Mit der bisher höchsten Saisonniederlage im Gepäck, mussten die Eisbachtaler Sportfreunde in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar am Samstag die Heimreise aus dem rund 220 Kilometer entfernten Diefflen antreten. 1:5 (1:3) verlor die Reifenscheidt-Elf im Saarland, bei der es vor allen Dingen an der nötigen Cleverness der Westerwälder fehlte.
Bei den Eisbären steckte die mehr als zweistündige Busfahrt ins Saarland zu Beginn der Partie scheinbar noch in den Knochen, denn die Gastgeber lagen nach nicht einmal elf Minuten bereits mit 2:0 in Front. Fabian Poß setzte zunächst aus rund 20 Metern einen Freistoß ins Eisbachtaler Gehäuse, bei dem SFE-Schlussmann Niklas Kremer nicht ganz glücklich aussah (8.). Fast ungehindert erhöhte Kevin Folz drei Minuten später schließlich für die Gastgeber (11.). „Da hat uns Diefflen kalt erwischt. Wir sind dann aber gut zurück ins Spiel gekommen und haben Moral bewiesen“, fand Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt.
Robin Stahlhofen sorgte schließlich wieder für Hoffnung im Lager der Westerwälder, als er einen abgewehrten Schuss von Steffen Meuer zum Anschlusstreffer abstaubte (27.) „Danach waren wir klar das bessere Team, haben gedrückt und den Gegner zu Fehlern gezwungen“, fand Reifenscheidt. Bei der besten Chance zum Ausgleich zielte Marc Tautz allerdings in einer vielversprechenden Situation zu hoch über das Tor der Gastgeber. Aus dem Nichts fiel dann in die Drangphase der Eisbachtaler hinein das 3:1 für Diefflen durch Fabian Poß (39.). „Die Zuschauer, die auf der Höhe standen, sagten, dass es Abseits war“, ärgerte sich Reifenscheidt über den fehlenden Pfiff des Schiedsrichtergespanns aus Luxemburg in dieser Szene, das aus seiner Sicht auch in Abschnitt zwei keine gute Rolle abgab: „In der zweiten Halbzeit hebt der Linienrichter dann dreimal die Fahne, wo es ganz klar kein Abseits war, und wir ganz allein aufs Tor gelaufen wären.“
Die Eisbären hatten nach dem Wiederanpfiff zunächst Glück, als Niklas Kremer einen strammen Schuss der Saarländer an den Pfosten lenkte (48.). Nach diesem ersten Wachmacher kamen die Sportfreunde aber insgesamt gut in die Partie. Bei der besten Chance legte Marc Tautz freistehend vor dem Diefflener-Tor, statt selbst zu schießen, zu überhastet quer auf Lukas Reitz, der den Ball aber nicht erreichen konnte (58.).
Diefflen zeigte den Westerwäldern dagegen, wie Effektivität funktionieren kann, und erhöhte durch Merouane Taghzoute nach 60 Minuten auf 4:1. Der Offensivmann der Saarländer hatte zuvor geschickt gegen Gabriel Jost seinen kompletten Körper eingesetzt, der zu Fall kam, was aber zurecht nicht gepfiffen wurde. Die Eisbachtaler waren in der Folge um Schadensbegrenzung bemüht und brachten mit Taiyo Ushiyama und David Quandel kurze Zeit später zwei frische Kräfte ins Spiel, doch Treffer sprangen trotz guter Aktionen vor dem Diefflener Tor am Ende nicht mehr heraus. Vielmehr erhöhten die Gastgeber durch Kevin Folz noch auf 5:1 (73.).
„Da war der Drops dann gelutscht. Alles in allem war das ein gebrauchter Tag für uns“, gab ein betrübter Marco Reifenscheidt nach dem Spiel zu Protokoll. Vor allen in den entscheidenden Zweikämpfen sei sein Team, wie zuletzt häufig, zu brav gewesen. „Vom Einsatz her mache ich der Mannschaft keinen Vorwurf. Wir haben aber mal wieder gezeigt, dass es leider ein bisschen an Cleverness mangelt“, so der Eisbären-Trainer abschließend.
Statistik
FV Diefflen: Marina – Guss, Hessedenz, Lartigue, Diefenbach – Taghzoute, Fritsch (79. Gezginci), Mielczarek, Folz (75. Kolodziej) – Haase (70. Ali), Poß
SF Eisbachtal: Kremer – Leber, Hundhammer, Kleinmann, Jost (65. Quandel) – Nakai – Meuer, Jonas Hannappel, Tautz (65. Ushiyama), Reitz – Stahlhofen (76. Lauer)
SR: Jasmin Sabotic (Luxemburg)
Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Fabian Poß (8.), 2:0 Kevin Folz (11.), 2:1 Robin Stahlhofen (27.), 3:1 Fabian Poß (39.), 4:1 Merouane Taghzoute (60.), 5:1 Kevin Folz (73.)