Elferkiller Rohr rettet zitternde Eisbären: Sportfreunde schaffen gegen Hundsangen im Nachsitzen Sprung ins Viertelfinale

Mit einem blauen Auge ist Fußball-Rheinlandligist Sportfreunde Eisbachtal ins Viertelfinale des Rheinlandpokal-Wettbewerbs eingezogen. Im Derby gegen die SG Hundsangen/Obererbach musste letztlich das Elfemterschießen herhalten, dass mit 3:5 (2:2, 0:1) aus Sicht der Gastgeber endete.

Der Bezirksligist aus Hundsangen begang die Partie ohne sich groß zu verstecken und hätte durchaus prompt in Führung gehen können. Der frei aufs Tor zu laufende Marcel Hürter konnte allerdings im letzten Moment von Robin Rohr im Sportfreunde-Tor geblockt werden (10.). Die Eisbachtaler brauchten rund eine Viertelstunde, um richtig in die Partie zu finden und ihrerseit Nadelstiche in Richtung des SG-Tors zu setzen. Daniele Parisi wurde bei der ersten richtigen Möglichkeit allerdings von Hundsangens Keeper Leon Schmitt geschickt nach außen vorm Tor abgedrängt, so dass kein vernünftiger Abschluss zustande kam (24.). Zwei Minuten später streifte ein Schuss des jungen Eisbären-Angreifers die Latte (26.), bevor letztlich erstmals der Torjubel am Rasenplatz in Thalheim ertönte. Nach einer Ecke von Marvin Heibel war Hundsangens Kapitän Fabian Steinebach auf dem rutschigen Geläuf der Ball an die Hand gesprungen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Maximilian Hannappel sicher für seine Eisbachtaler. Das 1:0 war gleichzeitig der Pausenstand.

Nach dem Wiedernapfiff von Jean Luc Behrens drehten die Hundsänger plötzlich binnen sechs Minuten die Partie. Zunächst gelang Keeper Leon Schmitt mit einem Abschlag, der über Freund und Feind sowie seinen verdutzten Gegenüber Robin Rohr hinweg in das Eisbachtaler Tor zum Ausgleich flog, das Tor des Tages (48.). Als dann auch noch der Nentershäuser Tim Weimer gegen seinen Heimatverein nach einem von Daniel Hannappel getretenen Freistoß völlig freistehend einköpfen durfte, war die Euphorie bei den Fans der Gastgeber sofort groß (51.). Doch mitten in diese erste Euphorie hinein glich Maximilian Hannappel per sehenswerten Seitfallzieher im Fallen aus.

Danach taten sich die Sportfreunde schwer, um ein probates Mittel gegen die unter anderem mit einer Fünfer-Abwehrreihe antretenden Gastgeber zu finden oder sie scheiterten am bestens aufgelegten Leon Schmitt. Nicht selten fehlte der letze, entscheidende Pass. Auf der Gegenseite hatte Hundsangen mehrmals Pech, dass die Eisbachtaler millimetergenau getimte Pässe noch  abfangen konnten.

So vielen auch in der Verlängerung keine Tore mehr, wodurch es zum Elfemerschießen kam. Hier schlug letztlich die Stundevon SFE-Schlussmann Robin Rohr, der gleich dreimal Strafstöße von Hundänger Schützen abwehren konnte. Da auf Eisbachtaler Seite lediglich Julius Duchscherer vergab, konnten die Eisbären letztlich die Partie mit 5:3 für sich entscheiden. „Hundsangen hat alles gemacht, um uns das Leben schwer zu machen. Das haben sie geschafft“, sagte Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt nach dem Schluspfiff. „Nichtsdestotrotz freut es mich natürlich besonders für Robin, dass er am Ende als Elfmeterkiller unser Matchwinner wird. Insofern haben wir heute alles richtug gemacht, auch wenn ich heute gerne früher ins Bett gegangen wäre.“

„Wir haben einen angenehmen Abend erleben dürfen, an dem meine Mannschaft alles rausgehauen hat, was möglich war“, befand Hundsangens Trainer Thomas Arzbach. „Natürlich ist man am Ende enttäuscht, wenn man so kurz davor steht ins Viertelfinale einzuziehen.“

 

 


Statistik

SG Hundsangen/Obererbach: Schmitt – Faulhaber, Meuer (120.+2 Höhn), Noll, Weimer, Hannappel – Brühl, Schneider (89. Baum) – Hürter (89. N. Steinebach), Tuchscherer – F. Steinebach (62. Heinz)
SF Eisbachtal: Rohr – Hundhammer, Kleinmann, Müller – Olbrich, Omotezako – Tautz (106. Ernet), M. Hannappel – Meuer, Parisi (61. Reitz), Heibel (73. Duchscherer)
SR: Jean Luc Behrens (Neunkhausen)
Zuschauer: 390
Tore: 0:1 Maximilian Hannappel (35., Handelfmeter), 1:1 Leon Schmitt (48.), 2:1 Tim Weimer (51.), 2:2 Maximilian Hannappel (57.)
Elfmeterschießen: 2:3 Max Olbrich, Daniel Hannappel scheitert an Robin Rohr, 2:4 Jannik Ernet, 3:4 Niklas Noll, Julius Duchscherer scheitert an Leon Schmitt, Tim Weimer scheitert an Robin Rohr, 3:5 Maximilian Hannappel, Lukas Tuchscherer scheitert an Robin Rohr