Sportlich gut, finanziell herausfordernd: Eisbären-Vorstand berichtet auf Mitgliederversammlung über abgelaufenes Geschäftsjahr

Sie sind der ranghöchste Fußballverein im Herren-Bereich im Westerwaldkreis: Die Sportfreunde Eisbachtal. Während es sportlich zuletzt erfolgreich lief, musste der Verein aus Nentershausen finanziell dagegen ein herausforderndes Geschäftsjahr hinter sich bringen, wie auf der jüngsten Mitgliederversammlung deutlich wurde.

Wegfallende Sponsoren, deutlich gestiegene Buskosten, teurere Trainer aufgrund notwendiger Lizenzen und dazu noch gestiegene Energie- und Hygienekosten waren die Kostentreiber im Geschäftsjahr 2023, über das die „Eisbären,“ wie der Verein landläufig genannt wird, jüngst ihren Mitgliedern Bericht erstatteten. „ Es waren riesige Kosten, die aufgetreten sind“, berichtete Frank Nett vom geschäftsführenden Vorstand der Westerwälder. Als ein Beispiel führte er die Kosten pro Busfahrt an, die um rund 300 Euro gestiegen wären. So musste der Traditionsverein einige seiner Rücklagen aufbrauchen, die allerdings weiterhin noch in ausreichender Form vorhanden sind. Um den finanziellen Einbußen aus 2023 zuletzt entgegen zu wirken, haben die Eisbachtaler in diesem Jahr an verschiedenen Stellschrauben gedreht, unter anderem einen Ausrüsterwechsel von Adidas zu Capelli vorgenommen und die Zahl der Busfahrten reduziert. Daher konnte Frank Nett die Mitglieder auch beruhigen. „Wir haben für 2024 eine schwarze Null eingeplant“, erklärte das Vorstandsmitglied.


Sportlich konnten die Sportfreunde in der vergangenen Saison einige Erfolge feiern: Die erste Mannschaft schaffte unter Trainer Thorsten Wörsdörfer die fünfte Rheinlandmeisterschaft in der Geschichte des Vereins und kehrte damit nach nur einem Jahr Abstinenz wieder in die fünfthöchste deutsche Spielklasse, die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, zurück. Die U19 als ältester Nachwuchs der Eisbachtaler schaffte darüberhinaus die Teilnahme am bundesweiten DFB-Pokal der Junioren und unterlag hier nur knapp dem Junioren-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf mit 1:2. Zudem konnten die U19, die U17 und die U15 den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest schaffen, wenn auch bei der U15 begünstigt durch einen Verzicht eines anderen Vereins. In der laufenden Saison wollen die Eisbären ebenfalls sich weiter in der Junioren-Regionalliga etablieren, was allerdings bei der U17 und der U15 derzeit fraglich ist, da beide Teams auf Abstiegsplätzen rangieren. Besser sieht es unterdessen bei der ersten Mannschaft aus, die derzeit auf einem Nichtabstiegsplatz in der Oberliga rangiert. „Sportlich liegen wir hier im Soll“, erklärte Eisbachtals Sportlicher Leiter, Patrick Reifenscheidt, bei der Mitgliederversammlung der Sportfreunde.

Eisbachtals Vorstandsmitglied Uwe Quirmbach (Mitte) konnte unter anderem Rudolf Voll (links) und Manfred Heinsch für ihre langjährige Mitgliedschaft bei den Sportfreunden auszeichnen.


Für den unteren Jugendbereich ab der U13 abwärts konnte unterdessen Jugendkoordinator Matthias Houy berichten, dass es „sportlich sehr gut läuft“. So spiele beispielsweise die U13 in der Rheinlandliga eine überragende Runde, was mit der Tabellenführung gekrönt wurde. Wichtig sei es, so Houy, das Ausbildungskonzept der Sportfreunde weiter voranzubringen und zu entwickeln. Als wichtige Säule beurteilte er hier die Trainer. „Es geht am Ende darum jeden Trainer von unserer Vision zu begeistern. Die Trainer haben schließlich den größten Einfluss auf die Spieler“, sagte der Jugendkoordinator. Verbesserungsbedarf äußerte er unterdessen was die Kooperation mit Fußball-Bundesligist 1. FSV Mainz 05 angeht, für die die Sportfreunde als Ausbildungszentrum fungieren. Hier gebe es noch Optimierungsbedarf, was die sportlichen Inhalte angehe. 

In Sachen Mitglieder konnten die Sportfreunde unterdessen Ehrungen für insgesamt 195 Jahre Mitgliedschaft bei den Eisbachtalern und deren Vorgängervereine auszeichnen: Während Reinhold Holzenthal (70 Jahre) und Ursula Oeske (40 Jahre) in Abwesenheit geehrt wurden, wurden Rudolf Voll für 60 Jahre und Manfred und Marianne Heinsch für 25 Jahre ausgezeichnet.