Besser, aber noch nicht gut genug: Eisbären verlieren Derby zuhause gegen effektive Engerser

Die Lage für die Sportfreunde Eisbachtal in der Nordstaffel der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar wird immer prekärer: Auch am Wochenende gingen die auf dem vorletzten Tabellenplatz rangierenden Eisbären wieder ohne einen Sieg vom Platz. 0:3 (0:2) hieß es am Ende aus Sicht der Westwälder im Derby gegen den FV Engers. Doch die Niederlage gibt den Sportfreunden auch Grund zur Hoffnung.

Nach dem über weite Strecken nicht wirklich prickelnden Auftritt bei der 1:5-Heimniederlage in der Vorwoche gegen die TSG Pfeddersheim präsentierten sich die Eisbachtaler dieses Mal mit einer defensiveren Grundordnung, die lange Zeit sicher stand und den anfangs früh anlaufenden Gästen aus Engers nur wenige Möglichkeiten erlaubte. Ihrerseits verpassten die Eisbären es, bei Nadelstichen in der Anfangsphase für einen Torerfolg zu sorgen. Die beste Gelegenheit vergab Defensivmann Kosuke Ota, der nach einer Harakiri-Aktion der FV-Abwehr freistehend vor FVE-Keeper Safet Husic auftauchte und seinen Abschluss über das Tor verzog (25.). „Den muss er Querlegen“, haderte Sportfreunde-Coach Marco Reifenscheidt mit den Offensivqualitäten des Japaners.

Wie es besser geht, stellten kurze Zeit später die Gäste aus dem Neuwieder Stadtteil im Stile einer Spitzenmannschaft unter Beweis, in dem sie binnen zwei Minuten in Front gingen. Nach einem Eckball der Eisbachtaler, bei dem alle elf Gästespieler im eigenen Strafraum waren, schaltete Engers nach Ballgewinn blitzschnell um, so dass der Ball nach mehreren Stationen auf der rechten Seite bei Goran Naric landete (30.). Der Engerser Offensivmann ließ sich nahezu unbedrängt nicht zwei Mal bitten und schob überlegt ins lange Eck ein. Zwei Minuten nach der Führung erhöhte Jonathan Kap nach einer Ecke per Kopf für die Gäste auf 2:0, verzichtet aus Respekt vor seinem früheren Jugendverein allerdings auf einen Torjubel (32.).

Augen zu und durch heißt es hier für Eisbachtals Lars Hendrik Jung (links) im Kopfduell mit dem Ex-Eisbär Jonathan Kap, dem für ein Engers ein Tor gelang.

Nach dem Wiedernapfiff verlagerte sich Engers aufs Kontern, womit die Eisbachtaler vor allen Dingen das Spiel machen mussten und mehr Raum bekamen. Lukas Reitz (49.) und Moritz Hannappel (56.) fanden bei platzierten Fernschüssen allerdings jeweils ihren Meister in FVE-Torwart Husic. Auf der Gegenseite zielte bei einem der wenigen Gästeangriffe Marcel Stieffenhofer unterdessen knapp über die Querlatte (58.). Glück hatten die Gäste dann nach 64 Minuten: Safet Husic räumte bei einem Luftduell im Strafraum außerhalb des Fünfmeterraums gleich zwei Eisbachtaler Spieler robust ab, doch die Pfeife des sehr selbstbewusst auftretenden Schiedsrichter Frederic Kaufmann blieb zur Verwunderung des Eisbachtaler Lagers stumm.

Die Eisbachtaler versuchten in der Folge alles, doch weder Lukas Tuchscherer (68.) mit einem zu leichten Abschluss, noch Justin Nagel mit einer Doppelchance am Fünfmeterraum (69.) konnten die Offensivbemühungen der Sportfreunde krönen. Mitten in die Drangphase der Eisbären hinein, machte Engers dann endgültig den Deckel drauf: Sören Klappert drückte einen Querpass von Goran Naric im letzten Moment vor dem herausreißenden SFE-Schlussmann Niklas Kremer vorbei ins Gehäuse (73.) zum 0:3. Klappert verpasste es bei einem Lupfer dann sogar noch das 0:4 nachzulegen (81.), doch hier war Kremer auf der Hut. Von den Eisbachtalern, die in dieser Saison vor allen Dingen in der Offensive Ladehemmungen haben, kam trotz steter Bemühungen nichts mehr Nennenswertes hiernach zustande.

Noch sind sie nicht ganz ratlos, was die Auftritte der Eisbachtaler Sportfreunde angeht (von links): Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt, Co-Trainer Paul Lauer und Torwarttrainer Luca Beck.

„Wir wollten heute defensiver stehen, das haben wir gar nicht schlecht gemacht. Wieder einmal haben uns zwei Standards das Genick gebrochen. Wir haben in diesen Situationen Geschenke verteilt und die wurden wieder einmal angenommen“, ärgerte sich Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt, während sein Gegenüber Sascha Watzlawik nach seinem 350. Pflichtspiel als Engers Trainer sich über das Punktegeschenk seiner Mannschaft freute: „Wir haben die reifere Spielanlage gezeigt und zur richtigen Zeit die Tore gemacht. Alles in allem finde ich, waren wir der verdiente Sieger.“ 


Statistik

Eisbachtal: Kremer – Ota, Jung (77. Kokotsakis), Heene, Tuchscherer (84. Plum) – Weimer, Reitz, L. Kirschbaum (77. Simon), Brühl – Nagel, Hannappel (64. Arnolds)
Engers: Husic – Gietzen (85. Freisberg), Fiege, Kraemer, Semchuk (74. Meinert) – Naric, Finkenbusch, Hermann (85. Simons), Arbursu (56. Stieffenhofer) – Kap, S. Klappert
SR: Frederic Kaufmann (Mainz).
Zuschauer: 220
Tore: 0:1 Goran Naric (30.), 0:2 Jonathan Kap (32.), 0:3 Sören Klappert (73.)