Weiter geholfen hat der Punkt beiden Mannschaft im Abstiegskampf der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar am Ende nicht wirklich. Doch nach dem 0:0 zwischen den Sportfreunden Eisbachtal und dem TuS Mechtersheim durften sich die Eisbären am Ende vor heimischer Kulisse zumindest als gefühlter Sieger feiern lassen.
„Hut ab, was meine Mannschaft heute in Unterzahl abgeliefert hat. Spielerisch, läuferisch und auch moralisch. Das war wirklich eine gute Sache“, war Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer voll des Lobes für seine Team am Ende eines wirklich nicht ansehnlichen Oberliga-Spiels. Schon früh waren die Sportfreunde auf dem Kunstrasen in Nentershausen nur zu zehnt: Nach 20 Minuten hatte Lirim Orani wenige Meter vor der Strafraumgrenze bei seinem Gegenspieler Max Lichti nur noch den Griff ins Trikot als finale Lösung, um ein Durchbrechen auf den von Niklas Kremer gehüteten Eisbachtals Kasten zu verhindern. Der Schiedsrichter entschied, auch wenn Wörsdörfer hier eine andere Wahrnehmung äußerte, auf rote Karte und Freistoß für die Gäste.
Den folgenden Freistoß aus aussichtsreicher Position setzte Abdulkerim Cakar allerdings knapp über die Querlatte (21.). Ansonsten blieb die Partie in Abschnitt eins ohne wirklich nennenswerte Höhepunkte. Die Eisbachtaler, die nach dem frühen Platzverweis umstellen mussten, standen defensiv sicher und Mechtersheim fand insgesamt zu wenige Mittel, um die Sportfreunde wirklich in Bedrängnis zu bringen. Hinzu kamen viele Abspielfehler hüben wie drüben. Erst in Abschnitte zwei, in dem zunächst mehrere Minuten ein überfliegender Zeppelin-Ballon eines örtlichen Möbelhauses für längere Zeit „das Highlight“ der Partie sein sollte, gab es so etwas wie weitere Torgefahr: Jonathan Kap probierte es aus 18 Metern, doch sein Ball flog rund einen Meter über das Gästegehäuse.
Vier Minuten später bewies dann auf der Gegenseite Niklas Kremer sein ganzes Können, als er eine Freistoßverlängerung von Josip Saravanja per Kopf gerade noch über die Querlatte lenken konnte (65.). Die Eisbären hatten wenige Augenblicke später dann ihrerseits schon den Torschrei auf den Lippen bei der wohl besten Tormöglichkeit des Spiels: Nach einem Missverständnis in der Mechtersheimer Abwehr landete der Ball im Strafraum vor den Füßen von Jonathan Kap, der allerdings aus zehn Metern nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei das Spielgerät ins Toraus setzte. Die Gäste hatten in der Folge noch zwei, drei Tormöglichkeiten: Der stark aufspielende Maximilian Janz klärte am langen Pfosten gerade noch eine Flanke noch mit dem Bein, bevor der hinter ihm postierte Abdulkerim Cakar einnetzten konnte (75.). Zudem verfehlte Max Lichti einmal knapp das Sportfreunde-Tor um Zentimeter (78.) und fand seinen Meister im schnell reagierenden Niklas Kremer bei einem Drehschuss (85.).
Als dann Jonah Arnolds kurz vor Schluss sich auf der linken Seite durchsetzte, nahm der Sportfreunde-Torjäger nicht genau genug Maß, so dass sein Abschluss zu ungenau platziert war und am langen Pfosten in Richtung Eckfahne segelte (87.). Letztlich blieb es beim torlosen Remis, dass Thorsten Wörsdörfer lautstark mit dem Schlusspfiff bejubelte.
„Das war ein mehr wie verdienter Punkt unter dem Strich für uns und dass sogar bei 11 gegen 10“, fand der 57-Jährige. Sein Gegenüber TuS-Trainer Jürgen Kramny, der unter anderem für Mainz 05 in der Fußball-Bundesliga spielte und den VfB Stuttgart dort trainierte, war nicht wirklich zufrieden mit dem Ergebnis: „Für nicht ist es zu wenig natürlich.Wir haben allerdings auch nicht genug Torchancen herausgespielt in der Zeit, in der wir in Überzahl waren. Ein paar waren da, aber der Gegner hatte auch seine ein, zwei Konter gehabt. Da muss man dann auch sagen, dass sie sich den Punkt verdient haben, da wir es nicht geschafft haben, das Spiel in unsere Richtung zu ziehen. Insgesamt wird froh, dass wir aus den letzten beiden Spielen vier Punkte geholt haben und kein Tor kassiert haben.“
Statistik
SF Eisbachtal: Kremer – Jost, Orani, Müller, Plum (79. Erol) – Brühl, Olbrich, Kahles (28. Janz), Zey – Arnolds (90.+2 Heuser), Kap
TuS Mechtersheim: Klein – Kortus, Wolf, Brand, Albayrak – Karakus (46. Helbig), Arnst , Lichti, Sulejmani (46. Dayakli) – Saravanja (67. Güney), Cakar
Schiedsrichter: Nils Grauer (Nieder-Wiesen)
Zuschauer: 250
Besonderheit: Rote Karte für Lirim Orani (Eisbachtal) wegen Notbremse (20.)