Ackernde Eisbären eiskalt: Wörsdörfer-Elf siegt im Spitzenspiel in Mülheim-Kärlich

Pünktlich zum wichtigen Spitzenspiel beim der SG 2000 Mülheim-Kärlich haben die Eisbachtaler Sportfreunde in der Fußball-Rheinlandliga zu den starken Leistungen unmittelbar nach der Winterpause zurückgefunden und beim Tabellenvierten einen 3:1 (2:0)-Auswärtssieg eingefahren.


Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer verriet nach der Partie, dass es in den vergangenen Tagen zu einer Aussprache innerhalb der Mannschaft gekommen war, bei der einige Dinge besprochen wurden. Das wurde von Beginn an deutlich auf dem Kunstrasenplatz in Mülheim-Kärlich, denn die Gäste aus dem Westerwald attackierten früh, motivierten sich gegenseitig und wurden prompt belohnt: Nach einem Freistoß der Eisbären gelangte der Ball zu Nils Wettengl, der den Ball im Strafraum unter die Querlatte zur frühen Führung hämmerte (3.). Hiernach hatten die Sportfreunde weitestgehend die Kontrolle über die Partie und Mülheim-Kärlich schaffte es erst nach etwas mehr als einer Viertelstunde erstmals gefährlich vor das Eisbachtaler Gehäuse: Michael Rönz setzte beste Gelegenheit der Gastgeber in Halbzeit eins allerdings am langen Pfosten vorbei (16.).

Insgesamt blieb die Begegnung über weite Strecken sehr chancenarm, doch die Eisbachtaler bewiesen dieses Mal, ganz anders als noch in den Spielen zuvor, ihre Kaltschnäuzigkeit: Mit der zweiten echten Torchance erhöhten die Gäste nämlich auf 2:0. Jonah Arnolds nahm sich aus 25 Metern ein Herz und zog aus zentraler Position einfach einmal ab. SG-Keeper Michael Wall sah im schlecht ausgeleuchteten Fünfmeterraum nicht wirklich gut aus, so dass sein Abwehrversuch missglückte und der Ball im Mülheim-Kärlicher Gehäuse landete (36.).

Eisbären-Kapitän Lukas Reitz (links) zeiht in dieser Szene gegen den Mülheim-Kärlicher Tom Weis (rechts) ab, doch am Ende landet der Ball nicht im Tor. In Halbzeit zwei machte es der Wilsenrother dann mit dem entscheidenden 3:1 für sein Team besser.

Die Gastgeber probierten nach dem Wiederanpfiff mit einem dreifachen Wechsel noch einmal Schwung in die Partie zu bringen, was auch zunächst gelang und die beste Phase der SG 2000 in der Begegnung einläuten sollte. Im Mittelpunkt stand dabei gleich mehrfach SG-Torjäger Pascal Steinmetz, der zunächst im Anschluss an eine Ecke am langen Pfosten freistand und dessen Abschluss die Eisbären gerade noch zur Ecke abwehren konnten (52.). Den anschließenden Eckball konnte der eingewechselte Dominic Fuß im Fünfmeterraum in die Arme von Eisbachtal Keeper Niklas Kremer verlängern, der prompt einen Konter einläutete. Am Ende setzte allerdings Nils Wettengl, der sich wunderbar durchgetankt hatte, den Ball um Zentimeter am langen Pfosten vorbei und verpasste die Vorentscheidung für die Westerwälder (53.). 

Wenig später wurde es dann allerdings noch einmal spannend: Schiedsrichter Alexander Müller hatte im Sportfreunde-Strafraum ein strafbares Handspiel von Gabriel Jost wahrgenommen und entschied auf Elfmeter – eine Fehlentscheidung, wie sich später herausstellen sollte. SG-Torjäger Pascal Steinmetz gestand nach der Partie, dass er mit der Hand am Ball war. Den fälligen Elfmeter verwandelte der 27-Jährige dann allerdings zum 1:2-Anschlusstreffer (55.). Mülheim-Kärlich witterte jetzt die Chance zum Ausgleich, doch mitten in die Drangphase der Gastgeber hinein erstickten die Eisbachtaler diese Hoffnungen im Keim: Nils Wettengl schickte Lukas Reitz mit einem wunderbaren Pass in den freien Raum in Richtung SG 2000-Gehäuse. Der Wilsenrother ließ sich die Chance nicht nehmen und traf eiskalt ins lange Eck (59.). Hiernach kämpften die Eisbachtaler leidenschaftlich und hatten zwei Mal das notwendige Quäntchen Glück noch auf ihrer Seite, als Pascal Steinmetz einmal den Ball gegen den Pfosten setzte (67.) und einen Freistoß knapp über die Querlatte schoss (70.). 

„Siege muss man sich verdienen. Das haben wir heute nicht getan“, gab sich Mülheim-Kärlichs Trainer Nenad Lazarevic nach der Partie allerdings als fairer Verlierer und erkannte den Eisbachtaler Kampfgeist an, den auch Eisbären-Trainer Thorsten Wörsdörfer hervorhob: „Heute war es eine Mannschaft die von der ersten Minute an engagiert war, Zweikampfmäßig wach war, sich gegenseitig gepusht hat, eine gute Kommunikation geführt hat und auch die Körpersprache hat gestimmt. Fußballerisch sind wir auch gut aufgetreten und haben verdient gewonnen.“„Wir haben heute geackert. Das war ein Arbeitssieg. Den haben wir uns verdient“, brachte es Eisbachtals Gabriel Jost nach der Partie im Mannschaftskreis ebenfalls auf den Punkt, bevor die Eisbären ihre Jubelgesänge anstimmten. 

Eisbachtals Mittelfeldmotor Lukas Tuchscherer (Mitte) konnte sich nicht nur in dieser Szene gegen die beiden Mülheim-Kärlicher Mustafa Madanoglu (links) und Pascal Steinmetz (rechts) durchsetzen.

Statistik

SG 2000 Mülheim-Kärlich: Wall – M. Rönz, Wilmsmann, Uhrmacher, Hollendung (22. Louis Männchen) – Weis, Madanoglu (46. Lauro Männchen) – Loosen (72. Heuser), Strazzeri (46. Platzek), Steinmetz – Aretz (46. Fuß)
SF Eisbachtal: Kremer – Erol, Trabusch, Plum, Jost – Brühl – Reitz (74. Davud), Wettengl (90.+4 Decker), Müller, Tuchscherer (88. Jung) – Arnolds (90.+3 Heuser)
Schiedsrichter: Alexander Müller (Mendig)
Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Nils Wettengl (3.), 0:2 Jonah Arnolds (36.), 1:2 Pascal Steinmetz (55., Handelfmeter), 1:3 Lukas Reitz (59.)