Es war ein Ereignis für die Geschichtsbücher, für das die Eisbachtaler Sportfreunde Ende Mai 1972 sorgten: Der kleine Dorfverein aus dem Westerwald schafft den Sprung in das Konzert der Großen und stieg in die Regionalliga Südwest auf, die seinerzeit zweithöchste Spielklasse in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Teil der Spieler nutzte nunmehr die Gelegenheit, um nach 50 Jahren für ein gemeinsames Treffen samt Fotos zusammenzukommen und sich an die glorreichen Eisbachtaler Zeiten zu erinnern.
1966 erst aus einer Jugendspielgemeinschaft entstanden, schafften die Sportfreunde in den Folgejahren vier Aufstiege und den Durchmarsch von der 1. Kreisklasse Unterwesterwald bis hinauf in die Regionalliga Südwest. Im Rücken regelmäßig dabei: Tausende von Fans auf dem engen Waldsportplatz in Großholbach. Mit Stahlrohrtribünen wurde die Zuschauerkapazität erst möglich gemacht, die 50 Jahre später beim Anblick des idyllisch gelegenen Rasenplatzes auch die Aufstiegshelden von 1972 so Recht nicht mehr wahrhaben wollen.So waren beispielsweise beim entscheidenden Spiel gegen den VfB Theley am 28. Mai 1972 rund 4500 Zuschauer dabei, die den historischen Eisbachtaler 2:0-Sieg durch Tore von Adolf Arnold und Waldemar Pagojus bejubeln durften.
Letztlich setzen sich die Eisbären durch diesen Sieg in der aus Hin- und Rückspielen bestehenden Aufstiegsrunde gegen Theley (Meister Amateurliga Saarland) und Eintracht Bad Kreuznach (Meister Amateurliga Südwest) entscheidend durch. Die Eisbären hatten zuvor vor 5000 Zuschauern zuhause in Großholbach gegen Eintracht Bad Kreuznach mit 1:0 gewonnen und beim VfB Theley ein 1:1-Unentschieden geholt. Durch den Heimsieg gegen Theley, fiel die abschließende 1:2-Niederlage in Bad Kreuznach nicht mehr ins Gewicht im Rennen um den Aufstieg in die Regionalliga Südwest.
Zwei Jahre sollten die Westerwälder seinerzeit in der Regionalliga Südwest die Klasse halten, ehe aufgrund einer Ligareform im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 die Regionalliga Südwest zugunsten der 2. Bundesliga Süd abgeschafft wurde und Eisbachtal daher als Drittletzter zwangsweise den Gang in die Amateurliga Rheinland antreten musste. Zudem endete seinerzeit die glorreiche Ära auf dem Waldsportplatz Großholbach, denn zur Saison 1974/1975 zogen die Eisbachtaler Sportfreunde an ihre heutige Spielstätte, das Eisbachtalstadion nach Nentershausen um.