Die Eisbachtaler Sportfreunde hatten am Samstag die große Chance einen der ärsten Verfolger in der Fußball-Rheinlandliga im Kampf um den Aufstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zumindest vorübergehend abzuwimmeln. Doch das gelang der Elf von Trainer Marco Reifenscheidt nicht wirklich: In einem munteren Spitzenspiel trennten sich die Westerwälder am Ende mit einem 1:1 (1:0)-Unentschieden vom Drittplatzierten Ahrweiler Ballspiel-Club.
Beide Mannschaften lieferten sich auf dem Kunstrasenplatz in Nentershausen keine lange Abtastphase. Vielmehr bekamen die rund 300 Zuschauer prompt eine chancenreiche Anfangsviertelstunde zu sehen. Während Steffen Meuer (2., 12.) und Lukas Reitz (14.) auf Eisbachtaler Seite bei aussichtsreichen Gelegenheiten die Führung ausließen, machte es ABC-Offensivmann Jan Rieder auf der Gegenseite bei zwei Hundertprozentigen auch nicht besser (4., 7.). Nachdem die Eisbären zunächst besser in die Partie kamen, verflachte die Begegnung mit zunehmender Dauer, ehe die Gäste aus Ahrweiler zusehends das Heft des Handelns in die Hand nahmen. Glück hatten Sportfreunde nach 37 Minuten: Die Hintermannschaft hatte sich bei einem langen Ball über die Abwehr verschätzt, doch Maximilian Franzens Lupfer entschärfte Eisbachtals Torwart Daniel Erbse mit Bravour.
„Wir sind gut reingekommen ins Spiel, haben 10, 15 Minuten gut gespielt. Dann haben wir leider aber uns dem Spieltempo angepasst und Ahrweiler kam besser ins Spiel. Eigentlich aus dem Nichts haben wir dann das 1:0 gemacht“, befand Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt nach der Partie – und hatte recht: Als Lukas Reitz auf Vorbereitung von Julius Duchscherer aus 18 Metern einen Ball rechts unten ins Ahrweiler Gehäuse (44.) jagte, hatte niemand mehr mit einem Treffer vor dem Halbzeitpfiff gerechnet. Bereits wenige Minuten zuvor hatten die Sportfreunde-Fans den Torjubel auf den Lippen, nach dem Andreas Hundhammer den Abpraller nach einem scharfgetretenen Duchscherer-Freistoß aus wenigen Metern über das Tor setzte (41.).
In der zweiten Halbzeit agierten die Gäste aus der Kurstadt zunächst geschockt, doch die Eisbachtaler konnten hieraus kein Kapital schlagen. Zu schlampig vorgetragen waren zu häufig die sich bietenden Kontermöglichkeiten der Heimelf. Die beste Chance hatte noch Robin Stahlhofen, der nach 70 Minuten den Ball an das Außennetz schoss. Ahrweiler fing sich unterdessen mit zunehmender Spieldauer immer mehr und drückte auf den Ausgleich, der letztlich in einer Standardsituation fallen sollte: ABC-Torjäger Almir Porca brachte aus halbrechter Position einen umstrittenen Freistoß an der Mauer vorbei im Eisbachtaler Tor unter (74.) „Das sah Daniel unglücklich aus. Den muss er halten“, meinte Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt nach dem Schlusspfiff.
Dass es der Sportfreunde-Zerberus besser kann, bewies er dann kurz vor Schluss gleich zweimal (87.,89.) mit toller Reaktion. Zuvor war bereits ein Distanzschuss von Paul Gemein an der Latte gelandet (76.). Die größte Eisbachtaler Chance zur erneuten Führung ließ unterdessen kurz vor Schluss Julius Duchscherer liegen, als Ahrweilers Kapitän Marco Liersch in letzter Sekunde den durchgebrochenen Eisbären im Strafraum stoppen konnte (89.).
Sportfreunde-Trainer Marco Reifenscheidt zeigte sich nach dem Schlusspfiff bedient: „In der zweiten Halbzeit waren wir etwas aggressiver aber nicht zwingend genug. Wir haben die Konterchancen nicht ausgespielt und haben zu leichtfertig die Chancen vergeben, die sich uns doch offene Räume ergeben haben. Das Ding hätten wir vorher entscheiden müssen. Einige Spieler waren unter Normalform und dann hat es am Ende einfach nicht gereicht. Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, weil ich mir ein anderes Auftreten gewünscht habe. Wir wollten den ersten Heimsieg in diesem Jahr holen, das hat am Ende nicht funktioniert.“
Statistik
SF Eisbachtal: Erbse – Omotezako, Hundhammer, Kleinmann, J. Hannappel – Meuer (66. Hasegawa), Tautz, M. Hannappel, Reitz – Duchscherer, Stahlhofen (73. Parisi)
Ahrweiler BC: Gorr – Schweigert, Liersch, Röder, Muric (88. T. Gemein) – P. Gemein, Porca, Dick, Rieder – Franzen (71. Pijanovic), Minwegen (71. Mumini)
SR: Roman Herberich (Kaub)
Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Lukas Reitz (45.), 1:1 Almir Poca (74.)