Umstrittene Abseitsentscheidung kostet Eisbären Punktgewinn: Eisbachtaler müssen sich in Koblenz geschlagen geben

Die Eisbachtaler Sportfreunde haben in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Nord eine bitte 2:1 (1:1)-Auswärtsniederlage bei der TuS Koblenz hinnehmen müssen. Im Fokus des Spiels stand dabei eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung. 

Es war die entscheidende Szene des Spieles: Die 79. Spielminute läuft, als der fünf Minuten zuvor eingewechselte TuS-Spieler Yusupha Sawaneh mit einem Schnittstellenpass auf die Reise in Richtung Eisbachtaler Tor geschickt wird. Assistent Nabil Benazza hebt die Fahne wegen Abseits, Sawaneh schießt den Ball ins Tor – und Schiedsrichter Kisanet Zekarias? Der gibt den Treffer. Was folgt sind minutenlange Proteste der Eisbachtaler beim Schiedsrichtergespann, doch alles hilft nichts, den Zekarias bleibt bei der Entscheidung. Durch eine leichte Berührung eines Eisbachtaler Spielers sei eine neue Spielsituation entstanden und Yusupha Sawaneh somit nicht mehr, wie es auf Videoaufnahmen deutlich zu sehen ist, im Abseits – eine Regel, deren Sinnhaftigkeit sich für Außenstehende in Frage stellen lässt.

Viel Diskussionsbedarf hatten nach dem umstrittenen 2:1 die Eisbachtaler um (von links) Jonah Arnolds, Luis Hesse und Pascal Heene, doch Schiedsrichter Kisanet Zekarias zeigte keine Einsicht und blieb bei seiner Umstrittenen Interpretation.

„Ich bin natürlich enttäuscht darüber, dass der Schiri da so entscheiden hat. Die Fahne war oben. Mit einem 1:1 hätten heute beide Mannschaften leben können“, fand ein enttäuschter Eisbären-Trainer Marco Reifenscheidt nach dem Schlusspfiff. Sein Gegenüber, Neu-TuS-Trainer Michael Stahl hätte auch mit einer Punkteteilung leben können: „Auf unserem Niveau, wo wir keinen VAR haben, muss er eigentlich pfeifen und das Tor dann wegnehmen, dass es 1:1 steht. Das wäre dann glaube ich auch leistungsgerecht gewesen. Ich freu mich natürlich trotzdem für meine Mannschaft über die drei Punkte.“

Die Eisbachtaler hatten zunächst auf dem nicht leicht zu bespielenden Rasenplatz in Koblenz den schlechteren Start erwischt. Koblenz war unter Neu-Trainer Michael Stahl von Beginn an fokussiert und spielte offensiv nach vorne. Die TuS erarbeite sich viele Gelegenheiten und ging durch einen Ex-Eisbär früh in Führung: Jacob Pistor traf nach einem Freistoß aus dem Gewühl heraus zum nicht unverdienten 1:0 (12.).

Da war der Eisbachtaler Jubel noch groß (von links): Max Hannappel, Lukas Tuchscherer, Max Olbrich und Marvin Kleinmann feiern den Torschützen Moritz Hannappel.

Hiernach kamen die Eisbachtaler besser in die Begegnung und suchten ihrerseits die Wege in Richtung des Koblenzer Tors – mit Erfolg: Nach 21. Minuten profitierte Moritz Hannappel von der Zögerlichkeit der TuS-Hintermannschaft und hob den Ball kurzerhand mit einem traumhaften Lupfer in den Winkel zum Ausgleich. Pistor hätte beinahe hiernach den alten Abstand auf der Gegenseite wieder hergestellt, doch Luka Tom Schuhmacher faustete seinen Schuss zur Ecke (24.), bei der TuS-Angreifer Adrian Knop dann das Kunststück gelang den Ball zwei Meter vor dem Tor über den Kasten zu setzen. Vor der Halbzeit hatten dann die Eisbären noch eine Riesen Chance zum 2:1: Max Olbrich schickte Luis Hesse allein aufs TuS-Tor, doch seinen Schuss konnte der Koblenzer Keeper Stefan Djordjevic mit vollem Risiko an der Strafraumgrenze per Beinabwehr Weggrätschen (45.+1). 

Max Hannappel (links) auf dem Weg zur größten Eisbachtaler Torchance in Halbzeit zwei, doch wenige Sekunden später kann TuS-Defensivmann Almir Ahmetaj (rechts) den Schuss von Hannappel noch klären.

Nach dem Wiederanpfiff waren die Westerwälder weiterhin gut im Spiel und verpassten erneut die Führung: Moritz Hannappel schickte per Traumpass seinen Cousin Max Hannappel auf die Reise. Der umiurvte schon Torwart Djordjevic, doch bedrängt von zwei Koblenzer Spielern konnte Almir Ahmetaj den zu umplatzierten Schuss der SFE-Stürmers noch klären (56.). Die TuS hatte ihrerseits noch die Chance auf das 2:1, doch Adrian Knop verpasste auf der rechten Seite am langen Pfosten eine Hereingebe nur um wenige Zentimeter mit dem Kopf. Nachdem der TuS dann doch noch der umstrittene Führungstreffer gelang, suchten die Eisbären in Überzahl – der Koblenzer Armend Qenaj sah die Ampelkarte (85.) – ihr Heil im Spiel nach vorne, doch der entscheidende Treffer zum 2:2-Ausgleich wollte nicht mehr gelingen. Damit endet die Serie von zuletzt sieben ungeschlagenen Spielen in Serie und die Eisbachtaler büßen wichtige Punkte im Kampf um die Aufstiegsrunde ein, die nunmehr drei Punkte entfernt liegt.

Luka Tom Schuhmacher verhinderte mit einigen starken Paraden weitere Koblenzer Gegentore.

Statistik

TuS Koblenz: Djordjevic – Ahmetaj, Wingender,  Szymczak, Mandt, Fuß (82. Farajli), Qenaj, Asare (63. Maloku), Sentürk, Pistor (87. Gürel), Knop (74. Sawaneh)
SF Eisbachtal: Schuhmacher – Kleinmann, Omotezako-Wieland, Brühl, Olbrich, Jost, Hesse (85. Stahlhofen), Tuchscherer (70. Tautz), Heene, Moritz Hannappel (74. Reitz), Max Hannappel (60. Arnolds)
Schiedsrichter: Kisanet Zekarias (Mainz)
Zuschauer: 661
Tore: 1:0 Jacob Pistor (12.), 1:1 Moritz Hannappel (21.), 2:1 Yusupha Sawaneh (79.)