Die Eisbachtaler Sportfreunde sind in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar nun endgültig im Abstiegskampf angekommen: Nach der bisher schlechtesten Saisonleistung beim 0:4 (0:1) zuhause gegen den SV Röchling Völklingen rutschen die Westerwälder in der Tabelle auf den Drittletzten Platz ab. Es war die vierte Niederlage in Serie.
Zu wenig Laubereitschaft, Dutzende Fehlpässe und fehlender Wille, die Partie noch einmal rumzureißen – die deutliche Heimniederlage der Eisbären hatte verschiedene Gründe. Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus. In den ersten zehn Minuten der Partie hatten die Sportfreunde das Sagen auf dem Platz, während die Gäste aus dem Saarland tief standen.
„Wir waren für meine Begriffe zehn Minuten gut im Spiel. In der Phase, wo wir den Ball gut laufen lassen haben und ein paar Lücken gefunden haben, können wir trotzdem nicht den letzten Pass vorne ins Zentrum bringen, so dass wir zu einer guten Chance haben“, erklärte ein enttäuschter Eisbären-Trainer Marco Reifenscheidt nach dem Spiel.
Wie es besser geht, bewiesen in der Folge die Gäste aus dem Saarland. Mit schnörkellosen Kombinationen sowie sicherem Passspiel kam Völklingen immer wieder gefährlich vors Tor. Einen Fernschuss von Marius Schley (6.) und einen gefährlichen Freistoß von Nico Zimmermann (13.) konnte SFE-Torwart Niklas Kremer allerdings sicher entschärfen.
Nach rund einer halben Stunde war aber auch der Eisbachtaler Zerberus machtlos: Nach einem Ballverlust von Tommy Brühl bei einem Eisbachtaler Angriff schaltete Völklingen blitzschnell um, so dass Kevin Saks plötzlich komplett frei vor Kremer auftauchte und unter Mithilfe des Pfostens im langen Eck zur nicht unverdienten Gästeführung traf (31.).
Die Eisbären mühten sich zwar in der Folge, doch vor dem SVR-Tor blieben die Aktionen einfach zu harmlos. Völklingens Torwart Benjamin Sorg musste nur selten eingreifen. So etwas wie Torgefahr vor seinem Kasten entstand nach 33 Minuten als Robin Stahlhofen vom Strafraum eine Kopfballablage von Steffen Meuer wenige Meter über die Querlatte setzte.
Nach der Halbzeit wollten die Eisbachtaler nochmals sich aufbäumen und gegen die drohende Niederlage stemmen, doch bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff war dieses Vorhaben Makulatur: Nach einem Völklinger Angriff über die rechte Seite segelte die Flanke an Freund und Feind vorbei an den langen Pfosten, wo Fabian Scheffer gegen den Lauf von Niklas Kremer nur einzunetzen brauchte (47.).
Bei den Gastgebern gingen nach dem erneuten Rückschlag die Köpfe endgültig runter und nur wenige Spieler versuchten mit Einsatzwille doch noch zum Torerfolg zu kommen. Das gelang allerdings im Verlauf der kompletten 90 Minuten nicht, denn Eisbachtal blieb ohne eine klare Torchance. Bei Völklingen sorgte unterdessen Außenverteidiger Julian Kern mit einem Doppelpack (63., 65.) für strahlende Gesichter.
„Es war schon wichtig, dass wir uns unsere Rückreise angenehm gestalten. Besser kann man es sich bei diesem Ergebnis natürlich nicht vorstellen“, freute sich Gästetrainer Justin-Maurice Erhardt „Nach dem 2:0 haben wir den Gegner dominiert, wie man sich das vorstellt.“ „Vier Tore tun natürlich weh“, befand unterdessen ein frustrierter Eisbachtal Trainer Marco Reifenscheidt. „Was ich heute bei meiner Mannschaft vermisst habe, dass ist die Überwindung des Schweinehunds. Wir hatten in der ersten Halbzeit nur ein Tempo, konnten den Gegner nicht richtig unter Druck setzen und sind nicht richtig ins Sprinten gekommen. Wir müssen schauen, woran das gelegen hat.“
Statistik
SF Eisbachtal: Kremer – Leber, Hundhammer, Kleinmann, Jost – Brühl, Tautz, Nakai (59. Manchev), Meuer – Reitz (56. Jonas Hannappel), Stahlhofen (69. Quandel)
SV Röchling Völklingen: Sorg – Erhardt, Baizidi, Birster, Kern – Scheffer (72. Mourchid), Dimitrijevic (83. Kempf), Schley, Steiner – Zimmermann (78. Wollbold), Saks
Zuschauer: 300
SR: Frederic Kaufmann (Nierstein)
Tore: 0:1 Kevin Saks (31.), 0:2 Fabian Scheffer (47.), 0:3, 0:4 Julian Kern (63., 65.)