Die Siegesserie hält an. Nach neun Punkten aus drei Spielen zieren die Eisbachtaler Sportfreunde in der noch jungen Saison erstmals allein die Tabellenspitze der Rheinlandliga. Dabei war das 2:1 (1:1) in Mendig ein hartes Stück Arbeit. Verdient ist der Sieg aber allemal – und das aus gutem Grund.
Drei Spiele, drei Siege, Tabellenplatz eins. Derzeit erinnert nichts mehr an die beiden vorherigen Spielzeiten in der Rheinlandliga, in denen unsere Mannschaft jeweils nur behäbige Starts hingelegt hatte, was sich denn auch beide Male bis zur Winterpause so durchzog. Beim 2:1 (1:1)-Erfolg bei der SG Mendig/Bell zeigte die Mannschaft, die sich im Vergleich zur Vorsaison nur unwesentlich verändert hat, weshalb ihr der Auftakt in die Runde diesmal wesentlich besser gelungen ist.
Denn die Partie auf dem Kunstrasen in Mendig verlief so ganz anders als noch die ersten Spiele in Emmelshausen und daheim gegen Trier-Tarforst, die die Eisbären jeweils mit 2:0 für sich entschieden. Das hatte sich bereits im Vorfeld angedeutet, als sich mit Max Olbrich der Denker und Lenker im Mittelfeld im Abschlusstraining am Sprunggelenk verletzte. Und setzte sich sogleich in Mendig nach nur wenigen Sekunden fort, als sich Kapitän Manuel Haberzettl im ersten Zweikampf eine schmerzhafte Kapselverletzung im Finger zuzog und später gegen Mitte des ersten Durchgangs auch noch mit dem Fuß umknickte. Damit war für den Innenverteidiger zur Pause Schluss.
Wenig Frische und viele Fehler
Unabhängig vom Verletzungspech schien dem Team von Trainer Marco Reifenscheidt diesmal auch die Frische zu fehlen. Wenig Bewegung, unnötige Dribblings und viele Fehlpässe prägten das Spiel. Und das gegen einen Gegner, der unter seinem neuen Trainer Florian Stein auf schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn setzt, begünstigt durch das spielstarke Sturmduo Giorgi Piranashvili und Damir Mrkalj, das ständig für Gefahr vor dem Eisbachtaler Tor sorgte.
So hatten die Eisbären durchaus Glück, bis zur 41. Minute nicht bereits in Rückstand geraten zu sein. Stattdessen waren sie es sogar, die zu diesem Zeitpunkt als erster ins Schwarze trafen. Nach Foul an Jonas Hannappel trat Kapitän Haberzettl trotz seiner Blessuren zum Strafstoß an und verwandelte gewohnt sicher zur Führung.
Dass diese jedoch nicht die kurze Phase bis zum Pausenpfiff überdauerte, war auch Resultat dessen, was sich bereits vom Anpfiff weg angedeutet hatte. Denn vom folgenden Anstoß bis hin zum 1:1 waren die Eisbären in jeder Aktion einen Schritt zu spät und gewährten den Mendigern damit den wohl schönsten Angriff des gesamten Spiels, den der gerade erst eingewechselte Jason Franke mit seinem ersten Ballkontakt vollendete (42.). Als letzter Eisbachtaler Spieler hatte zuvor Haberzettl den Ball berührt – bei seinem Elfmeterschuss.
Mannschaft entdeckt neue Qualität
Es war nun also an der Mannschaft selbst, den richtigen Weg zum Erfolg zu finden. Sie fand ihn und offenbarte dabei eine Qualität, die so anders ist als schnelles Kurzpassspiel, Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss oder ein guter Fitnesszustand: Bedingungsloser Einsatz. Denn in den zweiten 45 Minuten rieben sich die Eisbären auf sämtlichen Positionen in den Zweikämpfen auf, vor allem in der Hintermannschaft entwickelte sich ein Abnutzungskampf mit Mendigs Sturmduo Piranashvili/Mrkalj.
Sinnbildlich für den leidenschaftlichen Auftritt in Halbzeit zwei stand dabei Dauerbrenner Tobias Schuth. Als zentraler Spieler hinter Sturmspitze David Röhrig schuf er zunächst immer wieder Freiräume, und entschied später, nachdem ihn Reifenscheidt in der Schlussphase vor die Abwehr beordert hatte, wichtige Zweikämpfe für sich. Da passte es ins Bild, dass dem 30-Jährigen kurz nach dem Seitenwechsel der Siegtreffer gelang (49.). Im Nachsetzen, nachdem Röhrig mit einem Heber nur die Latte getroffen hatte.
Statistik:
SG Mendig/Bell: Reinländer, Celik (41. Franke), Kostrewa, Sauerborn, Piranashvili, Mrkalj, Spohler, Eberhardt, N. Heinemann, Schlich, Rawert
SF Eisbachtal: Heinz – Kleinmann, Haberzettl (46. Julian Hannappel), Hundhammer, Jonas Hannappel – Zabel, Omotezako (83. Dietz) – Reitz, Schuth, M. Hannappel (71. Stahlhofen) – Röhrig
SR: Fabian Mohr (Strohn)
Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Manuel Haberzettl (41., Foulelfmeter), 1:1 Jason Franke (42.), 1:2 Tobias Schuth (49.)