Späte Treffer in Betzdorf: Last-Minute-Eisbären überwintern im Rheinlandpokal

Es war die erwartet schwere Aufgabe, die die Sportfreunde Eisbachtal im Fußball-Rheinlandpokal beim Bezirksliga-Zweiten SG 06 Betzdorf meistern mussten und sie schafften es spät: mit 2:0 (0:0) konnte die Elf von Trainer Thorsten Wörsdörfer am Ende sich an der Sieg im Achtelfinale durchsetzen. Nach 90 Minuten hatte es noch 0:0 gestanden.

Eisbachtals Gabriel Jost (rechts) im Zweikampf mit dem Betzdorfer Oliver Cano Cifuentes (links).

Als alles auf eine Verlängerung hinauszulaufen schien, machte der wenige Minuten zuvor auf Betzdorfer Seite eingewechselte Tengiz Rashoyan einen entscheidenen Fehler, so dass Jerome Zey den Ball in der Hälfte der Gastgeber eroberte, schnell umschaltete und letztlich von der Strafraumgrenze den Ball ins rechte Eck zur umjubelten späten Eisbachtaler Führung einschoß (90.+3). Betzdorf musste daraufhin aufmachen, so dass sich für die Eisbären Räume boten, die Jonah Arnolds nutzte, denn der Sportfreunde-Stürmer setzte sich energisch durch, ließ auch von einem Trikotzieher des Betzdorfer Keeper weit außerhalb des Strafraums nicht aufhalten und schoß überlegt zum 2:0 ein (90.+5).

Zuvor hatten die Eisbachtaler es verpasst, frühzeitig In der Anfangsviertelstunde legte der Oberligist ein hohes Tempo an den Tag, bei dem sich die zwei Klassen tiefer angesiedelten Betzdorfer erst einmal zu recht finden mussten. Beinahe hätte Jonathan Kap die Anfangsoffensive der Eisbären belohnt, doch sein Kopfball aus kurzer Distanz ging knapp drüber (6.). Danach hatten die Eisbären zwar deutlich mehr Ballbesitz und hatten Pech, dass nach einem Foul an Jerome Zey im Strafraum der Elfmeterpfiff ausblieb (20.). Betzdorf kam allerdings auch immer besser in die Partie und kam vereinzelt brandgefährlich vors Tor der Sportfreunde: Nach 32 Minuten musste Niklas Kremer im direkten Duell gegen Temel Uzun stark parieren, ehe neun Minuten später wieder Temel aus 20 Metern den Ball an den Torpfosten des Sportfreunde-Gehäuses setzte. Die Eisbären hätten ihrerseits durch Jerome Zey in Führung gehen können, doch aus kurzer Distanz traf der 27-Jährige nur das Außennetz (31.).

Die Eisbären bejubeln das späte 1:0 durch Jerome Zey.

In Abschnitt zwei hatten zunächst wieder die Eisbachtaler mehr von der Begegnung und hatten nach 52 Minuten Pech, als Jonah Arnolds nur das Lattenkreuz traf. Auf der Gegenseite zeigte SFE-Torwart Niklas Kremer dann bei einem Freistoß Robin Moosakhanis aus 25 Metern sein ganzes Können, denn der Torwart lenkte mit einer Faustabwehr unter Mithilfe des Pfostens den Ball noch zur Ecke. Als dann die Eisbachtaler durch Max Olbrich, der aus fünf Metern am stark reagierenden SG-Torwart Christoph Thies scheiterte (61.), und Jonathan Kap, denn Schuss aus 16 Metern knapp rechts am Pfosten vorbei ins Toraus flog (84.), sprach Vieles für eine Verlängerung, die die Eisbachtaler allerdings gerade noch abwenden konnten in der Nachspielzeit.

„Wir haben es spannend gemacht. Je länger das Spiel dauert, macht man etwas auf und der Gegner kommt auch zu Chancen, denn er hat seine Qualität. Unser Manko war einfach, dass wir zu viele Torchancen gebraucht haben, bis wir das erste Tor geschossen haben. Am Ende sind wir weiter gekommen und haben keine Verlängerung gebraucht. Das ist alles was zählt. Insgesamt aber ein Kompliment an Betzdorf, denn sie haben uns alles abverlangt“, atmete Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer nach der Partie tief durch. Betzdorfs-Trainer Enis Caglayan schwankte unterdessen zwischen Stolz über die Leistung seiner Mannschaft und Enttäuschung über das späte Pokalaus: „Das war ein riesiges Spiel meiner Mannschaft und wir haben es überragend gemacht. Dass wir dann in der 93. Minute bei eigenem Ballbesitz in einen Konnte laufen, hat uns allerdings den Stecker gezogen.“

Da half auch alles Ziehen und Halten von Betzdorfs-Keeper Christoph Thies (links) nichts mehr, denn Sekunden später macht Jonah Arnolds (rechts) mit seinem Treffer zum 2:0 alles klar für seine Eisbachtaler.

Statistik

SG 06 Betzdorf: Thies – Cano Cifuentes, Hüsch, Aydin, Dhariwal – Jashari (80. Heinrich), Boger – Barth (46. Sahin), Moosakhani, Neeb (86. Rashoyan) – Uzun
SF Eisbachtal: Kremer – Orani (79. Erol), Janz, Müller, Plum (69. Muth) – Kahles (69. Brühl), Olbrich, Jost, Arnolds – Zey, Kap
Schiedsrichter: Henning Reif (St. Sebastian)
Zuschauer: 350
Tore: 0:1 Jerome Zey (90.+3), 0:2 Jonah Arnolds (90.+5)