wenig.“ Sein Gegenüber Benny Früh war dagegen rundum zufrieden: „Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute feldüberlegen. Wir haben keine wirkliche Chance zugelassen und hätten am Ende sogar noch höher gewinnen können. Man kann wirklich gar nicht meckern.“

Der Fanblock des VfR Wormatia Worms.

Statistik

VfR Wormatia Worms: Pedretti – Graf, Franz (46. Rosenbaum), Smiljanic – Özkaya – Gotthardt (73. Küpelikilinc), Catovic (65. Wilrich), Loechelt (65. Maganiello), Obas – J. Dahlke (79. Marquardt), Shaqiri
SF Eisbachtal:
Kremer – Muth (30. Erol) , Trabusch, Müller, Jung (73. Heuser)- Olbrich, Brühl – Kahles, Zey (73. Plum), Reitz – Arnolds (73. Arnolds)
Schiedsrichter:
Marco Niebergall (Homburg)
Zuschauer:
708
Tore:
1:0 Sandro Loechelt (10.), 2:0 Erijon Shaqiri (46.), 3:0 Nik Rosenbaum (51.)
Besondere Vorkommnisse: Niklas Kremer (Eisbachtal) pariert Foulelfmeter von Jan Dahlke (Worms, 55.)